Silber erklärt seine Unabhängigkeit
07.07.2016 | Jim Willie CB
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- Die offizielle Geld- und Währungspolitik der Federal Reserve und anderer Zentralbanken war ein kläglicher Misserfolg.
- Die offizielle Angebotsmenge an US-Dollars deutet auf einen Anstieg der Gold- und Silberpreise um das Fünffache hin.
- Die Rettung von Banken mit schnell gedrucktem Geld wird fortgesetzt werden, um den hartnäckigen Insolvenzen entgegenzuwirken.
- Das Bankensystem wird mit Hilfe von Goldbullion als Währungsreserve rekapitalisiert werden.
- Die US-Regierung und die EU-Kommission wurden als diktatorisch entlarvt.
- Eine neue Runde der endlosen Geldmengenausweitungen steht schon bereit und wartet nur auf den Startschuss.
- Nach der angetäuschten Zinsanhebung im letzten Dezember zeigen sich am Markt für US-Staatsanleihen die ersten Risse.
- Negative Zinsen führen dazu, dass Investmentfonds Edelmetalle kaufen, nicht dazu, dass mehr Kredite an Unternehmen vergeben werden.
- Die Gefahr von Bail-ins und der Konfiszierung von Bankkonten hat zur Folge, dass Betriebsmittal stattdessen in Edelmetallen angelegt werden.
- Verschiebungen am Geldmarkt und innerhalb von Finanzgesellschaften deuten auf die Ausgabe einer speziellen US-Staatsanleihe hin.
- Vor einigen Monaten wurde die US-Regierung zahlungsunfähig, was jedoch nicht an die Öffentlichkeit drang.
- Der Krieg, den die Regierung der Vereinigten Staaten zur Verteidigung des US-Dollars geführt hatte, ist gescheitert und die böswilligen Motive wurden offengelegt.
Eine Investmentstrategie, die stärker auf Silber als auf Gold setzt, ist durchaus sinnvoll. Die Zentralbanken haben nach wie vor enorme Goldvorräte, aber keinerlei Silberreserven. Im Hinblick auf das begrenzte Angebot ist Silber daher die bessere Wahl. Zudem ist die Silbernachfrage seitens der Industrie enorm und die Zahl der Anwendungsbereiche nimmt stetig zu. Von Gold lässt sich das nicht sagen. Auch auf der Nachfrageseite sticht Silber das gelbe Metall also aus. Die folgenden Faktoren haben einen starken Einfluss auf den Silbermarkt und treiben den Preis in die Höhe:
- An der COMEX verlangen die Trader bei extrem vielen Kontrakten die physische Auslieferung des Silbers, statt sie einfach gegen Kontrakte für zukünftige Monate einzutauschen. Es geht um rund 530 Millionen Unzen. Ein solcher Wert wurde schon seit vielen Jahren nicht mehr verzeichnet.
- Die Silbernachfrage an der Shanghaier Börse lag im Juni bei 4.265 Tonnen - ein deutlicher Anstieg gegenüber den im Vorjahresmonat gemeldeten 3.250 Tonnen und den nur 1.850 Tonnen im Juni 2014.
- Die Silberbestände der COMEX sind auf weniger als 22 Millionen Unzen gesunken, während sich vor einem Jahr noch rund 60 Millionen Unzen Silber in den Lagerhäusern befanden.
- Die Gesamtnachfrage nach Silbermünzen ist sechsmal höher als vor dem Zusammenbruch von Lehman Brothers und 50% höher als während der Finanzkrise von 2008.
- Allein die Münznachfrage in den USA und in Kanada übersteigt die dortige Minenproduktion um 34 Millionen Unzen, wobei die industrielle Nachfrage noch gar nicht mit einbezogen ist. Das illustriert, wie knapp das Angebot wirklich ist.
- Das Angebot an Altsilber, einer wichtigen Komponente für den Silbermarkt, ist seit 2011 um 44% zurückgegangen.
- Das Verhältnis von 42 Papierforderungen je Unze Silber an der COMEX hat deutlich gemacht, dass die Preismechanismen der Terminbörse die Manipulation der Kurse nach unten begünstigen.
- Für den Bau von Solaranlagen werden große Mengen Silberpulver nachgefragt, insbesondere von China. Führendes Herstellerland des Silberpulvers ist Japan.
- Es gibt Anzeichen dafür, dass China Silbervorräte anlegt und unter Umständen JPMorgan als Broker engagiert hat, um die entsprechenden Mengen aufzukaufen.
- Die Schließung verschiedener Minen infolge der niedrigen Preise und des geringen Gewinnpotentials hat die Silberproduktion verringert.
- Die chronische wirtschaftliche Malaise hat die Nachfrage nach Industriemetallen sinken lassen. Einige Minen, die Silber als Nebenprodukt förderten, mussten deshalb ebenfalls stillgelegt werden, was die Silberproduktion zusätzlich beeinträchtigt.
Wichtige neue Entwicklungen auf globaler Ebene
Chinesische Finanzbeamte verhandeln derzeit mit der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel über eine Reformierung aller bilateralen Vereinbarungen. Angestrebt wird eine Abänderung aller Dollar-basierten Kontrakte und die Anpassung der Vertragsbedingungen zu Gunsten einer auf Gold beruhenden Abwicklungsweise. Sie arbeiten dabei an einer globalen Übereinkunft zur Umwandlung der Kontrakte auf Grundlage eines Goldpreises von 5.000 Dollar. China repräsentiert bei diesen Verhandlungen die Interessen der östlichen Staaten, während die BIZ den Westen vertritt. Bislang ist noch nicht klar, was mit den Preisbildungsmechanismen im Rohstoffsektor geschehen wird.
Falls eine solche internationale Reform der bilateralen Handelsverträge tatsächlich abgeschlossen werden sollte, würden diese anschließend in Gold abgerechnet, nicht mehr in US-Dollar. Als Konsequenz dessen hätte die US-Regierung freie Hand für die Einführung eines neuen Dollars für den inländischen Gebrauch, den ich schon seit zwei Jahren respektlos als neuen Müll-Dollar bezeichne. Er wird vergleichbar sein mit der Währung eines Entwicklungslandes und mehrfach abgewertet werden.