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US-Geldmenge M3 zurück

10.08.2006  |  Dr. Jürgen Müller
Dieser Artikel geht auf eine Linkempfehlung von Peter Boehringer zurück, dem ich hierfür herzlich danke. Alle Daten und Infomationen, die im Folgenden beschrieben werden, basieren auf nowandfutures.com und wurden nicht verifiziert. Bilden Sie sich bitte ein eigenes Urteil.

Die US-Zentralbank FED stellte die Veröffentlichung der Geldmenge M3 Ende März ein (Pressemitteilung "Discontinuance of M3" vom 16.3.2006). Eine amerikanische Investorengruppe veröffentlicht unter der Adresse www.nowandfutures.com nun jedoch ihre Berechnung der M3 Geldmenge, die möglich ist, da die Einzel-Komponenten von M3 weiterhin noch verfügbar sind und vom FED publiziert werden. Lediglich eine Zahl, die Eurodollar-Komponenten von M3, wird nicht publiziert. Eurodollar sind (meinem Verständnis nach) Euro die von den ausländischen Gesellschaften amerikanischer Banken in Europa, England und Kanada gehalten werden. Da diese fehlende Komponente laut nowandfutures.com jedoch nur 3% ausmacht, könnte man sie durch eine Berechnung abschätzend aus vergangenen Daten extrapolieren, sodass eine Formel aufgestellt wurde, mit deren Hilfe man die M3-Zahl aus den noch publizierten Zahlen errechnen kann. Wendet man die Formel als Probe auf die Werte der Vergangenheit an, kommt man auf eine Übereinstimmung von 99,99946%.

Nach dieser Berechnung wurde die M3-Geldmenge seit März auch weiterhin stark ausgeweitet und betrug Stand Freitag 04.08.2006 10.620,6 Milliarden Dollar. Die Rate der jährlichen Ausweitung beträgt ca. 9% und ist seit einem Tief von 2004 beständig am steigen (Nebenbemerkung: Auch die Euro-Geldmenge wächst derzeit mit ungefähr 9%).

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M3 Geldmenge des Dollars.
Werte ab März 2006 nach Berechnungen von nowandfutures.com


Ende letzten Jahres veröffentlichte ich an selber Stelle einen Graph, der den exponentiellen Charakter dieser M3-Kurve verdeutlichen sollte, sprich der theoretischen exponentiellen Zinseszinsrechnung folgt (die rote Überlagerung der Kurve ist eine perfekt exponentielle Funktion).

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Es sollte nun interessant sein zu verfolgen, wie die theoretischen Zahlen von nowandfutures.com in diese Theorie passen.

Zuvor wurden bereits Artikel publiziert, die eine Verlangsamung des Geldmengenwachstums aus den M2-Daten andeuteten. Zu bedenken ist hierbei jedoch, dass der Unterschied zwischen M2 und M3, namentlich die Repos (Abkürzung für "repurchase agreement", zumeist kurzfristige Kredite), genau den Teil der Geldmenge darstellen, den die FED bevorzugt für die Steuerung von M3 verwendet. So ist also theoretisch durchaus möglich, dass M2 fällt, M3 jedoch trotzdem steigt (auch wenn Korrelationsberechnungen der Vergangenheit dies nicht gezeigt haben). Schöne neue Welt. Ich bevorzuge nach wie vor die Alte. 10 oder 20 Gramm pro Kubikzentimeter.


© Jürgen Müller
www.goldsilber.org
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