Energierohstoffe: Wann wird es einen Boden geben?
24.09.2006 | Sebastian Hell
Viele Rohstoffbullen fragen sich inzwischen, ob die Hausse ein Ende hat oder ob wir uns nur in einer kurzen Korrekturbewegung befinden? Ausschlaggebend für die Vermutungen sind die fallenden Ölnotierungen, die seit ihrem Höchststand bei 81 $ mittlerweile fast 20 $ abgeben mussten. Verantwortlich für die Kursverluste sind die weiterhin sehr üppigen Lagerbestände in den USA, die laut dem letzten EIA Bericht von Mittwoch 15,4 Millionen Barrel über dem Vorjahresniveau liegen. Noch dramatischer sieht es bei Benzin sowie den Destillaten aus, da wir hier nur minimal von neuen Lagerbestandsrekordwerten entfernt sind.
Die Meteorologen träufeln zudem weiteres Salz in die Wunden der Bullen, indem sie von einem "El Nino" (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o) sprechen. Dieses Wetterphänomen führt dazu, dass sich die kalten Wintertemperaturen in den U.S.A. abschwächen und es somit zu einer Verringerung der Ölnachfrage kommen wird.
Gleichzeitig haben die Raffinerien in den USA ihre Wartungsarbeiten in diesem Jahr deutlich früher als sonst vorgenommen, was auf eine Änderung der Zusammensetzung von Diesel aufgrund einer Anweisung der EPA (Environmental Protection Agency) zurückzuführen ist. Deswegen wird es nicht zu einer Produktionsverlangsamung kommen und ein weiterer rasanter Anstieg der Destillate scheint vorprogrammiert zu sein.
Abschließend wäre bei Öl & Co. noch zu erwähnen, dass der Crack Spread (dieser gibt Aufschluss über die Marge der Raffinerien bei der Herstellung ihrer Produkte) ziemlich eingebrochen ist.
Der obige Chart beweist, dass die Marge gemessen an den Dezember Futures seit ihrem Hoch bei 32 $ Anfang August um mittlerweile 43% zurückgegangen ist. Eine derartige Verringerung führt zwangsläufig zu einer verminderten Nachfrage der Raffinerien nach Öl und stellt damit einen weiteren Belastungsfaktor dar. Ich rechne damit, dass wir bei Rohöl durchaus noch tiefere Notierungen in den kommenden Tagen und Wochen sehen werden. Erst ein größerer Versorgungsengpass würde den negativen Bias wieder umkehren.
Noch dramatischer sieht die Lage bei Erdgas aus. Hier sind die Vorräte derart hoch, dass inzwischen von Woche zu Woche neue All Time Highs markiert werden. Ich kann jedem nur raten die Finger von Natural Gas vorerst zu lassen, da ich hier absolut kein Potential für steigende Kurse sehe. Außerdem weist der Markt eine extrem hohe Volatilität auf, was erst vor wenigen Tagen einem großen US Hedge Fonds einen Verlust von sechs Milliarden Dollar beschert hat.
Das Finanzportal EMFIS bietet täglich aktuelle und kostenlose News für Asien, Osteuropa, Südamerika, Afrika sowie Rohstoffe. Zusätzlich gibt es einen Premiumbereich der tägliche Rohstoffanalysen sowie Emerging Markets Research von den Experten Rainer Hahn und Andreas Männicke enthält. Außerdem gibt es ein exklusives Expertenforum indem Sie Ihre Fragen direkt an den jeweiligen Analysten richten können und eine Antwortgarantie haben. Eine Haftung wird nicht übernommen!
© Sebastian Hell
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Die Meteorologen träufeln zudem weiteres Salz in die Wunden der Bullen, indem sie von einem "El Nino" (siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/El_Ni%C3%B1o) sprechen. Dieses Wetterphänomen führt dazu, dass sich die kalten Wintertemperaturen in den U.S.A. abschwächen und es somit zu einer Verringerung der Ölnachfrage kommen wird.
Gleichzeitig haben die Raffinerien in den USA ihre Wartungsarbeiten in diesem Jahr deutlich früher als sonst vorgenommen, was auf eine Änderung der Zusammensetzung von Diesel aufgrund einer Anweisung der EPA (Environmental Protection Agency) zurückzuführen ist. Deswegen wird es nicht zu einer Produktionsverlangsamung kommen und ein weiterer rasanter Anstieg der Destillate scheint vorprogrammiert zu sein.
Abschließend wäre bei Öl & Co. noch zu erwähnen, dass der Crack Spread (dieser gibt Aufschluss über die Marge der Raffinerien bei der Herstellung ihrer Produkte) ziemlich eingebrochen ist.
Der obige Chart beweist, dass die Marge gemessen an den Dezember Futures seit ihrem Hoch bei 32 $ Anfang August um mittlerweile 43% zurückgegangen ist. Eine derartige Verringerung führt zwangsläufig zu einer verminderten Nachfrage der Raffinerien nach Öl und stellt damit einen weiteren Belastungsfaktor dar. Ich rechne damit, dass wir bei Rohöl durchaus noch tiefere Notierungen in den kommenden Tagen und Wochen sehen werden. Erst ein größerer Versorgungsengpass würde den negativen Bias wieder umkehren.
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