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Gold - die Woche der Entscheidung: Rücksetzer oder weiterhin stark mit Ziel 1.333 - 1.355

19.05.2016  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick
:

In den letzten vier Wochen konnte sich die präferierte Schwächephase am Goldmarkt nicht wirklich manifestieren. Zwar fiel der Goldpreis immer wieder in den Bereich um 1.230 USD und auch unter seine steigende 50-Tagelinie zurück, unterm Strich kamen die Bullen aber jedes mal gestärkt in den Markt zurück.

Gemäß der Regel "was nicht fallen will, muss steigen" zog der Goldpreis Ende April innerhalb von drei Handelstagen stark an und konnte zwischenzeitlich die Marke von 1.303 USD erreichen. Das wichtige Hoch vom Januar 2015 bei 1.307 USD wurde dabei nur knapp verfehlt. Die übergeordnete Serie tieferer Hochs konnte also noch nicht gebrochen werden. Die Freude der Bullen über diesen steilen Kursanstieg währte jedoch nur kurz, denn im direkten Anschluss folgte ein Rücksetzer bis 1.257 US-Dollar. Die aufgelaufenen Gewinne wurden damit fast vollständig wieder egalisiert. In den letzten sieben Handelstagen kann sich der Goldpreis von diesem Schwächeanfall leicht erholen, und schiebt sich unter deutlichen Schwankungen langsam wieder nach oben.


Gold in USD Monatschart:

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Auf dem logarithmischen Monatschart bleibt der Ausbruch aus dem fallenden Keil die entscheidende Erkenntnis. Das mittelfristige Kursziel aus dieser Formation liegt bei ca. 1.500 USD und sollte innerhalb der nächsten 6-12 Monate erreichbar sein. Die Zone um 1.500 USD stellt jedoch einen ganz massiven Widerstand dar und dürfte kaum im ersten Anlauf zu überwinden sein.

Erwartungsgemäß hat das obere Bollinger Band (1.308 USD) die Bullen im April zunächst abgebremst. Nun versuchen sich die Haussiers daran, dieses Widerstandsband nach oben aufzubiegen. Ob das direkt gelingt oder erst ein Rücksetzer notwendig wird, sollte sich bereits in den nächsten sechs Wochen klar abzeichnen. Immerhin beginnt das obere Band bereits leicht nach oben zu drehen und anzusteigen.

Der deutliche Anstieg seit Jahresbeginn hat allerdings sehr viel Kraft gekostet. Die Stochastik bewegt sich dadurch bereits in der überkauften Zone. Positiv und klar unterstützend hingegen ist das langfristige MACD-Kaufsignal, welches gerade erst zu laufen beginnt.

Insgesamt fällt das Votum für den Monatschart weiterhin mit „zunehmend bullisch“ aus. Erst mit einem Monatsschlusskurs unterhalb von 1.130 USD wäre der Keilausbruch hinfällig. Diese Marke bietet sich daher als „Stopp“ für die These eines neuen Bullenmarktes an.


Gold in USD Wochenchart:

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Neben der Keilformation und der Widerstandszone um 1.500 USD muss auf dem logarithmischen Wochenchart auch weiterhin die obere Begrenzung des ehemaligen dreijährigen Abwärtstrendkanals berücksichtig werden. Vor allem im März hatte sich der Goldpreis mit dieser Trendlinie beschäftigt. Im April scheint der nachhaltige Sprung darüber gelungen zu sein. Aus der ehemaligen Abwärtstrendlinie ist nun natürlich eine Unterstützung geworden, welche den Goldpreis mittlerweile bereits bei ca. 1.230 USD sehr gut nach unten abfedert.

Die Indikatoren bleiben konstruktiv und überwiegend bullisch. Das MACD-Kaufsignal läuft weiter auf Schienen, obwohl das dazugehörige Histogramm bereits seit Wochen divergiert. Der RSI hat immer noch etwas Luft nach oben. Interessant wird es mal wieder bei der Stochastik. Der Oszillator notiert bereits die dritte Woche in Folge oberhalb von 80 (also eigentlich stark überkauft) und steht damit kurz davor, in den "embedded" Status zu wechseln. In diesem Fall wird der vorherrschende Trend nochmals festgezurrt und verstärkt. Ein Durchmarsch in höhere Gefilde wäre dann extrem wahrscheinlich. Der Wochenschlusskurs an diesem Freitag wird uns hier Klarheit bringen.

In der Summe wechselt der Wochenchart auf "zunehmend bullisch". Kann sich die Stochastik bis zum Freitag oberhalb von 80 halten, steigt die Bewertung um zwei Levels auf "extrem bullisch" nach oben. Als nächstes Kursziel dürfte dann das obere Bollinger Band (1.342 USD) angesteuert werden.

Gelingt der Stochastik dieses seltene Kunststück in dieser Woche aber nicht, steigt die Gefahr eines größeren Rücksetzers deutlich an. Ein erstes Ziel läge dann bei ca. 1.230 USD.


Gold in USD Tageschart:

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Auf dem Tageschart lässt sich die korrektive Bewegung der letzten zwei Wochen als eine bullische Flagge interpretieren. Ein Tagesschlusskurs oberhalb von 1.280 USD hätte nun Signalwirkung und die Bullen würden für ihre Hartnäckigkeit vermutlich mit einem steilen Kursanstieg in Richtung 1.333 bis 1.355 USD belohnt werden. Der Anstieg bis in diese Region müsste dann aber das Ende der ersten Aufwärtswelle (ausgehend von 1.046 USD) mit sich bringen.

Auf der Unterseite liegt der Fokus auf der Zone um das Februarhoch bei 1.262 USD. Knapp 10 USD tiefer verläuft zudem die steigende und stützende 50-Tagelinie (1.251 USD). Sollten beide Unterstützungen mit einem Tageschlusskurs klar unterschritten werden, dürfte sich die von vielen herbeigesehnte Korrektur in Richtung 1.215 - 1.180 USD in Gang setzen. Als absolutes Maximalziel ("worst case") muss die steigende 200-Tagelinie (1.157 USD) genannt werden.

Trotz dem verwirrenden Hin- und Her der letzten Tage halten die Haussiers weiterhin alle Trümpfe in ihrer Hand. Zwar können die Bären den Goldpreis täglich aus dem Stand um 5 - 10 USD nach unten drücken, die aus den Vorjahren bekannten wasserfallartigen Abverkäufe wollen ihnen aber nicht gelingen. Der asiatische Handel überzeugt zudem fast jeden Morgen mit höheren Preisen.

Ein Blick auf die Indikatoren fördert derzeit eher ein Unentschieden zu Tage. Der MACD hat ein schwaches Verkaufssignal aktiv, während der RSI neutral einzustufen ist. Bei der Stochastik bahnt sich ein neues Kaufsignal an.

Insgesamt ein zunehmend bullisches Bild, solange sich Gold oberhalb von 1.262 / 1.252 USD halten kann. Die insgesamt überkaufte Lage kann auch durch eine Fortsetzung der Seitwärtsphase abgebaut werden. Eine starke Trendphase liegt momentan nicht vor, mit einem Ausbruch über 1.280 USD kann sich das aber jederzeit schlagartig ändern.



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