Prof. Antal Fekete: Gold ist das einzige Gegenmittel im Währungskrieg
03.06.2016
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Wenn der Spotpreis über den Terminpreis steigt ist das ein ernstes Warnzeichen, ein blinkendes rotes Licht, das signalisiert, dass lieferbares Gold enorm knapp ist und der Markt nicht in der Lage sein wird, die Nachfrage zu befriedigen. Die Backwardation wird zunächst nur sporadisch auftreten, für kurze Zeit bestehen und dann wieder verschwinden. Das kann eine ganze Weile so hin und her gehen, doch es gibt einen Punkt, eine Schwelle, an der die Backwardation am Goldmarkt dauerhaft wird. Das bedeutet, dass Gold zu keinem Preis zu haben ist, da niemand bereit sein wird, seinen Besitz zu verkaufen, wenn er sich nicht sicher sein kann, dass er seine Bestände wieder auffüllen kann. Wenn es soweit ist, wird das das Ende des Währungssystems sein. An diesem Punkt werden alle versuchen, ihr Papiergeld loszuwerden. Das ist Teil der allgemeinen Zerstörung von Kapitalwerten.
Guillermo Barba: Denken Sie, dass es zu einer Neubewertung von Gold kommen wird, auch wenn wir nicht wissen, wie hoch der "Preis" letztendlich sein wird? Was ist Ihre Meinung dazu?
Prof. Antal Fekete: Die kommende Neubewertung wirft lange Schatten voraus. Das ist nichts, was von einem Tag auf den nächsten passiert. Es ist eher wie ein näher kommender Sturm oder Hurrikan - die ersten Anzeichen sind überall erkennbar. Wir müssen diese Zeichen richtig interpretieren, um die Entwicklungen zu verstehen. Was die Revaluation von Gold anbelangt ist es nicht leicht, sich einen extrem hohen Preis in der Größenordnung von 10.000, 20.000 oder 50.000 Dollar vorzustellen. Doch die Menschen werden es spüren; sie werden wissen, dass etwas Drastisches geschieht und sie werden hauptsächlich auf zwei Arten darauf reagieren.
Viele Menschen, einschließlich der Spekulanten, die Gold zuvor verabscheut haben, werden eine Kehrtwende machen, wenn sich die Neubewertung abzeichnet. In der Hoffnung auf große Gewinne werden sie mehr und mehr Gold horten. Dies wird einen enormen Anstieg der Prämien auf Call-Optionen am Goldmarkt zur Folge haben und der Handel mit Gold-Kaufoptionen wird sich als äußerst profitabel erweisen.
Die Reaktion derer, die zuvor bereits Gold besaßen, wird anders ausfallen. Die Revaluation wirft wie gesagt einen langen, langen Schatten voraus. Viele Menschen, aber auch Regierungen, Zentralbanken, Industrieunternehmen, Privatanleger, Rentenfonds usw. besitzen bereits Gold, haben jedoch Angst, dass der Wert dieses Assets sinken könnte. Natürlich werden sie ihre Vermögenswerte schützen oder absichern wollen. Sie werden also verstärkt Put-Optionen kaufen, um sich gegen potentielle Verluste dieser Art abzusichern.
Es besteht also gewissermaßen eine angestaute Nachfrage nach Verkaufsoptionen und der Verkauf dieser Optionen wird sehr gewinnbringend sein. Um es kurz zu machen, möchte ich die künftige Neubewertung des Goldpreises anhand des Optionshandels beschreiben, wobei diejenigen, die einen Gewinn erzielen wollen, hauptsächlich Call-Optionen erwerben werden, während die, die ihren Besitz in Erwartung der Neubewertung absichern wollen, sich für Put-Optionen entscheiden.
Was bedeutet das in praktischer Hinsicht? Es bedeutet, dass der beste Weg, sich selbst und sein Vermögen in den Zeiten des Umbruchs zu schützen, die die Neubewertung von Gold mit sich bringen wird, nicht mehr in der traditionellen Herangehensweise besteht, niedrig zu kaufen und hoch zu verkaufen bzw. hoch leerzuverkaufen und zu niedrigen Kursen zurückzukaufen. Als profitabel wird sich stattdessen der Handel mit Optionen erweisen, genauer gesagt der Verkauf von Put- und Call-Optionen gleichermaßen. Zweifellos verfolgen einige diese Strategie bereits, doch natürlich lassen sie sich nicht in die Karten schauen. Sie würden im Traum nicht daran denken, ihr Geheimnis mit Ihnen zu teilen.
Informationen zu dieser Art von Trades sind nur sehr schwer zu bekommen. Der Konsens ist, dass eine Tradingstrategie umso riskanter sein muss, je erfolgreicher sie ist bzw. je mehr Gewinne mit ihr erzielt werden. Das ist jedoch nicht immer zutreffend. In verrückten Zeiten, in denen Regierungen so wahnsinnige Dinge tun wie mit Negativzinsen zu experimentieren, müssen höhere Profite nicht zwangsläufig ein höheres Risiko mit sich bringen.
Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob der nächste Kursschwung des Goldpreises abwärts oder aufwärts führen wird, doch wir können uns vollkommen sicher sein, dass die Experimente mit den Negativzinsen die Volatilität des Goldkurses erhöhen werden. Das ist alles, was wir wissen müssen. Höhere Volatilität bedeutet höhere Optionsprämien, von denen man leicht profitieren kann. Wenn man dabei die angemessene Vorsicht walten lässt, ist das Risiko begrenzt.
Basierend auf dieser Idee haben wir bereits mit dem Optionshandel experimentiert. Ich habe mich entschieden, einige Informationen zu teilen, die wir gemeinsam mit anderen zusammengetragen haben. Wir sind einer Strategie gefolgt, bei der wir Call-Optionen auf das Gold, das wir bereits besitzen, verkaufen, und die Put-Optionen verkaufen, wenn wir davon ausgehen, dass der Goldpreis steigen wird. Es handelt sich dabei nicht notwendigerweise um physisches Gold, es können auch stellvertretende Assets wie die Aktien der Goldunternehmen sein, denn auch in diesem Sektor gibt es einen liquiden Markt, an dem Calls und Puts gehandelt werden. Die Aktienkurse der Goldunternehmen weisen eine hohe Korrelation zum Goldpreis auf.
Wir verfolgen schon seit einiger Zeit eine Tradingstrategie, die auf dem Verkauf von Optionen basiert, beispielsweise in Ungarn, wo wir seit ca. 2,5 Jahren Puts oder Calls verkaufen. In London führen wir derzeit ein anderes Experiment durch. Diese Systeme haben sich als sehr erfolgreich erwiesen. Es ist keine Frage des Glücks oder des richtigen Timings und man muss auch nicht in der Lage sein, zu erkennen, wann genau ein Boden gebildet wird. Unser Tradingsystem ist stattdessen so angelegt, dass es von der wahnsinnigen Geldpolitik der Federal Reserve und anderer Notenbanken profitiert, die die Zinsen in den negativen Bereich drücken.
Wir können nun in zwei voneinander unabhängigen Fällen jährliche Gewinne in Höhe von 100% des Investmentkapitals dokumentieren, d. h. wir haben das Kapital jedes Jahr verdoppelt. Das klingt unmöglich und scheint allen Gesetzen der Natur oder der Physik zu widersprechen, aber das ist es nicht. Wir nutzen einfach das undichte und verschwenderische - um nicht zu sagen wahnsinnige - Währungssystem aus, das Gold ignoriert und kleinredet. Wir haben zwei Beispiele, wo das hervorragend funktioniert hat. Sie brauchen nur Ihren Eimer zu halten und die Gewinne aufzufangen, die aus den Lecks des fehlerbehafteten Geldsystems tropfen.
Ich hebe diesen Punkt besonders hervor, weil ich darin einen weiteres Beweis für den bevorstehenden Kollaps unseres Fiatwährungssystems sehe. Es gibt natürlich verschiedene Belege dafür, insbesondere auch die Geschichte. In der gesamten Geschichte der Menschheit gab es noch nie ein auf Papiergeld beruhendes Währungssystem, welches dauerhaft Bestand hatte. Wann immer ein derartiger Versuch unternommen wurde, ist das System wieder in sich zusammengebrochen.
Jetzt haben wir den Beweis dafür, dass es möglich ist, das eigene Kapital mit dem Handel von Kauf- und Verkaufsoptionen Jahr für Jahr zu verdoppeln. Ich habe vor, diese Ergebnisse öffentlich machen. Es ist noch ein wenig zu früh, um Details zu verraten, aber wenn Sie mir nicht glauben, dann sollten Sie diese Sache im Auge behalten, denn ich werde schon bald weitere Informationen zu unserem Experiment publik machen.
Guillermo Barba: Vielen Dank für das Interview, Prof. Fekete.
Prof. Antal Fekete: Ich bedanke mich bei Ihnen für die anregenden Fragen, Guillermo.
© Guillermo Barba
Der Artikel wurde am 12. Mai 2016 auf www.professorfekete.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.