Oktober, der YUAN kommt
26.09.2016 | Christian Vartian
Die BoJ haben wir vorerst überstanden, sie machte ihre Andeutungen wahr, durch Variierung der Mengen ihres Quantitative Easing die Zinszeitkurve in Richtung höherer Renditen am langen Zeit-Ende drehen zu wollen. In der Praxis bedeutet dies, dass erstmals eine Zentralbank in den Kapitalmarktsatz eingreifen wird, dies zusätzlich zum Eingriff in den (kurzfristigen) Geldmarktsatz.
Die Methode soll aber nicht ein neuer kreativer, von der Zentralbank festgesetzter Kapitalmarktzinssatz sein, sondern das neue Ziel soll durch gezielte Dosierung der jeweiligen Ankaufsmengen an Staatsanleihen mit verschiedenen Laufzeiten erreicht werden.
Bis jetzt funktioniert es, die Zinszeitkurve wurde steiler.
Die Auswirkungen kommen langsam. Carry-Trades mit Anlageziel langlaufende Japanische Bonds und refinanziert in kurzfristigen JPY oder gar (wegen höherem Spread) in negativverzinsten CHF geraten in Verluste jetzt gleich und werden bei Neueinstieg aber lukrativer.
Unsere Prognose zum SMI hat sich wegen der Wirkung der Rückabwicklung auf den CHF, welcher invers zum SMI läuft, bewahrheitet, der SMI sank gegen seinen US-Bruder SPX 500 ab Bekanntgabe der Amerikanischen Entscheidung:
Dies kann auch noch einige Zeit weiter so laufen.
Eine komplexe Auswirkung mit einer schleichenden Deflationswirkung am Anfang und einer Geldschöpfungsfunktion, die zeitlich danach kommt, das ist die wahrscheinlichste Wirkung der Entscheidung der Bank of Japan.
Rein innerjapanisch hilft sie den Banken, wieder ein wenig besser von der Zinsmarge zu leben.
Die Federal Reserve haben wir auch überlebt, sie erhöhte wie von uns dann, wenn die BoJ vorher an der Zinszeitkurve drehen sollte, vorhergesehen, die Zinsen nicht. Auch Änderungen der Regulierung für Amerikanische Geldmarktfonds, welche im Oktober in Kraft treten und deren Liquidität senken werden, waren ein Indiz, dass man dieses Mal noch nicht erhöhen würde.
Die letzte Zinserhöhung in den USA sah klar eine Zinserhöhung des Marktes, bevor sie beschlossen wurde.
Die Marktzinsen steigen wieder, sie steigen schon das ganze Jahr 2016: (Quelle: FED St. Louis)
Bisher reagieren Edelmetalle und Aktien darauf nicht negativ, sie stiegen das ganze Jahr über, ähnlich wie in 2006. Richtig ist aber, dass Edelmetalle zwar ganz offensichtlich Zinsanstiege mögen, besondere Spikes innerhalb der Zinsanstiege aber nicht, was auch ganz logisch ist. Sie sehen es in der Graphik: Sobald die Marktzinsen nach dem Juli 2016 plötzlich stärker anstiegen, konnte Gold die 1377 $ nicht mehr überschreiten.
Ohne besondere Ereignisse oder Daten ist nun aber von einem US-Zinsschritt auszugehen, da der Markt schon vorlief.
In der kommenden Woche erwartet uns noch die OPEC am 26. September, es soll eine Annäherung der Standpunkte von Saudi Arabien und dem Iran gegeben haben, dem der Rest der OPEC-Mitglieder aber erst noch zustimmen muss und zuletzt müsste die Russische Föderation noch mitziehen.
Die Auswirkung einer Drosselung der Förderung, so sie denn käme, wäre nicht nur für den Ölmarkt turbulent.
Schließlich erwartet uns noch die größte Unbekannte mit völlig unplanbarer (Nicht-?) Auswirkung, nämlich die effektive Aufnahme des Chinesischen YUAN in den Korb der Sonderziehungsrechte des IWF. Die Auswirkung könnte in der Änderung des Bedarfes der Volksrepublik China an ausländischen Devisenreserven liegen, sobald ihre selbsterzeugte Währung eine Edeldevise geworden sein wird, das steht in der kommenden Woche an.
Investiert bleiben in der richtigen Gewichtung und ein Absicherungsnetz darunter gespannt zu haben erscheint abermals als der beste Mittelweg auch für die kommende Woche, zumal sich aus der vergangenen wie anstehenden Terminflut kein Forecast gewinnen lässt.
© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com
Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.
Die Methode soll aber nicht ein neuer kreativer, von der Zentralbank festgesetzter Kapitalmarktzinssatz sein, sondern das neue Ziel soll durch gezielte Dosierung der jeweiligen Ankaufsmengen an Staatsanleihen mit verschiedenen Laufzeiten erreicht werden.
Bis jetzt funktioniert es, die Zinszeitkurve wurde steiler.
Die Auswirkungen kommen langsam. Carry-Trades mit Anlageziel langlaufende Japanische Bonds und refinanziert in kurzfristigen JPY oder gar (wegen höherem Spread) in negativverzinsten CHF geraten in Verluste jetzt gleich und werden bei Neueinstieg aber lukrativer.
Unsere Prognose zum SMI hat sich wegen der Wirkung der Rückabwicklung auf den CHF, welcher invers zum SMI läuft, bewahrheitet, der SMI sank gegen seinen US-Bruder SPX 500 ab Bekanntgabe der Amerikanischen Entscheidung:
Dies kann auch noch einige Zeit weiter so laufen.
Eine komplexe Auswirkung mit einer schleichenden Deflationswirkung am Anfang und einer Geldschöpfungsfunktion, die zeitlich danach kommt, das ist die wahrscheinlichste Wirkung der Entscheidung der Bank of Japan.
Rein innerjapanisch hilft sie den Banken, wieder ein wenig besser von der Zinsmarge zu leben.
Die Federal Reserve haben wir auch überlebt, sie erhöhte wie von uns dann, wenn die BoJ vorher an der Zinszeitkurve drehen sollte, vorhergesehen, die Zinsen nicht. Auch Änderungen der Regulierung für Amerikanische Geldmarktfonds, welche im Oktober in Kraft treten und deren Liquidität senken werden, waren ein Indiz, dass man dieses Mal noch nicht erhöhen würde.
Die letzte Zinserhöhung in den USA sah klar eine Zinserhöhung des Marktes, bevor sie beschlossen wurde.
Die Marktzinsen steigen wieder, sie steigen schon das ganze Jahr 2016: (Quelle: FED St. Louis)
Bisher reagieren Edelmetalle und Aktien darauf nicht negativ, sie stiegen das ganze Jahr über, ähnlich wie in 2006. Richtig ist aber, dass Edelmetalle zwar ganz offensichtlich Zinsanstiege mögen, besondere Spikes innerhalb der Zinsanstiege aber nicht, was auch ganz logisch ist. Sie sehen es in der Graphik: Sobald die Marktzinsen nach dem Juli 2016 plötzlich stärker anstiegen, konnte Gold die 1377 $ nicht mehr überschreiten.
Ohne besondere Ereignisse oder Daten ist nun aber von einem US-Zinsschritt auszugehen, da der Markt schon vorlief.
In der kommenden Woche erwartet uns noch die OPEC am 26. September, es soll eine Annäherung der Standpunkte von Saudi Arabien und dem Iran gegeben haben, dem der Rest der OPEC-Mitglieder aber erst noch zustimmen muss und zuletzt müsste die Russische Föderation noch mitziehen.
Die Auswirkung einer Drosselung der Förderung, so sie denn käme, wäre nicht nur für den Ölmarkt turbulent.
Schließlich erwartet uns noch die größte Unbekannte mit völlig unplanbarer (Nicht-?) Auswirkung, nämlich die effektive Aufnahme des Chinesischen YUAN in den Korb der Sonderziehungsrechte des IWF. Die Auswirkung könnte in der Änderung des Bedarfes der Volksrepublik China an ausländischen Devisenreserven liegen, sobald ihre selbsterzeugte Währung eine Edeldevise geworden sein wird, das steht in der kommenden Woche an.
Investiert bleiben in der richtigen Gewichtung und ein Absicherungsnetz darunter gespannt zu haben erscheint abermals als der beste Mittelweg auch für die kommende Woche, zumal sich aus der vergangenen wie anstehenden Terminflut kein Forecast gewinnen lässt.
© Mag. Christian Vartian
vartian.hardasset@gmail.com
Das hier Geschriebene ist keinerlei Veranlagungsempfehlung und es wird jede Haftung für daraus abgeleitete Handlungen des Lesers ausgeschlossen. Es dient der ausschließlichen Information des Lesers.