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Gold, Silber und Munition

09.08.2016  |  Clive Maund
Das Chaos an den Märkten weitet sich aus, während das große Finale der Fiatwährungen näher und näher rückt. Es ist längst zu spät, um den korrigierenden Kräften der Deflation noch zu erlauben, das System von seinen Auswüchsen und Exzessen zu reinigen. Ließe man dies zu, würde das System schon bald einen Herzstillstand erleiden, der zum Einfrieren von Kapital, dem Ausfall der Geldautomaten, dem Zusammenbruch des Lebensmittelversorgungssystems, verbreiteten Unruhen und Plünderungen und dem Ausrufen des Ausnahmezustandes führen würde.

Das Risiko, dass die Zitadellen der Regierungen dabei in offener Rebellion gestürmt werden, würde beträchtlich steigen und ein großer Teil der westlichen Welt könnte sich in einer Situation wiederfinden, die der aktuellen Lage in Venezuela gleicht.

In Anbetracht dieser Zukunftsaussichten entscheiden sich die Machthabenden logischerweise dafür, das Spiel so lange wie möglich fortzusetzen und zu dieser späten Stunde erfordert das den Einsatz von "Helikoptergeld".

Bis vor Kurzem wurde das Konzept von Helikoptergeld als absurder Witz abgetan. Heute wird es öffentlich diskutiert. Ziel dieser Idee ist es, die zunehmende Gefahr einer ernsten Kreditklemme abzuwenden, die durch das exponentiell wachsende Schulden- und Derivatemonster ausgelöst werden kann. Die steigenden Zinsen würden in diesem Fall rasch zu einer deflationären Implosion führen, die aus offensichtlichen Gründen um jeden Preis vermieden werden soll. Das augenscheinliche Hindernis, dass Helikoptergeld in einigen Ländern illegal ist, lässt sich mit Hilfe einer einfachen Gesetzesänderung leicht aus dem Weg räumen. Angesichts der drohenden Notlage werden die entsprechenden Regierungen dieses Vorgehen als notwendig erachten.

Die unabwendbare globale Katastrophe, die sich aktuell in Zeitlupe vor unseren Augen abspielt, ist die direkte und unumgängliche Konsequenz der verantwortungslosen Verschwendung, die mit der Abschaffung des ehrlichen Geldes im Jahr 1971 eingeleitet wurde, als Richard Nixon während seiner Amtszeit als US-Präsident den Goldstandard aufgab. Dieses Verbrechen wiegt weit schwerer als die Watergate-Affäre.

Doch nicht nur Regierungen und Zentralbanken sind für dieses Fiasko verantwortlich - auch viele ganz normale Bürger tragen eine Mitschuld, denn sie haben Politiker gewählt, die ihnen die ganze Welt versprachen, die Rechnung dafür aber kommenden Generationen aufbürdeten. Die Wähler haben weder die Politiker noch die Banker zur Verantwortung gezogen. Nixon hätte beispielsweise seines Amtes enthoben werden müssen, als er den Goldstandard abschaffte.

Wir stehen nun an der Schwelle zur zwielichtigen Welt des Helikoptergeldes. Welche Ergebnisse sind von einer solchen Geldpolitik zu erwarten? Während das neue Geld einerseits die Liquidität des Systems erhält und so den Bankern und Politikern mehr Zeit verschafft, wird es andererseits auch die Kaufkraft der Währungseinheiten in zunehmendem Maße beeinträchtigen. Infolgedessen werden die Inflationsraten deutlich ansteigen, bevor letztlich die Hyperinflation eintritt. Das Endergebnis dieser Entwicklungen wird nicht lange auf sich warten lassen: ein deflationärer Zusammenbruch, der mit allgegenwärtiger Armut und Not einhergeht. Das Resultat ist schlussendlich das Gleiche, doch durch den Einsatz von Helikoptergeld wird der Weg dahin verlängert.

Wenn Sie sich für Geschichte interessieren, wird Ihnen bewusst sein, dass wirtschaftliche Depressionen und große Kriege oft Hand in Hand gehen. Die Große Depression der 1930er Jahre führte zum Beispiel zum Zweiten Weltkrieg. Sie müssen nicht einmal genau hinhören, um das gleichmäßige Schlagen der Kriegstrommeln im Hintergrund zu vernehmen. In manchen Ländern sind sie bereits in der Vordergrund gerückt. Dafür gibt zwei Gründe: Erstens betrachten die Regierungen von wirtschaftlich strauchelnden Staaten Kriege als Mittel zur Konjunkturbelebung, insbesondere dann, wenn sie über eine große Rüstungsindustrie verfügen. Zweitens stellt ein Krieg auch eine praktische Möglichkeit dar, den Ärger der Bevölkerung aufgrund der wirtschaftlichen Notlage auf einen äußeren Feind umzulenken.

Als der Kalte Krieg 1989 endete, hätte die Welt in ein Goldenes Zeitalter des Friedens und des Wohlstandes eintreten können, denn es gab nur noch eine Supermacht und keine echten Feinde mehr. Es hätte eine gigantische Friedensdividende erzielt werden können, denn es wäre möglich gewesen die Verteidigungsausgaben dramatisch zu kürzen und das frei gewordene Kapital hätte einer deutlich produktiveren Verwendung zugeführt werden können. Das hätte allerdings bedeutet, dass auf Unternehmen wie General Dynamics, Lockheed Martins, Northrop Grumman usw. starke Profiteinbußen, Stellenstreichungen und Gehaltskürzungen zugekommen wären. Da diese Konzerne dank des Lobby-Systems massiven Einfluss auf den US-Kongress nehmen können, sollte das jedoch nicht sein.

Wenn Sie nach den Ursprüngen und eigentlichen Ursachen von Kriegen suchen, führt der leichteste und direkteste Weg über die Frage "Wem nützt dieser Krieg?" Wenn wir dieser Frage nachgehen, können wir die Ursachen des globalen Chaos und der aktuellen Krisenherde, die die Welt auf einen größeren Krieg zutreiben, schon bald präzise bestimmen.

Zu den wichtigsten Urhebern der chaotischen Lage in Nahen Osten zählen Israel und der militärisch-industrielle Komplex der USA. Der Einfluss Israels auf die US-Politik ist in diesem Zusammenhang nicht zu unterschätzen. Wenn Sie das bezweifeln, brauchen Sie sich nur die Reden anzuhören, die Hillary Clinton und Donald Trump bei ihrer jeweiligen Nominierung hielten. Beide nahmen darin sowohl auf Israel als auch auf das Militär Bezug - das gehört heutzutage zum Pflichtprogramm für jeden, der eine Chance haben will, Präsident zu werden und zu bleiben.

Europa wird einen hohen Preis dafür zahlen müssen, dass es das Schoßhündchen der Vereinigten Staaten spielt, sowohl in Hinblick auf die Geschehnisse im Nahen Osten als auch auf den ökonomischen und militärischen Rachefeldzug der USA gegen Russland (und neuerdings auch China). Tatsächlich ist der Preis schon jetzt sehr hoch, denn infolge der von den USA angezettelten Kriege im Nahen Osten gelangen immer mehr mittellose und aus ihrer Heimat vertriebene Menschen nach Europa, weil sie dort auf ein Leben in Frieden und Wohlstand hoffen.

In seinem Artikel "Is Europe Doomed By Vassalage To Washington?" legt Paul Craig Roberts die zugrunde liegenden Ursachen für den traurigen Niedergang Europas in seinen zunehmend prekären und gefährlichen aktuellen Zustand dar. Der Artikel mag zunächst extrem erscheinen, doch wenn Sie eine Vorstellung von den großen Zusammenhängen dieser Welt haben, ergibt er durchaus Sinn.


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