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Öl steht an wichtiger Marke!

11.09.2006  |  Jochen Steffens
Heute ist der 11. September. Der westlichen Welt wird dieser Tag noch lange in die Erinnerung eingebrannt sein. Ein Tag, der meiner Meinung das Gesicht dieser Welt nachhaltig verändert hat, leider nicht zum Besseren. Eingebrannt in die Erinnerung, denn jeder von uns verbindet seine ganz persönliche Geschichte mit diesem Tag. Das heißt, dass jeder im Gegensatz zu den vielen anderen Tagen der letzten 5 Jahre, genau weiß, wo er war, was er gemacht hat und wie er von diesem schrecklichen Anschlag gehört hat.

Wir werden an der medialen Berichterstattung erkennen können, wann dieses Ereignis von der nicht direkt betroffenen Bevölkerung wirklich "verarbeitet" wurde - nämlich dann, wenn außer einem kurzen Hinweis keine Berichte, Analysen und Kommentare mehr über unsere Fernseher flimmern werden. Ich glaube übrigens, dass diese Berichte und Analysen wirklich einigen Menschen helfen können, das Geschehene zu verarbeiten.

Für die Börse hat der 11. September hingegen kaum noch Relevanz. Die einzige Sorge ist, dass es an diesem Tag zu erneuten Anschlägen kommt. Ich denke aber, auch die Börse begreift, dass die Gefahr an diesem Tag im Prinzip genauso hoch ist, wie an jedem anderen Tag.

Der Ölpreis an einer überaus wichtigen Marke. Ich hatte Sie vor einiger Zeit darauf aufmerksam gemacht, dass der Ölpreis sein Hoch gesehen haben könnte. Das ist soweit auch eingetroffen. Der Chart hat sich wie erwartet entwickelt. Aktuell ist er an einer überaus wichtigen Marke angelangt und aus diesem Grund will ich Ihnen die weitere Entwicklung und die daraus resultierenden Möglichkeiten vorstellen:

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(Anm.: Leider kann ich Ihnen keinen Kerzenchart mehr vorstellen, da Tradesignal zu meinem Bedauern einige Kursreihen nicht mehr oder nur noch sehr eingeschränkt liefert. Das verfälscht etwas die Darstellung, ich habe versucht es so genau wie möglich zu übertragen. Ich suche gerade Ersatz, um wieder genauere charttechnische Analysen zu gewährleisten.)

Sie sehen, dass sich die Keilformation regelgerecht aufgelöst hat. Im Prinzip ist nun die untere schwarze Linie das Kursziel. Doch aktuell befindet sich der Kurs an der überaus wichtigen Unterstützungszone bei 67 Dollar. Sie erkennen die Relevanz daran, dass dort Mitte 2005 und Anfang 2006 ein markantes Zwischenhoch ausgebildet wurde.

An dieser Marke kann sich der Ölpreis fangen und durchaus auch noch einmal bis an die 75 Dollar reichen. Sollte diese 67er Marke jedoch nachhaltig nach unten brechen, dann ist auch der Aufwärtstrend in Gefahr, da wir dann ein relevantes tieferes Tief ausgebildet hätten. Das wäre bearish zu werten. Aber auch die Tatsache, dass Öl die obere schwarz gestrichelte Linie nicht mehr erreicht hat, ist ein Hinweis auf einen Bruch des Trends.


Öl im saisonalen Verlauf

Da wir gerade ab Oktober vor den saisonal schwachen Monaten stehen, gehe ich davon aus, dass wir, selbst wenn diese Marke vorerst halten sollte, bald, sprich im November/Dezember tiefere Kurse sehen werden. Dann wird entschieden werden, ob wir und in welcher Spanne wir eine größere Seitwärtsbewegung erleben. Ein Szenario, dass ich zurzeit favorisiere. Die andere Möglichkeit wäre, dass Öl sogar einen nachhaltigeren Abwärtstrend ausbildet - angesichts der immer noch angespannten Versorgungssituation und der geopolitischen Gegebenheiten, gehe ich davon jedoch noch nicht aus.

Hier noch einmal der saisonale Verlauf, aufgegliedert in verschiedene Zeitebenen:

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Es stellt sich die Frage, ob der aktuelle Einbruch zu früh, oder zu spät kommt. Ist er noch die Korrektur des July/August-Hochs, oder ist es schon die Vorwegnahme der saisonalen Schwäche zum Jahresende. Da die Hurrikansaison in diesem Jahr ausgeblieben ist, die Heizölvorräte nach den letzten Zahlen zunehmen, vermute ich, dass es sich um eine Vorwegnahmen handelt - zumal der US-Heizölpreis aktuell stark einbricht.


Zum Markt

In dieser Woche ist großer Verfallstag. Wie so oft kann dieser Tag eine entscheidende Trendwende einleiten. Ich schätze, dass wir dieses Mal schon im Vorfeld mit stärkeren Kursschwankungen rechnen müssen. Die weitere Marktrichtung wird dann am Montag/Dienstag nächster Woche festgelegt werden. Was diese Woche so schwierig macht, ist, dass wir gerade bei den US-Indizes vor wichtigen Unterstützungszonen stehen, wie am Freitag beschrieben. Aufgrund der durchaus normalen höheren Kursschwankungen im Vorfeld eines großen Verfallstages ist es durchaus denkbar, dass wir in dieser Woche einige Fehlsignale erleben. Behalten Sie das im Hinterkopf.


© Jochen Steffens
Quelle: Auszug aus dem kostenlosen Newsletters "Investor's Daily"



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