Frohes Neues Jahr!
02.01.2017 | Eugen Weinberg
Energie
Brent ging am Freitag bei knapp 57 USD je Barrel aus dem Handel und damit in der Nähe des Mitte Dezember verzeichneten 17-Monatshochs. Gleiches gilt für WTI bei knapp 54 USD je Barrel. Das abgelaufene Jahr beendeten beide Ölpreise mit den stärksten Zuwächsen seit dem Jahr 2009. Brent schloss mit einem Plus von 52%, bei WTI stand ein Plus von 45% zu Buche.
Die Ölpreise werden weiter von der Erwartung von Produktionskürzungen seitens der OPEC getrieben, welche den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen sollen. Dies lässt sich am Verhalten der spekulativen Finanzanleger ablesen. Diese setzen seit Wochen auf einen weiteren Ölpreisanstieg. Die Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 27. Dezember laut CFTC nochmals leicht auf 285,2 Tsd. Kontrakte gestiegen. Das ist der sechste Wochenanstieg in Folge und das höchste Niveau seit Juli 2014.
Als der Optimismus der Finanzanleger letztmals so hoch war, notierten die Ölpreise noch bei mehr als 100 USD je Barrel. Damit besteht ein beträchtliches Korrekturpotenzial, sollte die OPEC die Erwartungen der Marktteilnehmer enttäuschen. Feste Indizien, ob es die OPEC mit den Produktionskürzungen wirklich ernst meint, gibt es allerdings erst Ende des Monats mit den Produktionsumfragen für Januar. Bis dahin könnten sich die Preise noch auf dem überhöhten Niveau halten.
Zudem macht das höhere Preisniveau das Bohren nach Schieferöl in den USA wieder attraktiv. Die Bohraktivität ist in der letzten Dezemberwoche laut Baker Hughes die neunte Woche in Folge gestiegen und liegt damit fast wieder auf Vorjahresniveau. Auch von dieser Seite droht den Ölpreisen somit Gegenwind.
Edelmetalle
Gold beendete das letzte Jahr bei rund 1.150 USD je Feinunze. Damit musste Ende des Jahres für eine Feinunze Gold 8,5% mehr bezahlt werden als zu Jahresbeginn. Dies war zugleich der erste Preiszuwachs seit vier Jahren. Deutlich stärker als Gold legten Palladium (+21%) und Silber (+15%) zu. Platin zeigte sich auf Jahressicht fast unverändert.
Die Preisentwicklung der Edelmetalle und hier allen voran von Gold wird in diesem Jahr wohl maßgeblich von der Entwicklung der Zinsen und damit verbunden der Anleiherenditen und vom US-Dollar abhängen. Auch bedarf es für Preissteigerungen von Gold einem wieder erstarkenden Anlegerinteresse.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs hatten kurz vor Jahresende zwar ihre 33-tägige Verluststrecke beendet, im vierten Quartal standen aber Abflüsse von über 200 Tonnen zu Buche. Diese, gepaart mit dem Rückzug der spekulativen Finanzinvestoren seit Anfang November - die Netto-Long-Positionen lagen laut CFTC-Statistik per 27. Dezember nur noch bei 43,4 Tsd. Kontrakte -, hatten den Goldpreis spürbar belastet.
ETF-Abflüsse gab es im vierten Quartal auch bei Silber (629 Tonnen) und Palladium (337 Tsd. Unzen). Einzig die Platin-ETFs verzeichneten im letzten Quartal Zuflüsse (99 Tsd. Unzen). Für den Goldpreis essenziell ist auch die Nachfrage in China und Indien. Diese zeigte sich in den letzten Monaten schwach. So hatte zum Beispiel China im November aus Hongkong gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde auf Netto-Basis nur 50,2 Tonnen Gold importiert, so wenig wie seit Januar nicht mehr.
Industriemetalle
Während die maßgeblichen Märkte in Asien, Großbritannien und den USA heute noch geschlossen bleiben, startet in Kontinentaleuropa der Handel in das neue Jahr. Daten sind zwar heute noch Mangelware, nehmen aber im Verlauf der Woche zu. Gestern wurde in China der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember veröffentlicht. Dieser ist vom November-Wert etwas stärker als erwartet auf 51,4 gesunken, bleibt damit aber klar im expansiven Bereich.
Die chinesische Wirtschaft hat sich zum Jahresende entsprechend stabil gezeigt. Der private Anbieter Caixin veröffentlicht seinen Einkaufsmanagerindex morgen. Auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA wird morgen bekannt gegeben. Es wird erwartet, dass die US-Industrie zum Jahresende hin weiter Schwung aufgenommen hat.
Der LME-Industriemetallindex hat das letzte Jahr mit einem Plus von 20,7% beendet. Dies war der erste Jahreszuwachs seit vier Jahren und der stärkste seit dem Jahr 2010. Der größte Gewinner unter den Metallen war dabei Zink, das sich zwischenzeitlich fast verdoppelte. Am Jahresende blieb schließlich noch ein Plus von 60,9% stehen.
Nachdem Kupfer lange Zeit hinter den anderen Metallen zurückblieb, machte es seit Ende Oktober den Rückstand wett und beendete das Jahr in der Rangliste der Metalle auf Platz drei. Der Preisanstieg war allerdings großteils spekulativ getrieben, so dass unseres Erachtens Korrekturpotenzial besteht.
Agrarrohstoffe
Sowohl der Weizenpreis in Chicago als auch der in Paris schlossen 2016 das vierte Jahr in Folge im Minus ab. Während Weizen in Chicago zum Jahresende 13% billiger war als zu Jahresbeginn, belief sich das Minus in Paris nur auf 3%. Damit weist Weizen die zweitschlechteste Preisentwicklung der von uns betrachteten Rohstoffe auf. Auf beiden Preisen lastet das hohe internationale Angebot, nachdem Rekordernten die Lagerbestände auf ein Allzeithoch haben steigen lassen.
Die schlechte französische Weizenernte 2016 stützte den EU-Weizenpreis. Hinzu kam der schwache Euro, welcher im Dezember gegenüber dem US-Dollar so niedrig notierte wie seit fast 14 Jahren nicht mehr.
Beim Maispreis war die Divergenz der Preisentwicklung in Paris im Vergleich zu der in Chicago noch größer: Der US-Maispreis beendete ebenfalls zum vierten Mal in Folge ein Jahr mit Verlust, wenn auch nur mit einem Minus von 2% im Vergleich zu Jahresbeginn. Auch hier ist es die hohe internationale Verfügbarkeit, die die Preise drückt.
In Paris dagegen legte der Maispreis über das Jahr 2016 um fast 15% zu. Hintergrund ist auch bei Mais die enttäuschende Ernte in der EU - und hier wieder vor allem in Frankreich. Zudem ist aufgrund des unterschiedlichen Umgangs mit genveränderten Sorten die Substituierbarkeit von EU- durch US-Mais stark eingeschränkt.
Bei den Ölsaaten konnten die Preise sowohl dies- als auch jenseits des Atlantik zulegen: Raps in Paris schloss das Jahr mit 9% im Plus, Sojabohnen in Chicago sogar mit 15%.
Brent ging am Freitag bei knapp 57 USD je Barrel aus dem Handel und damit in der Nähe des Mitte Dezember verzeichneten 17-Monatshochs. Gleiches gilt für WTI bei knapp 54 USD je Barrel. Das abgelaufene Jahr beendeten beide Ölpreise mit den stärksten Zuwächsen seit dem Jahr 2009. Brent schloss mit einem Plus von 52%, bei WTI stand ein Plus von 45% zu Buche.
Die Ölpreise werden weiter von der Erwartung von Produktionskürzungen seitens der OPEC getrieben, welche den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen sollen. Dies lässt sich am Verhalten der spekulativen Finanzanleger ablesen. Diese setzen seit Wochen auf einen weiteren Ölpreisanstieg. Die Netto-Long-Positionen bei WTI sind in der Woche zum 27. Dezember laut CFTC nochmals leicht auf 285,2 Tsd. Kontrakte gestiegen. Das ist der sechste Wochenanstieg in Folge und das höchste Niveau seit Juli 2014.
Als der Optimismus der Finanzanleger letztmals so hoch war, notierten die Ölpreise noch bei mehr als 100 USD je Barrel. Damit besteht ein beträchtliches Korrekturpotenzial, sollte die OPEC die Erwartungen der Marktteilnehmer enttäuschen. Feste Indizien, ob es die OPEC mit den Produktionskürzungen wirklich ernst meint, gibt es allerdings erst Ende des Monats mit den Produktionsumfragen für Januar. Bis dahin könnten sich die Preise noch auf dem überhöhten Niveau halten.
Zudem macht das höhere Preisniveau das Bohren nach Schieferöl in den USA wieder attraktiv. Die Bohraktivität ist in der letzten Dezemberwoche laut Baker Hughes die neunte Woche in Folge gestiegen und liegt damit fast wieder auf Vorjahresniveau. Auch von dieser Seite droht den Ölpreisen somit Gegenwind.
Edelmetalle
Gold beendete das letzte Jahr bei rund 1.150 USD je Feinunze. Damit musste Ende des Jahres für eine Feinunze Gold 8,5% mehr bezahlt werden als zu Jahresbeginn. Dies war zugleich der erste Preiszuwachs seit vier Jahren. Deutlich stärker als Gold legten Palladium (+21%) und Silber (+15%) zu. Platin zeigte sich auf Jahressicht fast unverändert.
Die Preisentwicklung der Edelmetalle und hier allen voran von Gold wird in diesem Jahr wohl maßgeblich von der Entwicklung der Zinsen und damit verbunden der Anleiherenditen und vom US-Dollar abhängen. Auch bedarf es für Preissteigerungen von Gold einem wieder erstarkenden Anlegerinteresse.
Die von Bloomberg erfassten Gold-ETFs hatten kurz vor Jahresende zwar ihre 33-tägige Verluststrecke beendet, im vierten Quartal standen aber Abflüsse von über 200 Tonnen zu Buche. Diese, gepaart mit dem Rückzug der spekulativen Finanzinvestoren seit Anfang November - die Netto-Long-Positionen lagen laut CFTC-Statistik per 27. Dezember nur noch bei 43,4 Tsd. Kontrakte -, hatten den Goldpreis spürbar belastet.
ETF-Abflüsse gab es im vierten Quartal auch bei Silber (629 Tonnen) und Palladium (337 Tsd. Unzen). Einzig die Platin-ETFs verzeichneten im letzten Quartal Zuflüsse (99 Tsd. Unzen). Für den Goldpreis essenziell ist auch die Nachfrage in China und Indien. Diese zeigte sich in den letzten Monaten schwach. So hatte zum Beispiel China im November aus Hongkong gemäß Daten der Hongkonger Statistikbehörde auf Netto-Basis nur 50,2 Tonnen Gold importiert, so wenig wie seit Januar nicht mehr.
Industriemetalle
Während die maßgeblichen Märkte in Asien, Großbritannien und den USA heute noch geschlossen bleiben, startet in Kontinentaleuropa der Handel in das neue Jahr. Daten sind zwar heute noch Mangelware, nehmen aber im Verlauf der Woche zu. Gestern wurde in China der offizielle Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Dezember veröffentlicht. Dieser ist vom November-Wert etwas stärker als erwartet auf 51,4 gesunken, bleibt damit aber klar im expansiven Bereich.
Die chinesische Wirtschaft hat sich zum Jahresende entsprechend stabil gezeigt. Der private Anbieter Caixin veröffentlicht seinen Einkaufsmanagerindex morgen. Auch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe in den USA wird morgen bekannt gegeben. Es wird erwartet, dass die US-Industrie zum Jahresende hin weiter Schwung aufgenommen hat.
Der LME-Industriemetallindex hat das letzte Jahr mit einem Plus von 20,7% beendet. Dies war der erste Jahreszuwachs seit vier Jahren und der stärkste seit dem Jahr 2010. Der größte Gewinner unter den Metallen war dabei Zink, das sich zwischenzeitlich fast verdoppelte. Am Jahresende blieb schließlich noch ein Plus von 60,9% stehen.
Nachdem Kupfer lange Zeit hinter den anderen Metallen zurückblieb, machte es seit Ende Oktober den Rückstand wett und beendete das Jahr in der Rangliste der Metalle auf Platz drei. Der Preisanstieg war allerdings großteils spekulativ getrieben, so dass unseres Erachtens Korrekturpotenzial besteht.
Agrarrohstoffe
Sowohl der Weizenpreis in Chicago als auch der in Paris schlossen 2016 das vierte Jahr in Folge im Minus ab. Während Weizen in Chicago zum Jahresende 13% billiger war als zu Jahresbeginn, belief sich das Minus in Paris nur auf 3%. Damit weist Weizen die zweitschlechteste Preisentwicklung der von uns betrachteten Rohstoffe auf. Auf beiden Preisen lastet das hohe internationale Angebot, nachdem Rekordernten die Lagerbestände auf ein Allzeithoch haben steigen lassen.
Die schlechte französische Weizenernte 2016 stützte den EU-Weizenpreis. Hinzu kam der schwache Euro, welcher im Dezember gegenüber dem US-Dollar so niedrig notierte wie seit fast 14 Jahren nicht mehr.
Beim Maispreis war die Divergenz der Preisentwicklung in Paris im Vergleich zu der in Chicago noch größer: Der US-Maispreis beendete ebenfalls zum vierten Mal in Folge ein Jahr mit Verlust, wenn auch nur mit einem Minus von 2% im Vergleich zu Jahresbeginn. Auch hier ist es die hohe internationale Verfügbarkeit, die die Preise drückt.
In Paris dagegen legte der Maispreis über das Jahr 2016 um fast 15% zu. Hintergrund ist auch bei Mais die enttäuschende Ernte in der EU - und hier wieder vor allem in Frankreich. Zudem ist aufgrund des unterschiedlichen Umgangs mit genveränderten Sorten die Substituierbarkeit von EU- durch US-Mais stark eingeschränkt.
Bei den Ölsaaten konnten die Preise sowohl dies- als auch jenseits des Atlantik zulegen: Raps in Paris schloss das Jahr mit 9% im Plus, Sojabohnen in Chicago sogar mit 15%.