Korrektur der Edelmetallkurse noch kein Grund zur Sorge
06.03.2017 | David Chapman
Die Ausgabenpläne, die Trump dem US-Kongress vorgetragen hat, und die Grübeleien der Notenbankvorsitzenden Janet Yellen bezüglich höherer Zinssätze haben die Aktienkurse deutlich in die Höhe getrieben, die Anleiherendite und den US-Dollar steigen lassen und dem Goldkurs einen Dämpfer versetzt. Gold ist im Wochenverlauf 2,5% gefallen, während Silber einen Kursverlust von 3,6% verzeichnete.
Besonders hart traf es die Goldaktien mit einem Minus von 7,1% beim Gold Bugs Index (HUI) und einem Minus von 5,4% beim TSX Gold Index (TGD). Das Ergebnis dessen ist eine Schwächung des jüngsten Aufwärtstrends im Edelmetallsektor. Der Tagestrend der beiden Indices zeigt nun abwärts. Beachten Sie auch, dass der Goldkurs mit seinem Wochenhoch von 1.264 $ genau den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt getroffen hat.
Der Goldpreis fiel am Freitag auf 1.223 $, bevor er wieder nach oben drehte und am Spotmarkt auf 1.234 $ stieg, was rund 8 $ über dem Schlusskurs von 1.226 $ im Futures-Handel lag. Das verheißt Gutes für Montagmorgen. Bei dem Rückgang auf 1.223 $ lag der Goldpreis nur knapp über dem Tief von 1.217 $, welches am 15. Februar 2017 verzeichnet wurde. Es ist möglich, dass es sich bei dem Korrekturmuster um eine Irregular Running Correction handelt. Das würde den Anstieg auf neue Hochs, d. h. die Aufwärtsbewegung zu 1.264 $, sowie den anschließenden Rückgang in Richtung des Februar-Tiefs bei 1.217 $ erklären.
Dieses Szenario behält seine Gültigkeit, solange Gold oberhalb von 1.217 $ notiert. Der 100-tägige gleitende Durchschnitt liegt bei 1.215 $, d. h. dieses Niveau sollte ebenfalls halten. Falls diese Linien nach unten durchbrochen werden, hätten wir es mir einer steileren Korrektur und einem möglichen Kursrückgang bis in den Bereich von 1.190-1.200 $ zu tun. Sollte auch dieses Preisniveau unterschritten werden, befindet sich die nächste wichtige Unterstützung bei 1.175-1.180 $.
Der Goldpreis muss wieder auf 1.245 $ klettern, um das Ende der Korrektur zu signalisieren. Nichtsdestotrotz betrachten wir die jüngste Kursentwicklung nur als normale, korrigierende Bewegung. Sobald ein Tief erreicht ist, sollte sich der Goldkurs aufwärts in Richtung 1.300 $ entwickeln. An diesem Wochenende begann übrigens auch die Bergbaumesse PDAC in Toronto und der Goldkurs wahrte die Form, indem er kurz vor Messebeginn ein Top bildete.
All das scheint jedoch nur ein weiterer Fall von "sell the rumour, buy the news" zu sein. Das Gerücht ist in diesem Fall natürlich, dass die Federal Reserve die US-Zinsen anheben wird, während die Nachricht sein wird, dass sie es getan hat und die Märkte gleichgültig bleiben. Wenn die Fed den Leitzins bei der Sitzung des Offenmarktausschusses am 14./15. März nicht erhöht, könnte der Goldpreis allerdings sprunghaft ansteigen.
Es ist vielleicht keine Überraschung, dass die Commercials ihre Short-Positionen erneut ausbauen. Die COT-Daten der Commercials haben aber bei Weitem noch nicht das Niveau erreicht, welches sie zwischen Juni und Oktober 2016 hatten, d. h. der Goldkurs könnte zumindest theoretisch steigen, auch wenn die Positionierung der Commercials bearisher wird. In der letzten Woche waren sie zu 26% bullisch, verglichen mit 30% in der Vorwoche. Die Short-Positionen wurden um rund 37.000 Kontrakte erhöht, während das Open Interest auf der Long-Seite um 4.000 Kontrakte reduziert wurde.
Demgegenüber standen die großen Spekulanten (Hedgefonds, Managed Futures etc.), die den Anteil ihrer bullischen Positionen von 70% auf 75% erhöhten. Die Long-Positionen wurden um etwa 27.000 Kontrakte aufgestockt, während die Shorts um rund 12.000 Kontrakte verringert wurden. Die COT-Daten sind damit insgesamt leicht bearish geworden. Es sind jedoch noch keine Werte erreicht, die derzeit eine steilere Korrektur signalisieren würden.
Der Silberkurs ist nach seinem Ausbruch über die 18-$-Linie und einem Hoch bei 18,54 $ in der vergangenen Woche stark zurückgegangen. Der Einbruch war recht steil und der Kurs fiel zurück unter die 18-$-Marke. Wie der Goldkurs erholte sich auch Silber nach dem Schlusskurs von knapp unter 18 $ am Terminmarkt wieder. Die Korrektur ist womöglich auch am Silbermarkt noch nicht vorüber. Der Aufwärtstrend wurde beträchtlich geschwächt.
Sollte der Silberpreis weiter unter Druck geraten, liegen mögliche Kursziele bei 17,00-17,20 $. Es wäre sogar ein Rückgang bis auf 16,60 $ denkbar. Eine starke, langfristige Unterstützung befindet sich bei 16 $. Andererseits wäre ein Anstieg auf über 18,50 $ nötig, um das Ende der Korrektur anzuzeigen. Analog zu den Goldpreisen sollte es auch für Silber in Zukunft weiter aufwärts gehen. Ein potentielles Kursziel liegt bei 24 $, sobald der Silberkurs das Hoch vom Juli 2016 bei 21,23 $ übertreffen kann.
Die Goldaktien hat es in der letzten Woche besonders hart getroffen. Der Gold Bugs Index (HUI) verzeichnete eine steilen Rückgang um 7,1% und die Indikatoren zeigen nunmehr schwache Werte. Zudem ist der HUI unter seinen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt gefallen. Verschiedene Verkaufssignale wurden ausgelöst. Trotz des starken Einbruchs ist jedoch zweifelhaft, ob den Goldaktien ein bedeutender Rückgang bevorsteht.
Sollten die Gold- und Silberpreise weiter fallen, könnte es auch für die Aktienkurse der Edelmetallunternehmen weiter bergab gehen. Nichtsdestotrotz gelang auch dem HUI am Freitag ein erneuter Anstieg, nachdem er zuvor niedriger notiert hatte. Der Goldaktienindex schloss mit einem Tagesplus von 1,7%. Die Indikatoren gehen zurück, weisen aber noch keine extremen Werte auf. Die Sentimentindikatoren bewegen sich in einem neutralen Bereich.
Der Bereich von 170-180 Punkten sollte dem HUI eine feste Unterstützung bieten. Ein Test dieses Bereichs wäre keine Überraschung. Man hätte zuvor vielleicht für die Bildung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation argumentieren können, doch mittlerweile ist der HUI unter den Bereich gefallen, der die linke Schulter gebildet hätte. Wenn der Index die 210-Punkte-Marke wieder erreichen könnte, wäre das ein positives Zeichen und würde auf eine Aufwärtsbewegung zu neuen Hochs hinweisen. Beachten Sie zudem, dass der HUI genauso wie der Goldkurs den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt erreicht hat und anschließend wieder gefallen ist.
Wir erwarten, dass die Edelmetallkurse bis zur Sitzung der Federal Reserve am 14./15. März ein Tief erreicht haben. Anschließend sollte es bis in den April oder womöglich bis in den Mai hinein zu einer Rally kommen, bevor die nächste Korrektur ansteht.
© David Chapman
Der Artikel wurde am 5. März 2017 auf www.goldseek.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Quelle: www.stockcharts.com
Besonders hart traf es die Goldaktien mit einem Minus von 7,1% beim Gold Bugs Index (HUI) und einem Minus von 5,4% beim TSX Gold Index (TGD). Das Ergebnis dessen ist eine Schwächung des jüngsten Aufwärtstrends im Edelmetallsektor. Der Tagestrend der beiden Indices zeigt nun abwärts. Beachten Sie auch, dass der Goldkurs mit seinem Wochenhoch von 1.264 $ genau den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt getroffen hat.
Der Goldpreis fiel am Freitag auf 1.223 $, bevor er wieder nach oben drehte und am Spotmarkt auf 1.234 $ stieg, was rund 8 $ über dem Schlusskurs von 1.226 $ im Futures-Handel lag. Das verheißt Gutes für Montagmorgen. Bei dem Rückgang auf 1.223 $ lag der Goldpreis nur knapp über dem Tief von 1.217 $, welches am 15. Februar 2017 verzeichnet wurde. Es ist möglich, dass es sich bei dem Korrekturmuster um eine Irregular Running Correction handelt. Das würde den Anstieg auf neue Hochs, d. h. die Aufwärtsbewegung zu 1.264 $, sowie den anschließenden Rückgang in Richtung des Februar-Tiefs bei 1.217 $ erklären.
Dieses Szenario behält seine Gültigkeit, solange Gold oberhalb von 1.217 $ notiert. Der 100-tägige gleitende Durchschnitt liegt bei 1.215 $, d. h. dieses Niveau sollte ebenfalls halten. Falls diese Linien nach unten durchbrochen werden, hätten wir es mir einer steileren Korrektur und einem möglichen Kursrückgang bis in den Bereich von 1.190-1.200 $ zu tun. Sollte auch dieses Preisniveau unterschritten werden, befindet sich die nächste wichtige Unterstützung bei 1.175-1.180 $.
Der Goldpreis muss wieder auf 1.245 $ klettern, um das Ende der Korrektur zu signalisieren. Nichtsdestotrotz betrachten wir die jüngste Kursentwicklung nur als normale, korrigierende Bewegung. Sobald ein Tief erreicht ist, sollte sich der Goldkurs aufwärts in Richtung 1.300 $ entwickeln. An diesem Wochenende begann übrigens auch die Bergbaumesse PDAC in Toronto und der Goldkurs wahrte die Form, indem er kurz vor Messebeginn ein Top bildete.
All das scheint jedoch nur ein weiterer Fall von "sell the rumour, buy the news" zu sein. Das Gerücht ist in diesem Fall natürlich, dass die Federal Reserve die US-Zinsen anheben wird, während die Nachricht sein wird, dass sie es getan hat und die Märkte gleichgültig bleiben. Wenn die Fed den Leitzins bei der Sitzung des Offenmarktausschusses am 14./15. März nicht erhöht, könnte der Goldpreis allerdings sprunghaft ansteigen.
Quelle: www.stockcharts.com
Es ist vielleicht keine Überraschung, dass die Commercials ihre Short-Positionen erneut ausbauen. Die COT-Daten der Commercials haben aber bei Weitem noch nicht das Niveau erreicht, welches sie zwischen Juni und Oktober 2016 hatten, d. h. der Goldkurs könnte zumindest theoretisch steigen, auch wenn die Positionierung der Commercials bearisher wird. In der letzten Woche waren sie zu 26% bullisch, verglichen mit 30% in der Vorwoche. Die Short-Positionen wurden um rund 37.000 Kontrakte erhöht, während das Open Interest auf der Long-Seite um 4.000 Kontrakte reduziert wurde.
Demgegenüber standen die großen Spekulanten (Hedgefonds, Managed Futures etc.), die den Anteil ihrer bullischen Positionen von 70% auf 75% erhöhten. Die Long-Positionen wurden um etwa 27.000 Kontrakte aufgestockt, während die Shorts um rund 12.000 Kontrakte verringert wurden. Die COT-Daten sind damit insgesamt leicht bearish geworden. Es sind jedoch noch keine Werte erreicht, die derzeit eine steilere Korrektur signalisieren würden.
Quelle: www.stockcharts.com
Der Silberkurs ist nach seinem Ausbruch über die 18-$-Linie und einem Hoch bei 18,54 $ in der vergangenen Woche stark zurückgegangen. Der Einbruch war recht steil und der Kurs fiel zurück unter die 18-$-Marke. Wie der Goldkurs erholte sich auch Silber nach dem Schlusskurs von knapp unter 18 $ am Terminmarkt wieder. Die Korrektur ist womöglich auch am Silbermarkt noch nicht vorüber. Der Aufwärtstrend wurde beträchtlich geschwächt.
Sollte der Silberpreis weiter unter Druck geraten, liegen mögliche Kursziele bei 17,00-17,20 $. Es wäre sogar ein Rückgang bis auf 16,60 $ denkbar. Eine starke, langfristige Unterstützung befindet sich bei 16 $. Andererseits wäre ein Anstieg auf über 18,50 $ nötig, um das Ende der Korrektur anzuzeigen. Analog zu den Goldpreisen sollte es auch für Silber in Zukunft weiter aufwärts gehen. Ein potentielles Kursziel liegt bei 24 $, sobald der Silberkurs das Hoch vom Juli 2016 bei 21,23 $ übertreffen kann.
Quelle: www.stockcharts.com
Die Goldaktien hat es in der letzten Woche besonders hart getroffen. Der Gold Bugs Index (HUI) verzeichnete eine steilen Rückgang um 7,1% und die Indikatoren zeigen nunmehr schwache Werte. Zudem ist der HUI unter seinen 200-tägigen gleitenden Durchschnitt gefallen. Verschiedene Verkaufssignale wurden ausgelöst. Trotz des starken Einbruchs ist jedoch zweifelhaft, ob den Goldaktien ein bedeutender Rückgang bevorsteht.
Sollten die Gold- und Silberpreise weiter fallen, könnte es auch für die Aktienkurse der Edelmetallunternehmen weiter bergab gehen. Nichtsdestotrotz gelang auch dem HUI am Freitag ein erneuter Anstieg, nachdem er zuvor niedriger notiert hatte. Der Goldaktienindex schloss mit einem Tagesplus von 1,7%. Die Indikatoren gehen zurück, weisen aber noch keine extremen Werte auf. Die Sentimentindikatoren bewegen sich in einem neutralen Bereich.
Der Bereich von 170-180 Punkten sollte dem HUI eine feste Unterstützung bieten. Ein Test dieses Bereichs wäre keine Überraschung. Man hätte zuvor vielleicht für die Bildung einer Schulter-Kopf-Schulter-Formation argumentieren können, doch mittlerweile ist der HUI unter den Bereich gefallen, der die linke Schulter gebildet hätte. Wenn der Index die 210-Punkte-Marke wieder erreichen könnte, wäre das ein positives Zeichen und würde auf eine Aufwärtsbewegung zu neuen Hochs hinweisen. Beachten Sie zudem, dass der HUI genauso wie der Goldkurs den 200-tägigen gleitenden Durchschnitt erreicht hat und anschließend wieder gefallen ist.
Wir erwarten, dass die Edelmetallkurse bis zur Sitzung der Federal Reserve am 14./15. März ein Tief erreicht haben. Anschließend sollte es bis in den April oder womöglich bis in den Mai hinein zu einer Rally kommen, bevor die nächste Korrektur ansteht.
© David Chapman
Der Artikel wurde am 5. März 2017 auf www.goldseek.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.