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Kreditzyklus und der Preis des Goldes

27.06.2016  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Es ist folglich davon auszugehen, dass die Abhängigkeit der US-Wirtschaft (wie übrigens auch aller anderen Volkswirtschaften) von einer Fortführung der Tiefzinspolitik sehr groß geworden ist, ja, dass sie mittlerweile so groß ist wie nie zuvor. Nicht verwunderlich ist es daher, dass die Fed sehr zögerlich ist, die Zinsen (weiter) anzuheben.

Damit nämlich der Wirtschaftsaufschwung, angetrieben von einer Ausweitung des Kreditangebots, bereitgestellt zu künstlich gesenkten Zinsen, nicht ins Stottern gerät beziehungsweise kollabiert, muss der Zins niedrig gehalten werden. Und diese Notwendigkeit gibt es nicht nur in den USA; sondern in allen großen Währungsräumen insbesondere dem Euroraum und Japan.

Im aktuellen Kreditzyklus befinden sich die Ausfallraten auf sehr niedrigen Niveaus - natürlich Dank der allseits niedrig gehaltenen Kreditmarktzinsen. Zweifelsohne haben dabei die sehr niedrigen Zinsen das Vertrauen in die Schuldentragfähigkeit vieler Kreditnehmer wieder anwachsen lassen.

Ein Rückführen der Zinsen auf "normale Niveaus" erscheint folglich kaum möglich zu sein, ohne dass die Konjunktur aus der Bahn geworfen beziehungsweise die Finanzmarktlage nachhaltig erschüttert wird. Denn dann würden die Kreditausfallraten steigen und dem Kreditboom ein jähes Ende setzen. Weil das aber politisch nicht gewünscht ist, müssen die Zentralbanken für ein reibungsloses Anwachsen der Kredit- und Geldmengen sorgen.

Das Halten der "Gold-Währung" ist eine (zeiterprobte) Möglichkeit, den Problemen des ungedeckten Papiergeldes die Stirn zu bieten. Denn eine immer stärkere Ausweitung der Geldmengen und damit Inflation werden vonnöten sein, um den Kreditzyklus vor der nächsten Abschwungphase zu bewahren - und das sollte sich längerfristig auch in einem merklich höheren Goldpreis niederschlagen.

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Quelle: Thomson Financial, Federal Reserve


Bislang hat die Zentralbankliquidität geholfen, die Aktienkurse wieder in die Höhe zu befördern - und den Kreditzyklus in Gang zu halten.

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Quelle: Thomson Financial


Das Bankkreditwachstum in den USA, Japan und dem Euroraum ist nach wie vor positiv - und trägt dazu bei, die Geldmenge auszuweiten.

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Quelle: Bloomberg


Gemessen an der Geldmengenentwicklung scheint der Goldpreis nach wie vor erhebliches Steigerungspotential zu haben.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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