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Wöchentlicher Kommentar: Geladen und feuerbereit

14.08.2006  |  Theodore Butler
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Die Antworten auf diese Fragen sind peinlich offensichtlich. Es gibt keine Chance, dass eine große Anzahl von Marktbeteiligten die konzentrierten Shortpositionen zu aktuellen Preisen ersetzen würden oder könnten. Das ist der einfachste Beweis für Manipulation - nehmt die konzentrierten Shorts weg und der Silberpreis würde in die Höhe schnellen.

Hätten die Gebrüder Hunt nicht 1979/80 ihre konzentrierten Longpositionen gekauft, hätte Silber laut CFTC nie 50 $ erreicht. Besäße BP nicht 88% des Propanmarktes, wäre der Preis laut CFTC nicht so gestiegen. Hätte der Trader von Sumitomo, Mr. 5% genannt, nicht so viel Kupfer gekauft, wäre der Preis, wiederum laut CFTC, nicht so hoch gestiegen.

Wo zum Teufel ist also die CFTC jetzt bei Silber? Ihre eigenen Daten zeigen, dass die großen Leerverkäufe bei COMEX-Silber stärker konzentriert sind als die Hunts, BP oder Sumitomo jemals waren. Wo wäre der Silberpreis, wenn nicht vier Trader 86% der gesamten Netto-Shortposition der Commericals halten würden, also 175 von insgesamt 203,5 Millionen Unzen?

Welchen Preis würde es benötigen, um andere Trader anzuziehen, die die bestehenden, konzentrierten Shortpositionen in Höhe von 175 Millionen Unzen Silber ersetzen? Wer würde bei vollem Verstand 175 Millionen Unzen Silber zum aktuellen Preis verkaufen, vor allem bei der verschärften aktuellen Situation auf dem physischen Markt? Das ist der einfachste Beweis für die Silbermanipulation, dass es nämlich am Markt keinen freien Ersatz für eine dominierende und preissteuernde Position gibt.

Um die Sache noch schlimmer zu machen ist die Silbermanipulation wie bereits beschrieben eine seit vielen Jahren bestehende Abwärts-Manipulation, im Gegensatz zu anderen bekannten Manipulationen, die nach oben gerichtet waren und von kurzer Dauer waren. Das bedeutet mehr potentiellen Schaden und Fehlallokationen, wenn sie schließlich aufgrund von Lieferschwierigkeiten unweigerlich aufgelöst wird. Diese Manipulation ist ein aktueller Fall von kriminellen Handlungen und im Gegensatz zu anderen Manipulationen, die durch das Eingreifen der CFTC bereits beendet wurden, noch immer im Gange.

Der verschärfte physische Markt kennzeichnet sich durch auffallende Verzögerungen von Silberbeständen beim Barclays ETF, Bestandsveränderungen in COMEX-Lagerhäusern, Handel am Ende des Monats bei COMEX-Futures-Kontrakten, Einschränkungen beim Kassamarkt-Handel, und die Lieferung des neuen Silbers (fast drei Millionen Unzen), das gerade im Zuge des jüngsten Aktienangebot vom Central Fund of Canada gekauft wurde wird auch Monate dauern.
Die Fundamentaldaten des Marktes und die interne Struktur sind großartig (mit der Warnung vor der genannten Konzentration). So scheint der Silbermarkt also für einen Ausbruch nach oben bereit zu sein, während wir die Entwicklungen bei den konzentrierten Shorts abwarten. Da ich glaube, dass es während des Wartens immer etwas Konstruktives zu tun gibt, nützte ich die Gelegenheit des kürzlich veröffentlichten Plans der NYMEX für einen Börsengang, um den CEOs der sechs Konsortialbanken, die es an die Börse bringen, zu schreiben. Diese Firmen sind Merrill Lynch, JPMorgan Chase, Lehman Brothers, Citigroup, Banc of America, und Sandler, O’Neill.

Als ich das vorläufige Prospekt las, fand ich weder die angebliche COMEX-Silbermanipulation, noch den möglichen Verzug als Risikofaktor für potentielle Investoren erwähnt und ich versuchte, die Konsortialmitglieder darauf aufmerksam zu machen. Ich bin auch besorgt, da fünf der sechs Konsortialbanken Clearinghäuser der Börse sind, was bei zukünftigen Problemen bei Silber zu großen Konflikten führen könnte. Tatsächlich könnte jede der fünf leicht mit den konzentrierten Silber-Shortpositionen in Verbindung stehen. Ich erwarte keine Antwort, da ich nur vor einer potentiellen zukünftigen Entwicklung bei Silber warnen wollte. Es ist meine Art, die Dinge offen zu legen, und ich möchte nicht, dass irgendjemand behauptet, niemand hätte ihm über die tatsächliche Silbersituation Bescheid gesagt.




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