EM-Sektor: Verlustziele im Fall eines Aktiendebakels

Falls es solche Kursverluste in den kommenden Wochen am allgemeinen Markt gäbe, wie würde sich das auf den EM-Sektor auswirken? Wie wir schon beobachten konnten, erlitt der EM-Sektor während der allgemeinen Ausstiegspanik am Freitag schwere Kollateralschäden.

Obwohl es auf dem 1-Jahr-Chart für den GDX (unten) vielleicht gar nicht so drastisch aussieht, was teils am allgemein volatilen Auftreten des EM-Sektors liegen mag, so hatte der EM-Sektor dennoch doppelt so hohe Verluste zu verbuchen (kein gutes Zeichen). Der S&P 500 sank um fast 2,5%, der EM-Sektor hingegen um über 5%. Das bedeutet, dass man vernünftigerweise von erneuten, sehr kräftigen Verlusten im EM-Sektor ausgehen kann, sollte der allgemeine Markt wie erwartet einbrechen.

Wir stark könnte er fallen? Möglicherweise bis in den starken Unterstützungsbereich, der im GDX-Chart zwischen 21 $ und 22 $ liegt. Auch wenn das im Vergleich zu den derzeit 26,4 $ gar nicht so viel scheint, so wird eine solche Korrektur nicht ohne erneute schwere Verluste für einige Aktien einhergehen. Mit einer solchen Bewegung sollte die Korrektur dann aber enden.

Man muss aber auch erwähnen, dass ein solcher Kursverlust keine markttechnischen Schäden hinterlassen würde, da der GDX (und die EM-Aktienindizes) nur auf ihre steigenden 200-Tage-Durchschnitte zurückfielen. Eine solche Bewegung wäre im Gegenteil (durch Marktstimmungsausgleich und dem Abschütteln schwacher Akteure) die Vorbereitung für den nächsten großen Aufwärtstrend.

Nach einem großen Einbruch würde der allgemeinen Aktienmarkt womöglich viel geregelter sinken, woraufhin der EM-Sektor wahrscheinlich kontrazyklisch reagieren und steigen würde. Diese Korrektur scheint jetzt im Rahmen einer klassischen dreiphasigen ABC-Korrektur zu verlaufen, wie man unten im Chart sehen kann. Die bis zur Unterstützung vorstoßende C-Welle würde dann das Korrekturende markieren.



Wie sollten Besitzer von EM-Aktien mit dieser Korrektur umgehen? Als erstes sollte man sich klar machen, dass es sich hierbei nur um einen Korrektur handelt. Einen wahrscheinlichen Endpunkt vor Augen zu haben, den wir hier abgesteckt haben, sollte dann hilfreich sein.

Es gibt verschiedene Reaktionsmöglichkeiten, abhängig davon, was für ein Typ von Investor oder Trader Sie sind.

Eine Herangehensweise: Man könnte jetzt verkaufen, in der Annahme, dass der Sektor am Montag (12.09) nicht mit schweren Verlusten öffnen wird - mit dem Ziel, das Verkaufte zurückzukaufen, wenn der GDX in die Unterstützungszone fällt. Diese Methode birgt Risiko dahingehend, dass man im Falle steigender Kurse im Sektor dumm dasteht.

Eine andere wäre, die Bewegung auszusitzen im Wissen, dass sich die Kurse wieder erholen werden, sobald ein neuer großer Aufwärtstrend begonnen hat. Aber die vielleicht beste Herangehensweise für dieses Marktumfeld (da wir eine gute Vorstellung vom Abwärtsziel haben) wäre folgende: Man isoliert seine Positionen durch den Kauf von Puts gegen Verluste ab.

Wenn man die Puts mit Gewinn verkauft, sobald der GDX in die Unterstützungszone fällt und sich der Sektor anschließend wie erwartet erholt, so dass es bei den Aktien keine Verluste mehr gibt, dann haben diese Puts für einen Sondergewinn gesorgt.


© Clive Maund
www.clivemaund.com


Der Artikel wurde am 11.09.16 auf www.24hgold.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.