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US Ethanolindustrie kauft große Mengen an Mais! Wachstumsraten > 35%!

29.08.2006  |   Sebastian Hell
Gestern wurden in den USA wieder die obligatorischen Crop Conditions für die Agrarrohstoffe Mais, Soja und Baumwolle veröffentlicht. In der Kategorie "good to excellent" zeigte sich bei Mais eine Verschlechterung gegenüber der Vorwoche um ein Prozent auf 57%, verglichen mit dem Vorjahr (52%) bzw. dem 16-jährigen Durchschnitt (61%) brauchen wir uns jedoch noch keine Sorgen zu machen. Die Ernte scheint weiterhin in einer guten Verfassung zu sein und die positiven Wetteraussichten der nächsten Tage sind sehr förderlich für die kommende Entwicklung der Pflanzen. Dennoch ist damit zu rechnen, dass die USDA in ihrem nächsten Supply & Demand Report am 12. September die Ending Stocks reduzieren dürfte, da die Exporte über den früheren Projektionen verlaufen. Damit könnte sich das Ending Stocks to Use Ratio von derzeit 10,4% auf unter zehn Prozent verringern. Außerdem wird für die nächsten Monate mit einer massiven Nachfrage gerechnet, die vorwiegend aus der Ethanolindustrie herrühren dürfte. In der 2006/2007-er Saison wird sich der Verbrauch seitens der Ethanolindustrie um 35% gegenüber dem Vorjahr steigern und für die Saison 2007/2008 wird mit einer weiteren Zunahme um 40% gegenüber dem Vorjahr gerechnet. In absoluten Zahlen entspricht dies dann 2007/2008 einem Wert in Höhe von drei Milliarden Scheffel Mais. Zusätzlich positiv zu werten ist, dass die Margen der Ethanolhersteller mit 1,90 $ extrem groß sind und somit auch höhere Maispreise kein Problem für diese Industrie darstellen sollten. Technisch ist der Dezember Future jedoch stark angeschlagen und dümpelt in der Nähe seiner Kontrakttiefs umher. Eine Möglichkeit wäre den Future bei einem Ausbruch über die Schwelle von 245 zu kaufen mit anschließendem Stop auf dem letzten Low bei 233. Das Risiko läge dann bei 600 $.

Zucker scheint geradewegs in die Hölle zu wandern und zeigt aktuell einen Abschlag in Höhe von 45 Cents oder 504 $. Rekordernten in Thailand, China und Indien bestimmen weiterhin das Bild und veranlassen die Händler zu verkaufen. Außerdem ist der Oktober Future heute auf ein neues Jahrestief gefallen, was viele trendfolgende Handelssystem angelockt haben dürfte. Negativ ist ebenfalls zu werten, dass die nachlaufenden Futures keine Backwardation mehr aufweisen und dadurch signalisieren, dass der Markt gut versorgt sein sollte. Ich rate jedem davon ab Zucker jetzt zu kaufen nur weil der Future im Vergleich zu seinen früheren Höchstkursen „billig“ zu sein scheint. Bisher liegt nicht einmal der Hauch einer Trendumkehrformation vor und der Umstand, dass der Future seit acht Wochen tiefere Wochenhochs markiert sollte jedem Bullen als Warnung dienen.

Kaffee weist momentan ein leichtes Plus von 0,05 Cents in der Dezembernotierung auf. Der gestrige Abverkauf wurde durch die neuesten Wettermeldungen aus Brasilien ausgelöst. Nachdem in vielen Anbaugebieten die bisherigen Regenfälle um 8,2 Inch unter ihren Vergleichswerten lagen, bringen nun Gewitterwolken bis zu 1,2 Inch in einige zu trockene Gebiete. Viele Händler warten nun gespannt auf die Wetterprognosen der kommenden Tage, die nun Aufschluss darüber geben sollen, ob die Ernte geschädigt wird oder nicht. Sollte sich im September ein saisonal übliches Wetter einstellen, droht der Ernte keine Gefahr. Falls es jedoch weiterhin trocken bleiben sollte, ist in den kommenden Wochen mit höheren Notierungen zu rechnen, da durch eine zu hohe Trockenheit die Blüteperiode zu Beginn des Monats September stark beeinträchtigen wird. Aus Vietnam tauchten heute Meldungen auf, dass Diebe vermehrt die Kaffeepflanzen abernten um an den Rekordpreisen, welche in London mittlerweile auf sieben Jahreshochs stehen teilzuhaben. Das große Problem ist jedoch, dass die Pflanzen noch nicht voll ausgereift sind. Den vietnamesischen Farmern bleibt keine andere Wahl als ebenfalls tätig zu werden und Teile der Ernte bei gutem Wetter zu ernten. Sollte sich dieses "Katz und Mau Spiel" fortsetzen ist mit einer deutlich schlechteren Qualität der Ernte zu rechnen als sonst üblich, da die Kaffeebohnen viel zu früh geerntet werden.


EMFIS TOPNEWS:

Petrobras erwartet 70.000 Barrel Ausstoß in Nigeria

Sau Paulo: Die staatliche brasilianische Petrobras schätzt, dass der Ölausstoß seines Geschäftes in Nigeria im Jahr 2009 bei 70.000 Barrel/Tag liegen wird. Vor einem Jahr sagte das Unternehmen, dass der Ausstoß in Nigeria bald bei mehr als 100.000 Barrel/Tag liegen wird. Petrobras hält in Nigeria einen Anteil von 16 % am Apko Feld des OML 130 Offshore Blocks, dort ist die französische Total der Hauptbetreiber. An dem Feld sind noch Arbeiten zur Erschließung im Gabge, die endgültige Produktion soll bei 225.000 Barrel/Tag liegen. Das Unternehmen sagte, dass das Hauptaugenmerk des Auslandsgeschäftes im Golf von Mexiko und im Westen Afrikas sein wird. Bis zum Jahr will Petrobras seinen Tagesausstoß von Öl und Gas auf 568.000 Barrel steigern.

LukOil verkauft Benzin auf dem Balkan

Moskau: Die russische LukOil, der größte unabhängige Ölproduzent des Landes, hat zugestimmt, ein Joint Venture mit der slowenischen Petrol d.d. einzugehen. Das Unternehmen will Benzin auf dem Balkan verkaufen. Petrol wird 51 % und LukOil 49 % an dem JV halten. LukOil wie auch Gazprom will seine Geschäftsfelder zunehmend auf den Retailbereich ausweiten. LukOil ist unter anderem auch in den USA tätig. Das Joint Venture wird voraussichtlich bis Jahresende gegründet werden.

Ukraine bereitet sich auf nächste Gaspreissteigerung vor

Kiew: Der Erste Stellvertretende Premierminister der Ukraine sagte, dass sich das Land auf eine Gaspreissteigerung von mindestens 42 % im nächsten Jahr vorbereite. In einem optimistischen Szenario wird der Preis auf nicht mehr als 135 USD/1000 m³ steigen, so die Regierung. Nach einem Gespräch mit Putin, vor eineinhalb Wochen, sagte Premier Janukowitsch, dass der Preis auf bis zu 230 USD/1000 m³steigen könnte. Sollte dieser Fall eintreten, könnten viele ukrainische Chemie- und Stahlunternehmen nicht mehr profitabel arbeiten und die Produktion verringern. Im nächsten Jahr wird die Regierung einen 600 Mio. USD-Stabilisierungsfonds einrichten, der dann Gaspreise über 135 USD/1000 m³ abfangen soll. Gleichzeitg könnte die Ukraine die Transfertarife für russisches Gas anheben. Dies jedoch könnte auf heftigen Wiederstand aus Russland treffen. Die Naftogaz Ukrajini berechnet Russland heute 1,60 USD für den Transport von 1000 m³Gas über die Distanz von 100 km. Für die Lieferungen dieses Jahres wird Gazprom vorraussichtlich 2,13 Mrd. USD an Naftogaz zahlen.

Antofagasta steigert Gewinn deutlich

Santiago de Chile: Der Kupferminenbetreiber Antofagasta hat im ersten Halbjahr einen Nettogewinn von 652 Millionen Dollar erzielt. Dies entspricht gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg von 78 Prozent. Getragen wurde diese Entwicklung durch die deutlich gestiegenen Preise für Kupfer und Molybdän. Die Analystenerwartungen hatten lediglich bei einem Gewinn von 509 Millionen Dollar gelegen. Der chilenische Konzern mit Hauptsitz in London hob zugleich die Kupfer-Förderungsprognose für das Gesamtjahr von 440.000 auf 455.000 Tonnen an. Die Molybdän-Prognose von 10.200 Tonnen wurde bekräftigt. Das Unternehmen geht weiterhin von Kupferpreisen oberhalb des langjährigen Mittels aus.


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© Sebastian Hell
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