Kaffee! Handfeste Backwardation führt zu steigenden Kursen!
16.08.2006 | Sebastian Hell
Zu aller erst möchte ich einen kleinen Fehler richtig stellen der mir gestern unterlaufen ist. Ich hatte bezüglich der Zentralbanken sowie dem Goldpreis folgendes geschrieben:
"Alle Goldbullen dürften sich wahrscheinlich über folgende Nachricht freuen. Heute wurde bekannt, dass die europäischen Zentralbanken im Rahmen ihres Abkommens nur 331 Tonnen an Gold verkauft hatten im Vergleich zu 500 Tonnen die eigentlich erlaubt gewesen wären. Jedes Jahr dieses Abkommens läuft von September bis September. Experten rechnen nicht damit, dass während der kommenden zwei Wochen die restlichen Tonnen noch auf den Markt geworfen werden würden. Die Abmachung schließt auch ein, dass Verkäufe nicht in das Folgejahr übertragen werden dürfen. Das bedeutet also, dass die Zentralbanken keine Absicht besitzen ihr Gold im großen Stil auf den Markt zu werfen, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war."
Genaugenommen läuft jedes Jahr dieses Abkommens vom 27. September des letzten Jahres bis zum 26. September des Folgejahres. Somit haben die Zentralbanken anstatt der von mir erwähnten zwei Wochen noch sechs Wochen Zeit um Verkäufe zu tätigen. Dennoch bleibt die Feststellung bestehen, dass nicht mehr damit gerechnet wird, dass die ZBs noch Gold verkaufen werden.
Die heute veröffentlichten Lagerbestandsdaten weisen für Rohöl einen Rückgang der Bestände um 1,6 Millionen Barrel aus, was innerhalb der Markterwartungen von ein bis zwei Millionen Barrel lag. Bei Benzin zeigten sich Rückgänge um 2,3 Millionen Barrel was ebenfalls dem Konsens entsprach. Die Mitteldestillate wuchsen um 800.000 Barrel an, was in Anbetracht der Saisonalität nicht verwunderlich ist. Erst ab Anfang Oktober tendieren die Bestände an Heizöl rückläufig zu werden bis sie anschließend im April/Mai ihren Tiefstpunkt erreichen. Seitens der OPEC wurde heute bekannt gegeben, dass diese ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage in 2006 um 80.000 Barrel auf 1,3 Millionen Barrel pro Tag verringert hat. Außerdem wurde verlautbart, dass die Produktion der Nicht-OPEC Mitglieder im nächsten Jahr um 1,8 Millionen Barrel auf 53 Millionen pro Tag steigen wird. Dezember Rohöl steht aktuell mit 0,19 $ im Minus bei 75,65 $. Benzin und Heizöl können um 0,0254 $ bzw. 0,0125 $ in den Septembernotierungen zulegen.
Kakao konnte heute wider Erwarten vieler Marktteilnehmer kräftig um 300$ pro Kontrakt oder 30$ pro Tonne zulegen. Trotz bärischer Nachrichten aus Kamerun wonach die dortige Ernte um 10% bis 15% größer sein soll als zuvor erwartet, kann der Markt zugewinnen. Dabei bleiben!
Kaffee kann die Zugewinne von gestern ausbauen und notiert derzeit bei 109,25 Cents was einem Plus von 2,35 Cents entspricht. Die Engpässe in Vietnam, die hauptsächlich Kaffee der Sorte Robusta betreffen, lassen die Kurse in London deutlich steigen. Hiervon kann auch der amerikanische Arabica Kontrakt an der NYBOT profitieren, da anzunehmen ist, dass einige Händler aufgrund der Lieferprobleme nun zu Arabica umschwenken könnten. Das Wetter in Brasilien ist weiterhin heiß und trocken. Interessant ist außerdem, dass die Robusta Futures in London eine Backwardation ausgebildet haben, die sich vom aktiven November Future bis zum Juli 2007 Future erstreckt. Somit scheint an den Geschichten aus Vietnam wirklich einiges dran zu sein und wir sollten auch in den kommenden Wochen weiter steigende Kurse sehen, da die vietnamesische Ernte erst im Oktober beginnt. Für Momentumtrader dürfte zusätzlich interessant sein, dass der November Future an der LIFFE kurz vor einem neuen Kontrakthoch steht.
EMFIS TOPNEWS:
Houston: Die Partnerschaft der Lyondell Chemical und der von der venezolanischen Regierung kontrollierten Citgo scheint vorüber. Der venezolanische Ölminister Ramirez sagte gestern, dass die Petroleos de Venezuela, das Unternehmen kontrolliert Citgo, ihren Anteil von 41,25% an der Raffinerie in Houston, Texas für 2,2 Mrd. USD verkaufen wolle. Laut einem Sprecher von Lyondell sei bisher keine Vereinbarung getroffen worden. Das Unternehmen kündigte aber schon im Vorfeld an, den Anteil von Citgo übernehmen zu wollen. Die Raffinerie hat eine Kapazität von 268.000 Barrel/Tag. Die Einnahmen des Verkaufs werden direkt an die Regierung Venezuelas gehen.
Moskau: Der russische Gasmonopolist Gazprom verdoppelte im ersten Halbjahr 2006 seinen Gewinn. Dieser beläuft sich, berechnet nach RAS, auf 177 Mrd. Rubel (6,6 Mrd. USD), der Umsatz des Unternehmens stieg um 39 % auf 827,9 Mrd. Rubel. Die Zahlen sind nicht konsolidiert. Analysten erwarten trotz der nicht überraschenden Zahlen einen Aufwärtstrend für das Unternehmen, die Neuverteilung durch die MSCI könnte aber stärkeren Einfluss auf die Aktie des Unternehmens haben. Die Aktie legte heute an der russischen RTS um 0,43% zu.
Tokyo: Laut einer Studie der Investmentbank Merrill Lynch halten 60 Prozent von 154 internationalen Fondsmanagern den japanischen Yen für unterbewertet. Nur sieben Prozent der Befragten seien im August der Meinung gewesen, dass der Yen überbewertet sei. Im Juli hätten dies noch 8 Prozent der Vermögensverwalter geglaubt. 15 Prozent würden derzeit davon ausgehen, dass der Yen fair bewertet sei.
Im Gegenzug sei der Prozentsatz jener Fondsmanager, die den US-Dollar für überbewertet halten würden, binnen eines Monats von 47 auf 52 Prozent gestiegen. 20 Prozent würden dagegen glauben, der Greenback sei günstig. Den Euro würden derzeit 23 Prozent der Fondsmanager für zu billig und 26 Prozent für zu teuer halten.
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Das Finanzportal EMFIS bietet täglich aktuelle und kostenlose News für Asien, Osteuropa, Südamerika, Afrika sowie Rohstoffe. Zusätzlich gibt es einen Premiumbereich der tägliche Rohstoffanalysen sowie Emerging Markets Research von den Experten Rainer Hahn und Andreas Männicke enthält. Außerdem gibt es ein exklusives Expertenforum indem Sie Ihre Fragen direkt an den jeweiligen Analysten richten können und eine Antwortgarantie haben. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Bewegungen an den Rohstoffmärkten, finden Sie im Rahmen von Traders Radio sowie dem täglichen EMFIS Newsflash nur bei uns! Eine Haftung wird nicht übernommen!
© Sebastian Hell
www.emfis.com
"Alle Goldbullen dürften sich wahrscheinlich über folgende Nachricht freuen. Heute wurde bekannt, dass die europäischen Zentralbanken im Rahmen ihres Abkommens nur 331 Tonnen an Gold verkauft hatten im Vergleich zu 500 Tonnen die eigentlich erlaubt gewesen wären. Jedes Jahr dieses Abkommens läuft von September bis September. Experten rechnen nicht damit, dass während der kommenden zwei Wochen die restlichen Tonnen noch auf den Markt geworfen werden würden. Die Abmachung schließt auch ein, dass Verkäufe nicht in das Folgejahr übertragen werden dürfen. Das bedeutet also, dass die Zentralbanken keine Absicht besitzen ihr Gold im großen Stil auf den Markt zu werfen, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war."
Genaugenommen läuft jedes Jahr dieses Abkommens vom 27. September des letzten Jahres bis zum 26. September des Folgejahres. Somit haben die Zentralbanken anstatt der von mir erwähnten zwei Wochen noch sechs Wochen Zeit um Verkäufe zu tätigen. Dennoch bleibt die Feststellung bestehen, dass nicht mehr damit gerechnet wird, dass die ZBs noch Gold verkaufen werden.
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