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US-Wahlkampf & Vola im Herbst

03.09.2016  |  Robert Rethfeld
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BofA/ML meint, dass ihre Einschätzung durch die hohe Netto-Short-Positionierung der Großspekulanten auf den VIX unterstützt wird (folgender Chart).

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Allerdings ist anzumerken, dass bereits im Jahr 2013 eine hohe Short-Positionierung auf den VIX bestand, ohne dass das Furcht-Barometer in der Folgezeit explodierte. Zudem dürfte die Methodik der Positionierung auf den VIX eine andere gewesen zu sein. Jedenfalls scheint vor 2012 ein Handel mit VIX-Futures kaum stattgefunden zu haben.

Angesichts dieser eher unbefriedigenden Aussagekraft suchten wir nach einer alternativen Herangehensweise. An der CBOE lassen sich Optionen auf den VIX erwerben. Wenn der VIX steigt, fällt üblicherweise der S&P 500. Wer annimmt, dass die Vola steigen wird, kauft VIX-Calls in der Hoffnung, mögliche Portfolioverluste auszugleichen. Es handelt sich um eine rege genutzte Absicherungsstrategie.

Daraus lässt sich eine VIX-Put-Call-Ratio ableiten. Sie schwankt deutlich stärker als die normale Put-Call-Ratio. An manchen Tagen liegt das Verhältnis von Calls zu Puts bei 9 zu 1. Das heißt, es werden exzessiv Calls auf den VIX erworben. Eine derartige Aktivität war beispielsweise am 10. August 2015 zu beobachten (siehe Pfeil folgender Chart). Eine gute Woche danach - am 18. August 2015 - begann ein heftiger, sechstägiger Markteinbruch, begleitet von einem deutlichen VIX-Anstieg.

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Wie der obige Chart zeigt, folgen Tagen mit einem VIX-PCR-Call-Anteil von 90% oder mehr in der Regel schwächere Börsentage. Das bedeutet: Die Käufer im VIX sind keine Kontraindikatoren, sondern - ähnlich wie in der Put-Call-Ratio auf den S&P 100 (OEX-PCR) - recht smart. Ein VIX-PCR 90%-Tag wurde in jüngster Zeit nicht registriert.

Es kommt hinzu, dass die VIX-Saisonalität im Herbst eines US-Wahljahres unterdurchschnittlich ausgeprägt ist (folgender Chart).

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Als große Ausnahme lässt sich der Herbst 2008 benennen.

Zwei Faktoren sprechen gegen eine großartige Erhöhung der Volatilität in diesem Herbst: Erstens die geringere Vola-Anfälligkeit in US-Wahljahren und zweitens das Fehlen eines Tages mit einem 90%-Call-Anteil in der VIX-Put-Call-Ratio. Sollte dieser Erdbeben-Frühwarnindikator doch auftreten, werden wir dies in unserer handelstäglichen Ausgabe vermelden.


© Robert Rethfeld
www.wellenreiter-invest.de



P.S.: Wir schauen hinter die Märkte und betrachten diese mit exklusiven Charts! Wir veröffentlichen morgens gegen zwischen 7.30 und 8.00 Uhr eine tägliche Kolumne zum aktuellen Geschehen unter www.wellenreiter-invest.de, die als 14-tägiges Schnupperabo kostenlos getestet werden kann.


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