Papierrente oder Goldrente?
03.08.2006 | Dr. Jürgen Müller
Das Magazin "Der Spiegel" veröffentlichte am 17.7. einen Artikel Rentenversicherung könnte verfassungswidrig werden, der die Verzinsung von Einzahlungen ins staatliche Rentensystem zum Inhalt hat, und Wasser auf meine bescheidenen Mühlen war. In meinem Buch Generation Gold hatte ich bereits über dieses Thema geschrieben.
Entwicklung der Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung, Berechnungen des Sozialbeirates der Regierung
Quelle: www.sozialbeirat.de/dokumente/Sozb0038Gutachten2004.pdf
Grafisch aufgearbeitet in: "Generation Gold", Seite 32.
Das Resultat überrascht nicht und ist auch ohne größere mathematische Anstrengung inhaltlich nachzuvollziehen: Die gesetzliche Mindestverzinsung kann in der Zukunft nicht mehr gewährleistet werden, d.h. heutige Einzahler bekommen später weniger raus, als sie heute einlegen. Wenn nicht nominell, so sicherlich in der Kaufkraft (ganz zu schweigen von den Zuzahlungen ins Rentensystem aus dem Bundeshaushalt von derzeit rd. 80 Milliarden Euro und der impliziten Verschuldung aus den Pensionsversprechungen des Staates gegenüber seinen Beamten, für die natürlich kein Cent zurückgelegt wurde).
Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank, meinte hierzu mal, dass er sich wundere, warum die 30-Jährigen deswegen noch nicht längst auf die Straße gehen. Eine offensichtlichere Enteignung bzw. Besteuerung kann es eigentlich nicht geben. Nochmals zur Erinnerung die weithin bekannte prognostizierte demografische Entwicklung in Deutschland. Übrigens: Die Bevölkerungsabteilung der UN veröffentlichte im Jahr 1958 eine Berechnung für das Jahr 2000, nach der in der mittleren Variante 6,3 Milliarden Menschen unseren Globus bevölkern sollten. Die tatsächliche Zahl betrug 6,261 Milliarden (Herwig Birg: "Die Weltbevölkerung", S. 83). Die Demographie ist eine erstaunlich korrekte Wissenschaft, glaubt man Demographen und/oder diesem genannten Beispiel.
Altenquotient, Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Jugendquotient: Unter 20-jährige zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
Altenquotient: Über 60-jährige zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
Gesamtquotient = Jugendquotient + Altenquotient
Prof. Dr. Hans Wolfgang Brachinger von der Universität Fribourg (Schweiz), ließ die Stiftung Warentest in deren Ausgabe 2/2006 wissen (S. 6), daß sein Index der wahrgenommenen Inflation seit Einführung des Euros eine durchschnittliche Rate von 7,4% p.a. aufweise. Wolfgang Bogen aus Berlin (www.bogen-gmbh.de) schreibt dazu in seinem Bogenbrief: "Der deutsche Warenkorb, die Grundlage der offiziellen Inflationsrate, ist mit den Ausgaben des Durchschnittshaushalts gewichtet (der von Billig-Einkäufen und von preiswerten China-Produkten bestimmt ist). Ich füge hinzu, daß hochwertige Waren, wie repräsentative deutsche Automobile, die unverfälschte Inflation widerspiegeln." Vergleicht man den Preis eines 3er BMWs bei seiner Einführung 1975 mit dem der heutigen Generation, kommt man in der Tat auf eine jährliche "3er-Inflation" von runden 5,5%. Diese Größenordnung ergibt auch die simple Rechnung
welche ich auf www.wahre-inflation.de verfolge. In diesem Zusammenhang sei auf den Juli-Bericht (PDF) der EZB verwiesen, der für Mai 2006 mit 8,9% die höchste M3-Steigerung seit Bestehen des Euros verkünden mußte (S. 15). Weiter heißt es dort: "The low level of interest rates remains the key factor driving underlying monetary and credit dynamics" (Die niedrigen Zinsen bleiben die treibende Hauptursache für die Kreditdynamik).
Nebenbemerkung: Günter Hannich sieht das in seinem neuesten Werk "Staatsbankrott" übrigens anders: "Sinkende Zinsen bedeuten immer eine deflationäre Entwicklung und deuten auf eine zurückgehende Kreditaufnahme hin" (S.136).
Die offziellen 1 Komma oder 2 Komma irgendwas, sind demnach also einen Faktor 3 von der Realität entfernt. Unsere Wirtschaft würde mithin schon seit Jahren real schrumpfen, denn wachsen. Schon alleine aus diesen Erwägungen ist es fahrlässig, sich auf das staatliche Rentensystem zu stützen, oder weitere Angebote wie Riester etc. in Anspruch zu nehmen. Man wirft gutes Geld keinem schlechten hinterher. Sparen Sie für Ihre Rente auch in Gold, am besten physisch wie Oma und Opa es taten. Und wer Gold mag, liebt bekanntlich Silber.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
Entwicklung der Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung, Berechnungen des Sozialbeirates der Regierung
Quelle: www.sozialbeirat.de/dokumente/Sozb0038Gutachten2004.pdf
Grafisch aufgearbeitet in: "Generation Gold", Seite 32.
Das Resultat überrascht nicht und ist auch ohne größere mathematische Anstrengung inhaltlich nachzuvollziehen: Die gesetzliche Mindestverzinsung kann in der Zukunft nicht mehr gewährleistet werden, d.h. heutige Einzahler bekommen später weniger raus, als sie heute einlegen. Wenn nicht nominell, so sicherlich in der Kaufkraft (ganz zu schweigen von den Zuzahlungen ins Rentensystem aus dem Bundeshaushalt von derzeit rd. 80 Milliarden Euro und der impliziten Verschuldung aus den Pensionsversprechungen des Staates gegenüber seinen Beamten, für die natürlich kein Cent zurückgelegt wurde).
Norbert Walter, Chefökonom der Deutschen Bank, meinte hierzu mal, dass er sich wundere, warum die 30-Jährigen deswegen noch nicht längst auf die Straße gehen. Eine offensichtlichere Enteignung bzw. Besteuerung kann es eigentlich nicht geben. Nochmals zur Erinnerung die weithin bekannte prognostizierte demografische Entwicklung in Deutschland. Übrigens: Die Bevölkerungsabteilung der UN veröffentlichte im Jahr 1958 eine Berechnung für das Jahr 2000, nach der in der mittleren Variante 6,3 Milliarden Menschen unseren Globus bevölkern sollten. Die tatsächliche Zahl betrug 6,261 Milliarden (Herwig Birg: "Die Weltbevölkerung", S. 83). Die Demographie ist eine erstaunlich korrekte Wissenschaft, glaubt man Demographen und/oder diesem genannten Beispiel.
Altenquotient, Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung
Jugendquotient: Unter 20-jährige zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
Altenquotient: Über 60-jährige zur Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter
Gesamtquotient = Jugendquotient + Altenquotient
Prof. Dr. Hans Wolfgang Brachinger von der Universität Fribourg (Schweiz), ließ die Stiftung Warentest in deren Ausgabe 2/2006 wissen (S. 6), daß sein Index der wahrgenommenen Inflation seit Einführung des Euros eine durchschnittliche Rate von 7,4% p.a. aufweise. Wolfgang Bogen aus Berlin (www.bogen-gmbh.de) schreibt dazu in seinem Bogenbrief: "Der deutsche Warenkorb, die Grundlage der offiziellen Inflationsrate, ist mit den Ausgaben des Durchschnittshaushalts gewichtet (der von Billig-Einkäufen und von preiswerten China-Produkten bestimmt ist). Ich füge hinzu, daß hochwertige Waren, wie repräsentative deutsche Automobile, die unverfälschte Inflation widerspiegeln." Vergleicht man den Preis eines 3er BMWs bei seiner Einführung 1975 mit dem der heutigen Generation, kommt man in der Tat auf eine jährliche "3er-Inflation" von runden 5,5%. Diese Größenordnung ergibt auch die simple Rechnung
Inflation = M3-Geldmengenwachstum minus Wirtschaftswachstum,
welche ich auf www.wahre-inflation.de verfolge. In diesem Zusammenhang sei auf den Juli-Bericht (PDF) der EZB verwiesen, der für Mai 2006 mit 8,9% die höchste M3-Steigerung seit Bestehen des Euros verkünden mußte (S. 15). Weiter heißt es dort: "The low level of interest rates remains the key factor driving underlying monetary and credit dynamics" (Die niedrigen Zinsen bleiben die treibende Hauptursache für die Kreditdynamik).
Nebenbemerkung: Günter Hannich sieht das in seinem neuesten Werk "Staatsbankrott" übrigens anders: "Sinkende Zinsen bedeuten immer eine deflationäre Entwicklung und deuten auf eine zurückgehende Kreditaufnahme hin" (S.136).
Die offziellen 1 Komma oder 2 Komma irgendwas, sind demnach also einen Faktor 3 von der Realität entfernt. Unsere Wirtschaft würde mithin schon seit Jahren real schrumpfen, denn wachsen. Schon alleine aus diesen Erwägungen ist es fahrlässig, sich auf das staatliche Rentensystem zu stützen, oder weitere Angebote wie Riester etc. in Anspruch zu nehmen. Man wirft gutes Geld keinem schlechten hinterher. Sparen Sie für Ihre Rente auch in Gold, am besten physisch wie Oma und Opa es taten. Und wer Gold mag, liebt bekanntlich Silber.
© Jürgen Müller
www.goldsilber.org