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Rohstoff Express: Öl-Aktien mit Übernahme-Fantasie!

23.08.2006  |  Redaktion
Unter den Minen-Betreibern grassiert derzeit das Akquisitions-Fieber. Ende letzten Jahres "schluckte" Barrick Gold den Konkurrenten Placer Dome und aktuell ist NovaGold Resources das "Objekt der Begierde" des amerikanischen Edelmetall-Giganten. Bisher unbestätigten Gerüchten zufolge soll außerdem ein Konsortium aus Companhia Vale do Rio Doce (CVRD), Xstrata und Rio Tinto Interesse an Anglo American haben. Für die Aktionäre der "Ziel-Gesellschaften" sind feindliche Übernahmen zumeist eine gute Sache. Im Regelfall müssen die Käufer ihre erste Offerte mehrmals nachbessern, um zum Zuge zu kommen. So sah sich beispielsweise Barrick Gold gezwungen, für Placer Dome statt der ursprünglich gebotenen 9,2 Milliarden US-Dollar schlussendlich 10,4 Milliarden US-Dollar zu bezahlen und auch die Anteilseigner von NovoGold Resources dürften sich wohl auf einen ordentlichen "Nachschlag" freuen. Zu derart spektakulären Übernahmen kam es im Öl-Sektor bislang kaum. Allerdings stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich das bald ändert!


"Öl-Multis" unter Zugzwang!

Denn insbesondere die europäischen "Öl-Multis" - allen voran RoyalDutchShell - stehen massiv unter Zugzwang. Der britisch-niederländische Konzern konzentrierte sich Mitte der Neunziger allein darauf, vorhandenen Reserven besser auszubeuten. Die Suche nach neuen Vorkommen wurde demgegenüber sträflich vernachlässigt. Das hatte zur Folge, dass bei der momentanen Fördermenge von 3,38 Millionen Barrel täglich die Öl- und Gasreserven nur noch rund neun Jahre reichen. Zum Vergleich: Beim Branchen-Primus ExxonMobile "sprudeln" die Quellen trotz höherer Förderkapazität noch gut 14 Jahre.

Ein weiteres Problem ist der zunehmende Trend zur Verstaatlichung der Öl-Produktion in Ländern mit hohen Vorkommen. So entschloss sich Kuwait unlängst, die nach 40 Jahren ausgelaufenen Pachtverträge bezüglich seiner Öl-Quellen nicht zu verlängern. Andere arabische Staaten und Russland könnten diesem Beispiel über kurz oder lang folgen. Wesentlich weniger vertragstreu zeigen sich einige südamerikanische Länder. So „diktierte“ Bolivien den dort tätigen internationalen Öl-Konzernen im Frühjahr neue Vertragsbedingungen, die derart unattraktiv waren, dass einige bereits das sprichwörtliche „Handtuch“ geworfen und sich zurückgezogen haben. Ähnliches könnte demnächst in Venezuela passieren. Letztlich werden die großen Öl-Gesellschaften auf längere Sicht nicht umhin kommen, ihre satten Gewinne der letzten Jahre zur Übernahme von Unternehmen mit hohen nachgewiesenen Ressourcen in krisensicheren Regionen zu nutzen.


Potenzielle Übernahme-Kandidaten!

Interessant für einen "Mega-Merger" ist in erster Linie ConocoPhillips. Bei einer momentanen Marktkapitalisierung von 87 Milliarden US-Dollar und Reserven von über neun Milliarden Barrel ist der amerikanische Konzern ein echtes "Schnäppchen".

Aus der "zweiten Reihe" erscheint Cano Petroleum aussichtsreich. Nach zwei kleineren Zukäufen verfügt das US-Unternehmen mittlerweile vor allem in Texas über nachgewiesene Öl- und Gas-Reserven in Höhe von 57 Millionen Barrel Oil Equivalent (BOE). Bei 27,6 Millionen ausstehenden Aktien und einem Kurs von ungefähr 4,80 US-Dollar werden die Reserven gerade einmal mit 2,32 US-Dollar je Fass bewertet. Die wahrscheinlichen Vorkommen belaufen sich übrigens auf 99,5 Millionen BOE. Positiv ist darüber hinaus zu werten, dass Cano Petroleum bereits - wenngleich noch in relativ geringem Umfang (1.600 BOE täglich) - produziert.

Sozusagen als "Zugabe" würde ein Käufer die innovativen Fördertechniken des "Juniors" erhalten, die es erlauben, Vorkommen fast bis auf den letzten Barrel wirtschaftlich auszubeuten. In Zeiten, in denen das "schwarze Gold" immer seltener einfach so aus dem Boden quellt, sind solche Technologien letztlich auch für die verwöhnten "Öl-Multis" längerfristig wohl unentbehrlich.


© Marc Nitzsche

Quelle: Derivate Magazin




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