Die 10-Milliarden Briefmarke
30.06.2004 | Hubert Roos
Bill Gross, der wohl mächtigste Fondsmanager der Welt, verwaltet fast 400 Milliarden Dollar für die auf Anleihen spezialisierte Investmentgesellschaft Pacific Investment Management Company (Pimco), die im Mai 2000 von der Allianz mehrheitlich übernommen wurde. In einem kürzlich geführten Interview mit dem Handelsblatt (Ausg. 28.6.2004) sagte er: "Ich habe eine deutsche Briefmarke über zehn Milliarden Reichsmark von 1927. Damit haben die Deutschen den historischen Beweis geliefert, dass man nicht durch Geld-Drucken reich werden kann."
Die harte Realität des Wirtschaftslebens zwingt den Staat leider das zu tun, was er seinen Bürgern verbietet und was nachweislich nicht zu mehr Wohlstand führt: Geld zu drucken. Diese Nachricht ist sicherlich ein Schock für alle diejenigen, die den Staat als Hüter des Geldes und gleichzeitig als Garantiegeber für allgemeinen Wohlstand ansehen. Aber Geld zu drucken ist nun einmal viel einfacher und bequemer, als neue Arbeitsplätze zu schaffen, Waren zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen.
Die Aufnahme von Darlehen durch den Staat ist nichts anderes als die Schaffung neuen Geldes und durch die steigende Staatsverschuldung wird das Geld der Menschen, die es durch Arbeit erworben haben, in seinem Wert gemindert. Die Staaten verlassen sich darauf, dass die zunehmende öffentliche Verschuldung mit zunehmender Inflation gegenentwertet wird, dass also die Last der Schulden durch eine Verminderung des Geldwertes gesenkt wird.
In den 53 Jahren ihres Bestehens verlor die Deutsche Mark (DM) laut Angaben des statistischen Bundesamtes ca. 75 Prozent an Wert. Der US-Dollar verlor in den letzten einhundert Jahren etwa 95 Prozent seiner Kaufkraft. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme betreiben die Notenbanken seit Jahren eine Politik des billigen Geldes und überschwemmen die Märkte mit Liquidität. Was als Rettung für die Wirtschaft gedacht ist, führt jedoch zwangsweise über kurz oder lang zur Inflation und damit zur Vermögensvernichtung.
Mit niedrigen Zinsen und billigem Geld wurden nach der Aktienblase neue Spekulationsblasen aufgepumpt, zum Beispiel am US-Immobilienmarkt. Gerade darin liegt die eigentliche Gefahr des billigen Geldes, weil die Verschuldung der Bürger und des Staates in noch nie erreichte Dimensionen gewachsen ist. Der Schub, den die lockere Geldpolitik und die hohen Ausgabendefizite der Wirtschaft gebracht haben, wird in ein bis zwei Jahren nachlassen und die Verschuldungseffekte werden auf die Wirtschaft und das Finanzsystem durchschlagen.
Auch wenn nun nach und nach wieder höhere Zinsniveaus eingestellt werden, sind damit die Gefahren nicht gebannt. Bill Gross sieht mit den steigenden Zinsen schwierigere Zeiten kommen: "In einer Welt, in der die Anleihekurse nicht mehr stetig steigen, wächst auch unser Vermögen langsamer. Das gilt jedoch für alle anderen Anlageformen genauso - außer für Kunstwerke und Waren, die nicht unter Inflation leiden." Zu den Waren, die traditionell nicht unter Inflation leiden, zählen heute wie in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Gold und Silber!
© Hubert Roos
Die harte Realität des Wirtschaftslebens zwingt den Staat leider das zu tun, was er seinen Bürgern verbietet und was nachweislich nicht zu mehr Wohlstand führt: Geld zu drucken. Diese Nachricht ist sicherlich ein Schock für alle diejenigen, die den Staat als Hüter des Geldes und gleichzeitig als Garantiegeber für allgemeinen Wohlstand ansehen. Aber Geld zu drucken ist nun einmal viel einfacher und bequemer, als neue Arbeitsplätze zu schaffen, Waren zu produzieren oder Dienstleistungen zu erbringen.
Die Aufnahme von Darlehen durch den Staat ist nichts anderes als die Schaffung neuen Geldes und durch die steigende Staatsverschuldung wird das Geld der Menschen, die es durch Arbeit erworben haben, in seinem Wert gemindert. Die Staaten verlassen sich darauf, dass die zunehmende öffentliche Verschuldung mit zunehmender Inflation gegenentwertet wird, dass also die Last der Schulden durch eine Verminderung des Geldwertes gesenkt wird.
In den 53 Jahren ihres Bestehens verlor die Deutsche Mark (DM) laut Angaben des statistischen Bundesamtes ca. 75 Prozent an Wert. Der US-Dollar verlor in den letzten einhundert Jahren etwa 95 Prozent seiner Kaufkraft. Aufgrund der wirtschaftlichen Probleme betreiben die Notenbanken seit Jahren eine Politik des billigen Geldes und überschwemmen die Märkte mit Liquidität. Was als Rettung für die Wirtschaft gedacht ist, führt jedoch zwangsweise über kurz oder lang zur Inflation und damit zur Vermögensvernichtung.
Mit niedrigen Zinsen und billigem Geld wurden nach der Aktienblase neue Spekulationsblasen aufgepumpt, zum Beispiel am US-Immobilienmarkt. Gerade darin liegt die eigentliche Gefahr des billigen Geldes, weil die Verschuldung der Bürger und des Staates in noch nie erreichte Dimensionen gewachsen ist. Der Schub, den die lockere Geldpolitik und die hohen Ausgabendefizite der Wirtschaft gebracht haben, wird in ein bis zwei Jahren nachlassen und die Verschuldungseffekte werden auf die Wirtschaft und das Finanzsystem durchschlagen.
Auch wenn nun nach und nach wieder höhere Zinsniveaus eingestellt werden, sind damit die Gefahren nicht gebannt. Bill Gross sieht mit den steigenden Zinsen schwierigere Zeiten kommen: "In einer Welt, in der die Anleihekurse nicht mehr stetig steigen, wächst auch unser Vermögen langsamer. Das gilt jedoch für alle anderen Anlageformen genauso - außer für Kunstwerke und Waren, die nicht unter Inflation leiden." Zu den Waren, die traditionell nicht unter Inflation leiden, zählen heute wie in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts Gold und Silber!
© Hubert Roos