Saudi-Arabien trägt OPEC-Kürzung fast im Alleingang
01.03.2017 | Eugen Weinberg
Energie
Die 11 an der Kürzungsvereinbarung beteiligten OPEC-Länder haben ihre Ölproduktion im Februar laut einer Reuters-Umfrage im Vergleich zum Referenzniveau um 1,098 Mio. Barrel pro Tag reduziert. Dies entspricht einer Umsetzung von 94%. Was auf den ersten Blick nach einer beeindruckend hohen Zahl aussieht, relativiert sich bei einem genauen Blick auf die Länderdaten. Denn die hohe Umsetzung ist vor allem auf Saudi-Arabien zurückzuführen, während andere Länder deutlich hinterhinken.
Saudi-Arabien hat seine Produktion verglichen mit dem Referenzniveau um 744 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Nötig wären dagegen nur 486 Tsd. Barrel pro Tag gewesen. Saudi-Arabien stellte also fast 70% der gesamten Kürzung und übererfüllte die Vereinbarung somit um mehr als 50%. Damit glich Saudi-Arabien die Schwäche in anderen Ländern aus. Denn bis auf Kuwait und Angola blieben die meisten anderen an die Kürzungsvereinbarung gebundenen Länder teilweise deutlich hinter ihren Verpflichtungen zurück.
Am deutlichsten ist dies bei den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Irak. Erstere haben im Februar nur ein Viertel der vereinbarten Kürzung umgesetzt, der Irak erst die Hälfte. Das Nicht-OPEC-Land Russland hat seine Produktion im Februar im Vergleich zum Ausgangsniveau um 124 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Damit liegt Russland noch weitgehend im Plan. Bis Ende März sollen es 200 Tsd. Barrel pro Tag sein, bis Ende Juni 300 Tsd. Barrel pro Tag.
Mit der Zustimmung zur Revision des Emissionshandels hat der EU-Umweltrat den Weg frei gemacht für das Trilog-Verfahren und gibt dem CO2-Preis heute Auftrieb. Wieder höhere Versteigerungsvolumina bei sinkendem Emissionsbedarf dürften eine Rallye abbremsen.
Edelmetalle
Gold handelt heute Morgen nur noch bei gut 1.240 USD je Feinunze und damit rund 15 USD niedriger als im Hoch gestern. Grund hierfür ist ein festerer US-Dollar und deutlich gestiegene Zinserwartungen in den USA. Laut Bloomberg beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung auf der nächsten Fed-Sitzung im März mittlerweile rund 80%.
Ausschlaggebend für die höheren Zinserwartungen ist aber unseres Erachtens nur zu einem kleinen Teil die Rede von US-Präsident Trump vor dem Kongress, der eine deutlich expansivere Fiskalpolitik ankündigte. Denn Details zu seinen Plänen gab er nicht bekannt, so dass wir heute Morgen genauso schlau sind wie vor seiner Rede. Vielmehr führen wir die höheren Zinserwartungen auf Reden von hochrangigen Fed-Vertretern zurück, die sich eindeutig in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik geäußert hatten.
Unterstützt wird dies durch positive US-Konjunkturdaten wie der Anstieg des Verbrauchervertrauens auf das höchste Niveau seit Juli 2001. Am Freitag hält die Fed-Vorsitzende Yellen eine Rede, die vor diesem Hintergrund wohl große Aufmerksamkeit bekommen dürfte. Sollten auch Yellens Aussagen auf eine baldige Zinserhöhung hindeuten, wird dies dem US-Dollar wohl weiter Auftrieb geben und den Goldpreis belasten.
In Euro gerechnet federt der festere US-Dollar den Preisrückgang von Gold etwas ab, so dass Gold am Morgen bei gut 1.180 EUR je Feinunze notiert. Silber hat sich gestern dem Preisrückgang von Gold widersetzt und ist auf Schlusskursbasis leicht gestiegen. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daher unter 68 gefallen.
Industriemetalle
Nach einem durchwachsenen Handelsstart gestern legten die Metallpreise am Nachmittag teilweise deutlich zu. Angetrieben wurden sie dabei von guten US-Konjunkturdaten. So fiel der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago ebenso besser aus wie das Konsumentenvertrauen. Heute Morgen schließlich überwindet Kupfer wieder die Marke von 6.000 USD je Tonne. Aluminium verteuert sich auf 1.940 USD je Tonne und Zink steigt auf 2.880 USD je Tonne.
Auftrieb gibt den Preisen dabei wohl weniger die Rede von US-Präsident Trump vor dem Kongress, auch wenn dieser dem Kongress ein Infrastrukturprogramm im Umfang von 1 Bio. USD zur Abstimmung vorlegen will. Details zu seinen Wirtschafts- wie auch anderen politischen Plänen blieb er allerdings erneut schuldig. Vielmehr profitieren die Metallpreise wohl vom guten chinesischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI), der im Februar auf ein 3-Monatshoch von 51,6 gestiegen ist. Er liegt damit fast gleichauf mit dem von Caixin erhobenen PMI.
Der offizielle PMI liegt mittlerweile den siebten Monat in Folge im expansiven Bereich, was auf einen stabilen Produktionssektor hindeutet. Angesichts der stabilen Konjunkturlage dürfte die Zentralbank die Geldpolitik aber allmählich straffen. Die Bekämpfung von Spekulationsblasen wird wohl ein zentrales Thema beim Nationalen Volkskongress sein, der am Wochenende beginnt. Heute Nachmittag wird in den USA der ISM-Index veröffentlicht, der den Metallpreisen im Falle einer positiven Überraschung weiteren Auftrieb geben könnte.
Agrarrohstoffe
Die Internationale Kakaoorganisation ICCO schätzt, dass in der seit Oktober laufenden Saison 2016/17 die Produktion von Kakaobohnen die Nachfrage um 264 Tsd. Tonnen übersteigen wird. Die Nachfrage soll um 2,9% steigen, die Produktion aber sogar um 15% zulegen. So sollen im größten Anbauland Elfenbeinküste angesichts guter Witterung rekordhohe 1,9 Mio. Tonnen produziert werden, 20% mehr als im Vorjahr.
Der globale Marktüberschuss wäre der erste von bedeutender Höhe seit sechs Jahren. Für 2015/16 erhöhte die ICCO dagegen ihre Angabe für ein Marktdefizit von 150 Tsd. Tonnen auf 196 Tsd. Tonnen. Die Erwartung eines Angebotsüberschusses 2016/17 hat den Preiseinbruch der letzten Monate ausgelöst. Seit August 2016 hat Kakao fast 40% an Wert verloren. Gestern gaben die Kakaopreise in London und New York nochmals um 3% bzw. fast 4% nach und nähern sich damit wieder den mehrjährigen Tiefständen von Mitte Februar.
Gerüchte, wonach die Trump-Administration an einer Umstellung der Biokraftstoff-Politik arbeite, sorgten gestern kurzfristig für massive Preisanstiege bei Getreide und Ölsaaten. Mais verteuerte sich zwischenzeitlich um 5%, da unter anderem deutlich mehr Ethanol Benzin beigemischt werden sollte. In den USA wird Ethanol vorrangig aus Mais produziert und etwa 40% der US-Ernte wird hierfür verwendet. Das Weiße Haus dementierte die Berichte allerdings rasch, womit die Preisgewinne wieder weitgehend rückgängig gemacht wurden.
Die 11 an der Kürzungsvereinbarung beteiligten OPEC-Länder haben ihre Ölproduktion im Februar laut einer Reuters-Umfrage im Vergleich zum Referenzniveau um 1,098 Mio. Barrel pro Tag reduziert. Dies entspricht einer Umsetzung von 94%. Was auf den ersten Blick nach einer beeindruckend hohen Zahl aussieht, relativiert sich bei einem genauen Blick auf die Länderdaten. Denn die hohe Umsetzung ist vor allem auf Saudi-Arabien zurückzuführen, während andere Länder deutlich hinterhinken.
Saudi-Arabien hat seine Produktion verglichen mit dem Referenzniveau um 744 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Nötig wären dagegen nur 486 Tsd. Barrel pro Tag gewesen. Saudi-Arabien stellte also fast 70% der gesamten Kürzung und übererfüllte die Vereinbarung somit um mehr als 50%. Damit glich Saudi-Arabien die Schwäche in anderen Ländern aus. Denn bis auf Kuwait und Angola blieben die meisten anderen an die Kürzungsvereinbarung gebundenen Länder teilweise deutlich hinter ihren Verpflichtungen zurück.
Am deutlichsten ist dies bei den Vereinigten Arabischen Emiraten und dem Irak. Erstere haben im Februar nur ein Viertel der vereinbarten Kürzung umgesetzt, der Irak erst die Hälfte. Das Nicht-OPEC-Land Russland hat seine Produktion im Februar im Vergleich zum Ausgangsniveau um 124 Tsd. Barrel pro Tag reduziert. Damit liegt Russland noch weitgehend im Plan. Bis Ende März sollen es 200 Tsd. Barrel pro Tag sein, bis Ende Juni 300 Tsd. Barrel pro Tag.
Mit der Zustimmung zur Revision des Emissionshandels hat der EU-Umweltrat den Weg frei gemacht für das Trilog-Verfahren und gibt dem CO2-Preis heute Auftrieb. Wieder höhere Versteigerungsvolumina bei sinkendem Emissionsbedarf dürften eine Rallye abbremsen.
Edelmetalle
Gold handelt heute Morgen nur noch bei gut 1.240 USD je Feinunze und damit rund 15 USD niedriger als im Hoch gestern. Grund hierfür ist ein festerer US-Dollar und deutlich gestiegene Zinserwartungen in den USA. Laut Bloomberg beträgt die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung auf der nächsten Fed-Sitzung im März mittlerweile rund 80%.
Ausschlaggebend für die höheren Zinserwartungen ist aber unseres Erachtens nur zu einem kleinen Teil die Rede von US-Präsident Trump vor dem Kongress, der eine deutlich expansivere Fiskalpolitik ankündigte. Denn Details zu seinen Plänen gab er nicht bekannt, so dass wir heute Morgen genauso schlau sind wie vor seiner Rede. Vielmehr führen wir die höheren Zinserwartungen auf Reden von hochrangigen Fed-Vertretern zurück, die sich eindeutig in Richtung einer restriktiveren Geldpolitik geäußert hatten.
Unterstützt wird dies durch positive US-Konjunkturdaten wie der Anstieg des Verbrauchervertrauens auf das höchste Niveau seit Juli 2001. Am Freitag hält die Fed-Vorsitzende Yellen eine Rede, die vor diesem Hintergrund wohl große Aufmerksamkeit bekommen dürfte. Sollten auch Yellens Aussagen auf eine baldige Zinserhöhung hindeuten, wird dies dem US-Dollar wohl weiter Auftrieb geben und den Goldpreis belasten.
In Euro gerechnet federt der festere US-Dollar den Preisrückgang von Gold etwas ab, so dass Gold am Morgen bei gut 1.180 EUR je Feinunze notiert. Silber hat sich gestern dem Preisrückgang von Gold widersetzt und ist auf Schlusskursbasis leicht gestiegen. Das Gold/Silber-Verhältnis ist daher unter 68 gefallen.
Industriemetalle
Nach einem durchwachsenen Handelsstart gestern legten die Metallpreise am Nachmittag teilweise deutlich zu. Angetrieben wurden sie dabei von guten US-Konjunkturdaten. So fiel der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago ebenso besser aus wie das Konsumentenvertrauen. Heute Morgen schließlich überwindet Kupfer wieder die Marke von 6.000 USD je Tonne. Aluminium verteuert sich auf 1.940 USD je Tonne und Zink steigt auf 2.880 USD je Tonne.
Auftrieb gibt den Preisen dabei wohl weniger die Rede von US-Präsident Trump vor dem Kongress, auch wenn dieser dem Kongress ein Infrastrukturprogramm im Umfang von 1 Bio. USD zur Abstimmung vorlegen will. Details zu seinen Wirtschafts- wie auch anderen politischen Plänen blieb er allerdings erneut schuldig. Vielmehr profitieren die Metallpreise wohl vom guten chinesischen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI), der im Februar auf ein 3-Monatshoch von 51,6 gestiegen ist. Er liegt damit fast gleichauf mit dem von Caixin erhobenen PMI.
Der offizielle PMI liegt mittlerweile den siebten Monat in Folge im expansiven Bereich, was auf einen stabilen Produktionssektor hindeutet. Angesichts der stabilen Konjunkturlage dürfte die Zentralbank die Geldpolitik aber allmählich straffen. Die Bekämpfung von Spekulationsblasen wird wohl ein zentrales Thema beim Nationalen Volkskongress sein, der am Wochenende beginnt. Heute Nachmittag wird in den USA der ISM-Index veröffentlicht, der den Metallpreisen im Falle einer positiven Überraschung weiteren Auftrieb geben könnte.
Agrarrohstoffe
Die Internationale Kakaoorganisation ICCO schätzt, dass in der seit Oktober laufenden Saison 2016/17 die Produktion von Kakaobohnen die Nachfrage um 264 Tsd. Tonnen übersteigen wird. Die Nachfrage soll um 2,9% steigen, die Produktion aber sogar um 15% zulegen. So sollen im größten Anbauland Elfenbeinküste angesichts guter Witterung rekordhohe 1,9 Mio. Tonnen produziert werden, 20% mehr als im Vorjahr.
Der globale Marktüberschuss wäre der erste von bedeutender Höhe seit sechs Jahren. Für 2015/16 erhöhte die ICCO dagegen ihre Angabe für ein Marktdefizit von 150 Tsd. Tonnen auf 196 Tsd. Tonnen. Die Erwartung eines Angebotsüberschusses 2016/17 hat den Preiseinbruch der letzten Monate ausgelöst. Seit August 2016 hat Kakao fast 40% an Wert verloren. Gestern gaben die Kakaopreise in London und New York nochmals um 3% bzw. fast 4% nach und nähern sich damit wieder den mehrjährigen Tiefständen von Mitte Februar.
Gerüchte, wonach die Trump-Administration an einer Umstellung der Biokraftstoff-Politik arbeite, sorgten gestern kurzfristig für massive Preisanstiege bei Getreide und Ölsaaten. Mais verteuerte sich zwischenzeitlich um 5%, da unter anderem deutlich mehr Ethanol Benzin beigemischt werden sollte. In den USA wird Ethanol vorrangig aus Mais produziert und etwa 40% der US-Ernte wird hierfür verwendet. Das Weiße Haus dementierte die Berichte allerdings rasch, womit die Preisgewinne wieder weitgehend rückgängig gemacht wurden.