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Goldpreis steigt auf 8-Wochenhoch

16.01.2017  |  Eugen Weinberg
Energie

Die Ölpreise geben zu Beginn der neuen Handelswoche weiter nach, nachdem sie in der letzten Woche ca. 3% verloren hatten, was dem stärksten Wochenverlust seit Anfang November entsprach. Brent fällt auf 55 USD je Barrel, WTI handelt ca. 3 USD niedriger. Der Fokus der Marktteilnehmer richtet sich auf die Umsetzung der angekündigten Produktionskürzungen. Nimmt man die bisherigen Verlautbarungen der an den Kürzungen beteiligten Produzentenländer als Maßstab, liegt diese bei ca. 70%.

Wie schwierig die Umsetzung wird, zeigt das Beispiel Irak. Dieser will zwar seine Ölexporte aus dem Süden des Landes im Januar deutlich reduzieren, hatte aber wenige Tage zuvor für Februar eine Ausweitung der Exporte auf ein Rekordniveau in Aussicht gestellt. Wenn die Kürzung nur von so kurzer Dauer ist, wird dies kaum ausreichen, den Ölmarkt ins Gleichgewicht zu bringen. Dann dürften sich auch die auf steigende Preise setzenden Marktteilnehmer aus dem Markt zurückziehen und die Preise entsprechend unter Druck geraten.

In der letzten Berichtswoche hielten die spekulativen Finanzanleger noch immer sehr hohe Netto-Long-Positionen bei WTI von fast 280 Tsd. Kontrakten. Bei Brent ist das Niveau noch höher. In dieser Woche veröffentlichen IEA und OPEC ihre Monatsberichte.

Die IEA könnte ihre Schätzung für das Nicht-OPEC-Angebot wegen einer höheren US-Ölproduktion nach oben revidieren. Beim OPEC-Bericht ist interessant, wie hoch die OPEC-Produktion im Dezember gewesen ist, weil dies den Ausgangspunkt für die Produktionskürzungen darstellt. Je höher diese ist, umso schwieriger dürften die Kürzungen umzusetzen sein.


Edelmetalle

Gold steigt zum Auftakt der neuen Handelswoche zeitweise auf ein 8-Wochenhoch von knapp 1.210 USD je Feinunze. In Euro gerechnet verteuert sich Gold auf 1.135 EUR je Feinunze. Gründe hierfür sind unter anderen markige Aussagen des designierten US-Präsidenten Donald Trump wenige Tage vor dessen Amtseinführung sowie neue Entwicklungen beim Brexit. Britischen Zeitungen zufolge wird Premierministerin Theresa May angeblich morgen ihre Pläne zum Brexit konkretisieren.

Die britischen Medien gehen davon aus, dass May einen "harten Brexit" verkünden wird - darauf deuten zumindest Aussagen des britischen Finanzministers hin -, was zur Verunsicherung unter den Marktteilnehmern beiträgt. Unterstützung erhält Gold auch wieder seitens der Investoren: Erstmals seit den US-Wahlen verzeichnete der SPDR Gold Trust letzten Freitag wieder einen Zufluss.

Daneben haben die spekulativen Finanzinvestoren laut CFTC-Statistik in der Woche zum 10. Januar erstmals seit neun Wochen wieder Netto-Long-Positionen aufgebaut. Mit 55,7 Tsd. Kontrakten liegen diese absolut betrachtet aber noch auf einem niedrigen Niveau. Ebenso scheint der Gegenwind seitens des US-Dollar und der Anleiherenditen nachzulassen, auch wenn die US-Währung heute Morgen wieder aufwertet und die Renditen 10-jähriger US-Anleihen steigen.

Der World Gold Council (WGC) hat in einer kürzlich veröffentlichten Studie mehrere Gründe ausgemacht, die die Goldnachfrage im laufenden Jahr unterstützen sollen. Darunter zählen laut WGC erhöhte politische und geopolitische Risiken sowie Währungsabwertungen und steigende Inflationserwartungen.

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Industriemetalle

Die Metallpreise starten nach deutlichen Zuwächsen Ende letzter Woche mit leichten Abschlägen in die neue Handelswoche. Dennoch kostet Aluminium klar mehr als 1.800 USD je Tonne, während sich Kupfer bei rund 5.900 USD je Tonne hält.

Ein Blick auf die Exportseite der chinesischen Handelsstatistik zeigt, dass China 2016 sowohl weniger Stahlprodukte als auch weniger Aluminium als im Vorjahr exportiert hat. Gemäß Daten der Zollbehörde fielen die Ausfuhren von Stahlprodukten im Jahresvergleich um 3,5% auf 108,4 Mio. Tonnen. 2015 wurde allerdings eine rekordhohe Menge Stahlprodukte exportiert, was den Rückgang etwas relativiert.

Dieser ist hauptsächlich auf eine gestiegene inländische Stahlnachfrage im Zuge zahlreicher Infrastrukturmaßnahmen der Regierung zurückzuführen, welche zudem zu einem starken Anstieg der chinesischen Stahlpreise führte. Da die Regierung ihre Bemühungen zum Abbau der Überkapazitäten in diesem Jahr fortsetzt und sich zudem vielen Klagen hinsichtlich ihrer Handelspolitik gegenübersieht, könnten die Exporte von Stahlprodukten 2017 weiter zurückgehen.

Auch die Ausfuhren von Aluminium und Aluminiumprodukten sind 2016 von ihrem zuvor erzielten Rekordniveau um 3,7% auf 4,6 Mio. Tonnen gesunken, obwohl die chinesische Aluminiumproduktion ein Allzeithoch erreicht haben dürfte. Zwischenzeitlich stark gestiegene Aluminiumpreise in China gerade im vierten Quartal legen nahe, dass wie bei Stahl auch die heimische Nachfrage nach Aluminium hoch war.


Agrarrohstoffe

So überraschend einige Daten des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zu den US-Agrarmärkten am Donnerstag waren, so wenig änderte sich die Sicht auf die Weltmärkte. Außer kleinen Aufwärtsrevisionen der Produktion und Exporte für Argentinien und die EU tat sich bei Weizen nichts, bei Mais gab es außer den am Freitag berichteten US-Änderungen nichts wesentlich Neues.

Allerdings schlagen sich die um 1,2 Mio. Tonnen niedriger erwarteten US-Endbestände an Mais ebenso stark in den Weltbeständen nieder. Sie sollen aber noch immer rekordhohe 221 Mio. Tonnen betragen. Bei Sojabohnen ist die einzige große Änderung eine Anhebung der brasilianischen Ernte um 2 Mio. auf 104 Mio. Tonnen. Damit hat sich das USDA an die Schätzung der brasilianischen Prognosebehörde Conab von letzter Woche von 103,8 Mio. Tonnen angepasst. Die höhere Produktion soll sich jeweils etwa zur Hälfte in höheren Exporten und höheren Beständen niederschlagen.

Da der höheren brasilianischen Ernte und einem kleinen Plus für China Abschläge für Uruguay, Bolivien und - wie berichtet - den USA gegenüberstehen, wird die weltweite Produktion marginal niedriger als bisher angesetzt. Bei Baumwolle ist die größte Änderung die Anhebung der chinesischen Ernte um 1 Mio. auf 22 Mio. Tonnen - Schätzungen hier sind allerdings besonders unsicher. Auf sicherer Basis dürfte dagegen die leichte Aufwärtsrevision der US-Ernte stehen, nachdem in Texas laut USDA mehr als erwartet produziert wurde.



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