Preisfrage! Wie viel Gold haben die ZBs in den letzten 12 Monaten verkauft?
15.08.2006 | Sebastian Hell
Die Dezember Kaffee Futures zeigen sich heute wieder freundlich nachdem während der letzten Handelstage vorwiegend fallende Notierungen auf der Tagesordnung standen. Im Blickpunkt stehen mittlerweile weiterhin die Engpässe an den vietnamesischen Kassamärkten sowie die Trockenheit in den brasilianischen Anbaugebieten. Es ist zu befürchten, dass die nächstjährige Ernte Schaden nehmen könnte, falls die Hitzeperiode bis zum Ende diesen Monats anhält.
Zucker kann heute ebenfalls zulegen, was wahrscheinlich größtenteils auf Schnäppchenjäger zurückzuführen sein dürfte, die den Oktober auf dem aktuellen Niveau bei 12,70 als billig ansehen. Dennoch ist der Abwärtstrend immer noch intakt und von der fundamentalen Seite her kommt nichts positives herüber. Es wird berichtet, dass der Output in Indien, China und Thailand größer sein soll als zuvor erwartet und neueste Schätzungen privater Handelshäuser gehen davon aus, dass es in der 2006/2007-er Saison zu einer Überproduktion von 3,1 Millionen Tonnen kommen wird. Die Rekordpreise des ersten Quartals diesen Jahres haben zu einer massiven Ausweitung der Produktion geführt und die Zeche muss nun bezahlt werden. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass der Oktober Future inzwischen auf dem niedrigsten Niveau diesen Jahres notiert, halte ich es für sehr gefährlich jetzt in diesem Markt Longpositionen zu eröffnen. Seit sechs Wochen sehen wir im Wochenchart tiefere Wochenhochs, was auf einen starken Abwärtstrend hindeutet. Neue Longs würde ich frühestens bei Bruch des Hochs der Vorwoche eröffnen.
Unter den amerikanischen Analysten kann sich momentan niemand so richtig für Kakao begeistern. Es wird darauf verwiesen, dass das Wetter an der Elfenbeinküste besser ist als erwartet und so die Ernte möglicherweise größer sein könnte als ursprünglich geschätzt. Außerdem ist die politische Lage des afrikanischen Landes wieder sehr still und erschwerend kommt noch hinzu, dass die Ankünfte der Kakaosäcke in den Häfen um 35.000 Tonnen größer sind als im Vorjahr. Außerdem scheinen die Kakaodepots an der Börse in New York mit 3,51 Millionen Säcken im Juli prall gefüllt zu sein. Kurioserweise konnte jedoch der Dezember Future seit seinem Tief bei 1513 $ in der Woche zum 28.07.2006 um aktuell 3,5% zulegen. Ich bin deswegen nicht so bärisch für Kakao eingestellt wie viele andere. Einen fundamentalen Grund kann ich zwar nicht nennen aber gibt es eine bessere Begründung als den Kurs selbst? Ausbrüche über 1615 $ stellen interessante Schwellen für Momentumtrader dar.
Alle Goldbullen dürften sich wahrscheinlich über folgende Nachricht freuen. Heute wurde bekannt, dass die europäischen Zentralbanken im Rahmen ihres Abkommens nur 331 Tonnen an Gold verkauft hatten im Vergleich zu 500 Tonnen die eigentlich erlaubt gewesen wären. Jedes Jahr dieses Abkommens läuft von September bis September. Experten rechnen nicht damit, dass während der kommenden zwei Wochen die restlichen Tonnen noch auf den Markt geworfen werden würden. Die Abmachung schließt auch ein, dass Verkäufe nicht in das Folgejahr übertragen werden dürfen. Das bedeutet also, dass die Zentralbanken keine Absicht besitzen ihr Gold im großen Stil auf den Markt zu werfen, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war.
EMFIS Top News:
Peking: Die Weltbank hat ihre Wachstumsprognosen für die chinesische Volkswirtschaft angehoben. Die Einrichtung geht für das Jahr 2006 nunmehr von einem Wirtschaftswachstum von 10,4 statt zuvor 9,5 Prozent aus. Die Schätzung für 2007 wurde von 8,5 auf 9,3 Prozent angehoben.
Wie die Weltbank in einer Studie darlegte, seien die weiteren Aussichten für das Reich der Mitte vorteilhaft. Die Produktionskapazitäten würden zwar kontinuierlich ausgeweitet; gleichzeitig halte aber die Nachfrage Schritt. Auch die Inflation sei vergleichsweise niedrig und der Außenhandelsüberschuss hoch. Vor diesem Hintergrund sei eine signifikante Überhitzung vorerst nicht zu befürchten. Die Investitionen, bei denen sich ein Zuwachs von 31 Prozent ergeben habe, würden außerdem vermehrt aus den Gewinnen der Unternehmen selbst und weniger durch Kreditaufnahmen finanziert. Zudem finde ein Großteil der Investitionen in etablierten Industrien statt. Angesichts des enormen Umfangs an Anschaffungen in der Privatwirtschaft stelle sich allerdings weiterhin die Frage, inwiefern das Geld auf volkswirtschaftlich sinnvolle Weise eingesetzt wird.
Peking: Laut dem chinesischen Zollamt wurden im ersten Halbjahr 70,33 Mio. Tonnen Öl importiert. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Zunahme um 17,6%. Für dieses Volumen wurden insgesamt 32. Mrd. USD bezahlt. Im Bereich von Fertigprodukten wurden für 4,37 Mrd. USD 12 Mio. Tonnen importiert, was einer Steigerung um 48,3% gleichkommt. Chinas Hauptimporteure waren Angola, Saudi - Arabien, der Iran sowie Russland. Wie es weiter heißt, wird mit einem steigenden Ölbedarf gerechnet, welches auf das anhaltend hohe Wirtschaftswachstum und dem starken Autozuwachs beruht.
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Das Finanzportal EMFIS bietet täglich aktuelle und kostenlose News für Asien, Osteuropa, Südamerika, Afrika sowie Rohstoffe. Zusätzlich gibt es einen Premiumbereich der tägliche Rohstoffanalysen sowie Emerging Markets Research von den Experten Rainer Hahn und Andreas Männicke enthält. Außerdem gibt es ein exklusives Expertenforum indem Sie Ihre Fragen direkt an den jeweiligen Analysten richten können und eine Antwortgarantie haben. Eine Haftung wird nicht übernommen!
© Sebastian Hell
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Zucker kann heute ebenfalls zulegen, was wahrscheinlich größtenteils auf Schnäppchenjäger zurückzuführen sein dürfte, die den Oktober auf dem aktuellen Niveau bei 12,70 als billig ansehen. Dennoch ist der Abwärtstrend immer noch intakt und von der fundamentalen Seite her kommt nichts positives herüber. Es wird berichtet, dass der Output in Indien, China und Thailand größer sein soll als zuvor erwartet und neueste Schätzungen privater Handelshäuser gehen davon aus, dass es in der 2006/2007-er Saison zu einer Überproduktion von 3,1 Millionen Tonnen kommen wird. Die Rekordpreise des ersten Quartals diesen Jahres haben zu einer massiven Ausweitung der Produktion geführt und die Zeche muss nun bezahlt werden. Vor allem aufgrund der Tatsache, dass der Oktober Future inzwischen auf dem niedrigsten Niveau diesen Jahres notiert, halte ich es für sehr gefährlich jetzt in diesem Markt Longpositionen zu eröffnen. Seit sechs Wochen sehen wir im Wochenchart tiefere Wochenhochs, was auf einen starken Abwärtstrend hindeutet. Neue Longs würde ich frühestens bei Bruch des Hochs der Vorwoche eröffnen.
Unter den amerikanischen Analysten kann sich momentan niemand so richtig für Kakao begeistern. Es wird darauf verwiesen, dass das Wetter an der Elfenbeinküste besser ist als erwartet und so die Ernte möglicherweise größer sein könnte als ursprünglich geschätzt. Außerdem ist die politische Lage des afrikanischen Landes wieder sehr still und erschwerend kommt noch hinzu, dass die Ankünfte der Kakaosäcke in den Häfen um 35.000 Tonnen größer sind als im Vorjahr. Außerdem scheinen die Kakaodepots an der Börse in New York mit 3,51 Millionen Säcken im Juli prall gefüllt zu sein. Kurioserweise konnte jedoch der Dezember Future seit seinem Tief bei 1513 $ in der Woche zum 28.07.2006 um aktuell 3,5% zulegen. Ich bin deswegen nicht so bärisch für Kakao eingestellt wie viele andere. Einen fundamentalen Grund kann ich zwar nicht nennen aber gibt es eine bessere Begründung als den Kurs selbst? Ausbrüche über 1615 $ stellen interessante Schwellen für Momentumtrader dar.
Alle Goldbullen dürften sich wahrscheinlich über folgende Nachricht freuen. Heute wurde bekannt, dass die europäischen Zentralbanken im Rahmen ihres Abkommens nur 331 Tonnen an Gold verkauft hatten im Vergleich zu 500 Tonnen die eigentlich erlaubt gewesen wären. Jedes Jahr dieses Abkommens läuft von September bis September. Experten rechnen nicht damit, dass während der kommenden zwei Wochen die restlichen Tonnen noch auf den Markt geworfen werden würden. Die Abmachung schließt auch ein, dass Verkäufe nicht in das Folgejahr übertragen werden dürfen. Das bedeutet also, dass die Zentralbanken keine Absicht besitzen ihr Gold im großen Stil auf den Markt zu werfen, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war.
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Wie die Weltbank in einer Studie darlegte, seien die weiteren Aussichten für das Reich der Mitte vorteilhaft. Die Produktionskapazitäten würden zwar kontinuierlich ausgeweitet; gleichzeitig halte aber die Nachfrage Schritt. Auch die Inflation sei vergleichsweise niedrig und der Außenhandelsüberschuss hoch. Vor diesem Hintergrund sei eine signifikante Überhitzung vorerst nicht zu befürchten. Die Investitionen, bei denen sich ein Zuwachs von 31 Prozent ergeben habe, würden außerdem vermehrt aus den Gewinnen der Unternehmen selbst und weniger durch Kreditaufnahmen finanziert. Zudem finde ein Großteil der Investitionen in etablierten Industrien statt. Angesichts des enormen Umfangs an Anschaffungen in der Privatwirtschaft stelle sich allerdings weiterhin die Frage, inwiefern das Geld auf volkswirtschaftlich sinnvolle Weise eingesetzt wird.
Peking: Laut dem chinesischen Zollamt wurden im ersten Halbjahr 70,33 Mio. Tonnen Öl importiert. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahreszeitraum einer Zunahme um 17,6%. Für dieses Volumen wurden insgesamt 32. Mrd. USD bezahlt. Im Bereich von Fertigprodukten wurden für 4,37 Mrd. USD 12 Mio. Tonnen importiert, was einer Steigerung um 48,3% gleichkommt. Chinas Hauptimporteure waren Angola, Saudi - Arabien, der Iran sowie Russland. Wie es weiter heißt, wird mit einem steigenden Ölbedarf gerechnet, welches auf das anhaltend hohe Wirtschaftswachstum und dem starken Autozuwachs beruht.
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