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Roland Leuschel über die weitreichenden Folgen des Brexit, die Zukunft Europas und Gold

06.08.2016  |  Claus Vogt
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Leuschel: Ein Eingeständnis des Scheiterns dieser gefährlichen geldpolitischen Machenschaften und eine freiwillige Umkehr wird es wohl nicht geben. Dazu fehlt den Zentralbankbürokraten nicht nur die Einsicht, sondern auch die Größe. Deshalb rechnen wir mit einer Fortsetzung dieser unseriösen Politik der Umverteilung, welche die Marktwirtschaft zerstört, die Demokratie gefährdet und letztlich zu einer großen Geldentwertung führen wird. Erstmals in der Geschichte befindet sich die ganze Welt in einer Inflationsfalle.

Der Schaden, den diese kurzsichtige Geldpolitik in den vergangenen Jahren bereits angerichtet hat, lässt sich leider nicht mehr abwenden. Es wird zwingend zu einer sehr großen Anpassungskrise kommen, in der die zahlreichen Fehlentwicklungen, Ungleichgewichte und faulen Kredite bereinigt werden. Je länger diese notwendige Bereinigung mit Hilfe der Gelddruckmaschine hinausgeschoben wird, desto größer wird die anschließende Krise. Das lässt sich leider nicht mehr ändern, denn die Fehler der Greenspans, Bernankes und Draghis dieser Welt sind ja längst gemacht, auch wenn uns die Endabrechnung dieser irregeleiteten Politik noch nicht präsentiert wurde.


Frage: Was wäre denn die Alternative?

Leuschel: Die Einführung eines seriösen Währungssystems und die Abschaffung der Allmacht heutiger Zentralbanken. Diese sind zu selbstherrlichen Planwirtschaftsbehörden verkommen, deren Mitarbeiter Gott spielen, weil sie offenbar ernsthaft glauben, dass sie alles besser wissen als der Markt. Das ist eine ungeheuerliche Anmaßung, die jeglicher ökonomischen Einsicht und Vernunft Hohn spricht.

(…)

Frage: Wenn es dennoch zur weltweiten Wiedereinführung einer Golddeckung kommen sollte, zu welchem Goldpreis wäre das denn möglich?

Leuschel: Eine konkrete Zahl kann ich hier nicht nennen, aber anhand historischer Vorgaben und bestehender globaler Geldmengen kommt man bei einer Überschlagsrechnung auf einen Unzenpreis im mittleren bis hohen fünfstelligen Bereich. Anerkannte Experten haben eine entsprechende Studie vorgelegt, nach welcher der Goldpreis bei 60.000 $ pro Unze liegen müsste, wenn der US-Dollar wieder an Gold gebunden würde. Denn eine Erhöhung der Goldbestände durch eine Ausweitung der Produktion ist nicht möglich. Genau das ist ja der große Vorteil einer goldgedeckten Währung.


Frage: Was heißt das alles für den Anleger?

Leuschel: Gerade für den Kleinanleger sehe ich eigentlich nur eine Möglichkeit, dem Chaos zu entkommen und das Vermögen zu erhalten, und das ist Gold in Form von Barren und Münzen, die außerhalb des Bankensystems gehalten werden. Darüber hinaus sollten auch Goldminenaktien berücksichtigt werden, um einen Vermögenszuwachs zu erzielen, sowie diverse Beimischungen, wie wir sie in den Depots unseres Börsenbriefes Krisensicher Investieren empfehlen.

(…)

Goldpreis pro Unze in $, 1997 bis 2016

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In Euro gerechnet hat die neue Goldhausse sogar schon 2014 begonnen.
Quelle: StockCharts.com


Frage: Blicken Sie optimistisch in die Zukunft?

Leuschel: Im Hinblick auf die völlig unseriöse Geld- und Staatsschuldenpolitik der vergangenen Jahre möchte ich auf diese Frage mit Wilhelm Busch antworten: "Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe." Dabei dürfen Sie aber nicht vergessen, dass wir hier lediglich über das Ende eines Währungssystems und eines Überschuldungszyklus reden. Im großen Bild der Weltgeschichte ist das nur eine Randnotiz. Deshalb bin und bleibe ich der unverbesserliche Optimist, der ich mein ganzes Leben lang gewesen bin.

Das vollständige Interview mit der Börsenlegende Roland Leuschel finden Sie in der aktuellen Ausgabe des Börsenbriefes Krisensicher Investieren.


© Claus Vogt
www.krisensicherinvestieren.com


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