Das Zeitalter der Spekulationsblasen
16.03.2017 | Chris Martenson
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SchlussfolgerungIch könnte noch eine ganze Weile so weitermachen und all die anderen offensichtlichen Blasen aufzeigen, von denen die Finanzwelt übersät ist, und die eine schwierige Zukunft voller finanzieller und wirtschaftlicher Probleme ankündigen. Davon werde ich diesmal allerdings absehen, den auf die wichtigsten von ihnen bin ich erst kürzlich in dem Artikel "Die Mutter aller Finanzblasen" eingegangen.
Die Illusion, an die der Großteil der Gesellschaft glauben will, ist die Annahme, dass wir etwas für nichts bekommen können; dass wir, um reich zu werden, nichts weiter tun müssten, als einen Vermögenswert wie ein Haus oder Aktien von Apple zu kaufen und abzuwarten. Der Wohlstand wird auf magische Weise von ganz allein kommen - ohne Arbeit, ohne etwas zu erschaffen, ohne etwas zu tun. Einfach kaufen und warten.
Natürlich zeigt selbst eine flüchtige Untersuchung allen Lebens in der Natur (bzw. der Geschichte, bevor der Mensch die Geldschöpfung aus dem Nichts erfunden hat), dass echtes Vermögen durch harte Arbeit erwirtschaftet wird, meist in Kombinationen mit einer gewissen Risikobereitschaft. Doch leider sind wir erneut dem weitverbreiteten und nur allzu menschlichem Irrglauben verfallen, dass unsere heutige Kultur es irgendwie geschafft hat, den alten Gesetzmäßigkeiten der Schaffung von Wohlstand zu entrinnen. "Diesmal ist es anders!"
Die Römer prägten kleinere Münzen mit geringeren Edelmetallanteilen und es funktionierte! Zumindest eine Zeit lang. Dann zerfiel das Römische Reich. Simbabwe (und heute Venezuela) druckte mehr und mehr Banknoten und es funktionierte! Für eine Weile. Letzten Endes blieben die Bürger des Landes verarmt zurück.
Die gefährliche Arroganz einer Gesellschaft besteht in der Annahme, dass es ihr auf irgendeine Weise gelungen ist, die Gesetze der Vermögensbildung zu umgehen und ein neues Prinzip zu entdecken, mit dessen Hilfe alle reich werden können, ohne etwas dafür zu tun. Alles, was Sie tun müssen, ist das Spiel mitzuspielen. "Lassen Sie Ihr Geld für sich arbeiten! Kaufen Sie Aktien und Immobilien und Sie können nichts falsch machen!"
Und es funktioniert. Bis jetzt.
Doch wenn wir unsere Perspektive ein klein wenig erweitern, lässt sich leicht erkennen, dass das nicht die Wahrheit sein kann. Nicht für die Mehrheit der Anleger. Warum?
Weil echtes Vermögen kein Preisanstieg des eigenen Hauses ist, der irgendwo auf dem Papier steht. Es ist noch nicht einmal Geld auf einem Bankkonto oder ein großes Aktienportfolio. Echtes Vermögen besteht aus den Dingen, die Sie konsumieren und benötigen: Lebensmittel, Geräte, Transportmittel, Unterhaltung, Kleidung, Energie etc. Diese Dinge sind real. Sie müssen irgendwo herkommen, d. h. sie müssen produziert, gelagert, transportiert und verkauft werden. Für sich genommen haben Ihr Bargeld und Ihre Aktien keinerlei Wert. Sie repräsentieren lediglich einen Anspruch auf echtes Vermögen.
Wie also ist es möglich, dass alle ihre Ansprüche auf echte Vermögenswerte exponentiell steigern, wenn die zugrundeliegenden realen Werte nicht ebenfalls im gleichen Maße wachsen? Gar nicht. Das ist die harte Lektion, die die Menschheit wieder und wieder lernen muss, während jede Generation aufs Neue auf eine Spekulationsblase hereinfällt und anschließend auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wird.
Das Traurige daran ist, dass solche Blasen früher einmal in einer Generation auftraten. Als die, die bei der letzten Spekulationsblase hohe Verluste erlitten hatten, tot waren, hatte die nachfolgende Generation keine Erinnerungen und Erfahrungen mehr, die sie vor der nächsten Blase bewahren konnten. Doch aus irgendeinem Grund scheint unsere heutige Generation regelrecht süchtig nach Blasen zu sein. Wir haben die Dotcom-Blase und die Immobilienblase erlebt und leben jetzt im Zeitalter der "allgegenwärtigen" Blase. Was ist nur los mit uns?
Mein Rat wäre, Ihr Haus zu verkaufen, wenn Sie in Toronto oder einem ähnlich aufgeblähten Immobilienmarkt leben. Ebenso sollten Sie ihre Investitionen in Aktien und Anleihen bei den derzeitigen Rekordhochs reduzieren und mit einem Finanzberater, der die Risiken der heutigen Märkte versteht, eine Strategie zum Schutz Ihres Vermögens entwickeln.
Erkennen Sie die Anzeichen einer Blase und seien Sie schlauer als Newton. Treten Sie beiseite, nicken Sie wissend und tolerieren Sie Ihre "cleveren" Nachbarn und Bekannten. Das ist einer der schwierigsten Punkte, aber auch einer der wichtigsten. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass Sie am Ende Recht behalten werden, wenn die Blase schließlich platzt.
Oberstes Ziel sollte es im Moment sein, Vorsorge für die eigene physische und finanzielle Sicherheit zu treffen. Wer sich jetzt vorbereitet, schafft damit nicht nur eine gute Ausgangslage für künftige Gewinne und Erfolge, sondern wird beim kommenden Neustart auch in der Lage sein, anderen dringend benötigte Unterstützung zu bieten.
© Chris Martenson
Der Artikel wurde am 23. Februar 2017 auf www.PeakProsperity.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.