forsa-Umfrage von pro aurum: Gold verliert an Attraktivität
22.06.2016
Was die Deutschen von Gold und anderen Geldanlagen halten
Seit mittlerweile sechs Jahren ermittelt das forsa-Institut im Auftrag von pro aurum, welche von fünf vorgegebenen Geldanlagen aus Sicht der Bürger ab 18 Jahren derzeit am besten als langfristige Geldanlage mit mindestens drei Jahren Laufzeit geeignet ist. Zudem wurde untersucht, welche Geldanlagen die Bürger derzeit besitzen. Anhand der Zustimmung zu vier Aussagen wurde zusätzlich ermittelt, wie die Bürger Gold als Geldanlageform generell beurteilen (die ausführlichen Tabellen finden Sie hier).
Gold mittlerweile gleichauf mit Aktien
In diesem Jahr rutschte Gold in der Gunst der Anleger leicht ab und musste sich Platz 1 als Anlageklasse mit dem höchsten Renditepotenzial mit der Kategorie „Aktien“ teilen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Zuspruch bei Gold jedoch von 30 auf 27 Prozent ab, während bei Aktien ein Anstieg von 23 auf 27 Prozent zu verzeichnen war. Abgeschlagen und weniger attraktiv als im Jahr zuvor wurden Fondsanteile (8 Prozent) und Fest- bzw. Termingeld (6 Prozent) eingeschätzt, während bei Anleihen ein unverändert geringer Wert (3 Prozent) registriert worden war. In diesem Jahr wagten 29 Prozent der Bürger keine Einschätzung, welche dieser fünf Anlagen langfristig die besten Gewinnperspektiven bietet.
Robert Hartmann, der Gründer und Geschäftsführer von pro aurum, weist darauf hin, dass bei Anlegern ohne Meinung der stärkste Zuwachs festzustellen war, und interpretiert dies als Beweis für den aktuellen Anlagenotstand. Für Hartmann ist eines klar - er erklärt: "Anleihen funktionieren nicht mehr, da es keinen Zins mehr gibt. Sparen bringt nichts mehr. Trotzdem haben die Deutschen den Großteil ihres Geldes auf kurzfristigen Tagesgeldkonten geparkt und warten offensichtlich auf eine ‚göttliche Eingebung‘ ".
Überrascht zeigte sich Hartmann von der Tatsache, dass Gold in der Gunst der Anleger mit 27 Prozent den tiefsten Wert seit der Erhebung erreicht hat - trotz seiner bislang starken Performance in 2016. In der Vergangenheit hatten Privatanleger doch eher den Ruf, mit dem Trend zu gehen.
Diese vermeintliche Gesetzmäßigkeit hat in diesem Jahr auch bei Aktien nicht gegriffen. Obwohl der DAX seit dem Jahreswechsel Verluste im zweistelligen Prozentbereich verbuchte, kletterte die Anlageklasse "Aktien" auf den Höchstwert der vorherigen forsa-Umfragen. Hierfür hat der Edelmetallexperte folgenden Erklärungsversuch parat und sagt: "Ich glaube, dass die Anleger nach wie vor großes Vertrauen in die Notenbanken haben und erwarten, dass die EZB in Krisenzeiten weiterhin alles tut, um einen nachhaltigen Crash bei den Aktien zu vermeiden."
Diese Geldanlagen besitzen die Deutschen aktuell
In der repräsentativen forsa-Umfrage unter mehr als 1.000 Teilnehmern wurde auch ermittelt, welche Geldanlagen die Bürger ab 18 Jahren tatsächlich besitzen. Das Wichtigste vorweg: Bei sämtlichen Geldanlagen gab es sinkende Besitzquoten zu vermelden. Lebensversicherungen oder Bausparverträge bzw. Bausparpläne nannten jeweils 31 Prozent der Befragten, gefolgt von Immobilien (27 Prozent) und Tagesgeldkonten (23 Prozent).
Quoten im zweistelligen Bereich gab es noch bei Fondsanteilen (18 Prozent), Aktien (13 Prozent) sowie Fest- bzw. Termingeld (12 Prozent) zu vermelden. Selbst Investments in Gold und Silber (7 Prozent) sowie Goldbarren oder -münzen (6 Prozent) bzw. Silberbarren oder -münzen (2 Prozent) wurden seltener als im Vorjahr genannt. Relativ gering fiel auch der Besitz von Antiquitäten (5 Prozent), Kunstgegenständen (3 Prozent), Anleihen (3 Prozent) und Zertifikaten (3 Prozent) aus.
Hinsichtlich dieses Themenkomplexes fallen Robert Hartmann zwei Besonderheiten auf, die man kritisch hinterfragen sollte. Er sagt zum Beispiel: "Es gibt zwar viele Anleger, die Gold und Silber als gute Langfristanlage einschätzen, aber lediglich acht Prozent besitzen physisches Gold und Silber bereits. Sollte es zu einer erneuten Finanzkrise kommen, existiert hier ein riesiges Nachfragepotenzial." Außerdem merkt er an, dass bei den Klassikern der Geldanlage in Deutschland - also Bausparverträgen, Lebensversicherungen und Immobilien - bis zu fünfmal mehr Anleger investiert sind als in der Krisenwährung Gold.
Beurteilung von Gold als Geldanlage
Abschließend wurden den Befragten vier Aussagen zum Thema "Gold als Geldanlage" vorgelesen, mit der Bitte, anzugeben, ob sie der jeweiligen Aussage zustimmen. Drei von vier Bürgern (75 Prozent) halten Gold für eine gute Ergänzung zu anderen Geldanlagen. 65 Prozent schätzen Gold als sichere Geldanlage ein und 54 Prozent bejahen die Eignung von Gold für risikoscheue Anleger. Die Aussage "Gold ist zurzeit eine lohnende Anlage, weil die Kurse steigen werden" ist dagegen erneut nicht ganz mehrheitsfähig, ihr stimmt nur noch knapp jeder zweite Bürger (49 Prozent) zu.
Alles in allem betrachtet lässt die forsa-Umfrage vor allem folgende Rückschlüsse zu: Anleger attestieren Gold weiterhin überwiegend positive Attribute und sind aktuell in dem Krisenschutz alles andere als überinvestiert.
© pro aurum KG
www.proaurum.de
Seit mittlerweile sechs Jahren ermittelt das forsa-Institut im Auftrag von pro aurum, welche von fünf vorgegebenen Geldanlagen aus Sicht der Bürger ab 18 Jahren derzeit am besten als langfristige Geldanlage mit mindestens drei Jahren Laufzeit geeignet ist. Zudem wurde untersucht, welche Geldanlagen die Bürger derzeit besitzen. Anhand der Zustimmung zu vier Aussagen wurde zusätzlich ermittelt, wie die Bürger Gold als Geldanlageform generell beurteilen (die ausführlichen Tabellen finden Sie hier).
Gold mittlerweile gleichauf mit Aktien
In diesem Jahr rutschte Gold in der Gunst der Anleger leicht ab und musste sich Platz 1 als Anlageklasse mit dem höchsten Renditepotenzial mit der Kategorie „Aktien“ teilen. Im Vergleich zum Vorjahr nahm der Zuspruch bei Gold jedoch von 30 auf 27 Prozent ab, während bei Aktien ein Anstieg von 23 auf 27 Prozent zu verzeichnen war. Abgeschlagen und weniger attraktiv als im Jahr zuvor wurden Fondsanteile (8 Prozent) und Fest- bzw. Termingeld (6 Prozent) eingeschätzt, während bei Anleihen ein unverändert geringer Wert (3 Prozent) registriert worden war. In diesem Jahr wagten 29 Prozent der Bürger keine Einschätzung, welche dieser fünf Anlagen langfristig die besten Gewinnperspektiven bietet.
Robert Hartmann, der Gründer und Geschäftsführer von pro aurum, weist darauf hin, dass bei Anlegern ohne Meinung der stärkste Zuwachs festzustellen war, und interpretiert dies als Beweis für den aktuellen Anlagenotstand. Für Hartmann ist eines klar - er erklärt: "Anleihen funktionieren nicht mehr, da es keinen Zins mehr gibt. Sparen bringt nichts mehr. Trotzdem haben die Deutschen den Großteil ihres Geldes auf kurzfristigen Tagesgeldkonten geparkt und warten offensichtlich auf eine ‚göttliche Eingebung‘ ".
Überrascht zeigte sich Hartmann von der Tatsache, dass Gold in der Gunst der Anleger mit 27 Prozent den tiefsten Wert seit der Erhebung erreicht hat - trotz seiner bislang starken Performance in 2016. In der Vergangenheit hatten Privatanleger doch eher den Ruf, mit dem Trend zu gehen.
Diese vermeintliche Gesetzmäßigkeit hat in diesem Jahr auch bei Aktien nicht gegriffen. Obwohl der DAX seit dem Jahreswechsel Verluste im zweistelligen Prozentbereich verbuchte, kletterte die Anlageklasse "Aktien" auf den Höchstwert der vorherigen forsa-Umfragen. Hierfür hat der Edelmetallexperte folgenden Erklärungsversuch parat und sagt: "Ich glaube, dass die Anleger nach wie vor großes Vertrauen in die Notenbanken haben und erwarten, dass die EZB in Krisenzeiten weiterhin alles tut, um einen nachhaltigen Crash bei den Aktien zu vermeiden."
Diese Geldanlagen besitzen die Deutschen aktuell
In der repräsentativen forsa-Umfrage unter mehr als 1.000 Teilnehmern wurde auch ermittelt, welche Geldanlagen die Bürger ab 18 Jahren tatsächlich besitzen. Das Wichtigste vorweg: Bei sämtlichen Geldanlagen gab es sinkende Besitzquoten zu vermelden. Lebensversicherungen oder Bausparverträge bzw. Bausparpläne nannten jeweils 31 Prozent der Befragten, gefolgt von Immobilien (27 Prozent) und Tagesgeldkonten (23 Prozent).
Quoten im zweistelligen Bereich gab es noch bei Fondsanteilen (18 Prozent), Aktien (13 Prozent) sowie Fest- bzw. Termingeld (12 Prozent) zu vermelden. Selbst Investments in Gold und Silber (7 Prozent) sowie Goldbarren oder -münzen (6 Prozent) bzw. Silberbarren oder -münzen (2 Prozent) wurden seltener als im Vorjahr genannt. Relativ gering fiel auch der Besitz von Antiquitäten (5 Prozent), Kunstgegenständen (3 Prozent), Anleihen (3 Prozent) und Zertifikaten (3 Prozent) aus.
Hinsichtlich dieses Themenkomplexes fallen Robert Hartmann zwei Besonderheiten auf, die man kritisch hinterfragen sollte. Er sagt zum Beispiel: "Es gibt zwar viele Anleger, die Gold und Silber als gute Langfristanlage einschätzen, aber lediglich acht Prozent besitzen physisches Gold und Silber bereits. Sollte es zu einer erneuten Finanzkrise kommen, existiert hier ein riesiges Nachfragepotenzial." Außerdem merkt er an, dass bei den Klassikern der Geldanlage in Deutschland - also Bausparverträgen, Lebensversicherungen und Immobilien - bis zu fünfmal mehr Anleger investiert sind als in der Krisenwährung Gold.
Beurteilung von Gold als Geldanlage
Abschließend wurden den Befragten vier Aussagen zum Thema "Gold als Geldanlage" vorgelesen, mit der Bitte, anzugeben, ob sie der jeweiligen Aussage zustimmen. Drei von vier Bürgern (75 Prozent) halten Gold für eine gute Ergänzung zu anderen Geldanlagen. 65 Prozent schätzen Gold als sichere Geldanlage ein und 54 Prozent bejahen die Eignung von Gold für risikoscheue Anleger. Die Aussage "Gold ist zurzeit eine lohnende Anlage, weil die Kurse steigen werden" ist dagegen erneut nicht ganz mehrheitsfähig, ihr stimmt nur noch knapp jeder zweite Bürger (49 Prozent) zu.
Alles in allem betrachtet lässt die forsa-Umfrage vor allem folgende Rückschlüsse zu: Anleger attestieren Gold weiterhin überwiegend positive Attribute und sind aktuell in dem Krisenschutz alles andere als überinvestiert.
© pro aurum KG
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