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Trumps Rettungsring in der Not: Inflation

10.06.2017  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Mechanisierung, Automatisierung, und der wachsende Einsatz von Robotern, sowie der steigende Zustrom von ausländischen, oft illegalen Billigarbeitern, drückte die Löhne und Einkommen der einheimischen Arbeiter weiter. Genau diesen zurückgelassenen Amerikanern, die auf der unteren Stufe der sozialen Leiter leben, möchte Trump helfen. Allerdings nützt deren Mitgliedern eine Steuersenkung wenig, denn ihre Einkommen und Steuerbelastungen sind zu niedrig, um ins Gewicht zu fallen. Wenn jemand 500 $ im Monat verdient, dürfte es ihm wenig Erleichterung bringen, wenn er jetzt 11% Einkommensteuer zahlen muss, statt 12% vor der Trump-Zeit.

Sinkende Produktivität, rückläufige Zahlen der arbeitsfähigen Bevölkerung, die Bankrottmeldungen aus dem Bereich des Handels steigen, die Kreditvergabe an die Bereiche Industrie und Handel lag vor Jahresfrist noch bei Plus 13,3% und zuletzt bei nur noch Plus 5,4%, und fiel damit auf den Stand vom Dezember 2008. Ein Rückgang in diesem Bereich der Kreditnachfrage kündigt normalerweise eine vor der Tür stehende Rezession an. Ein sehr starker Dollar wirkt in der gesamten Exportindustrie und damit auf die Zahl der dort Beschäftigten wie ein Bremsklotz.

Die noch laufende Konjunkturphase, genauer ihr Aufschwung, gehört zu den längsten der Nachkriegszeit. Rein statistisch gesehen wäre also eine Rezession wieder einmal fällig, denn ewig währende Aufschwünge gibt es im Konjunkturgeschehen nicht. Jedem Einatmen folgt immer ein Ausatmen.

Die Autoverkäufe fielen bereits im 1. Quartal 2017 deutlich - kein gutes Omen für "den Donald" und seine Mannen.

Inmitten der unvermeidlichen Krise zeichnen sich für Gold und Silber, wie auch für praktisch nützliche Sachwerte, eine lange Gutwetterperiode ab. Noch einmal: Gold und Silber sind keine Spekulationsobjekte, wie Aktien oder Immobilien, sondern sollten gedanklich wie niemals versagende Versicherungen behandelt werden. Man muss nicht täglich auf irgendwelche Kurstabellen schauen, sondern man wartet, wie bei einer Unfallversicherung, geduldig auf den Eintritt des Schadensfalles. Der letzte Rettungsanker eines zusammenbrechenden Papiergeldsystems, sei es mit oder ohne Trump, ist "die liebe Inflation".

Meine Großmutter hatte in einem der Weltkriege dem Staat aus Vaterlandsliebe etwas Goldschmuck gespendet. Dafür erhielt sie einen Anstecker mit der Aufschrift "Gold gab ich für Eisen", der sich noch lange in meinem Besitz befand. Vielleicht müssen demnächst situationsangepasste Anstecker millionenfach verteilt werden - mit der Aufschrift "wertvolle Dollars und Euros gab ich für inflationierte Dollars bzw. Euros". Damit wird dann das Über-die-Verhältnisse-Leben der letzten Jahrzehnte vom Volk bezahlt, denn "there is no free breakfast". Gäbe es eine Inflationsrate von 100%, wären alle Staatsschulden verschwunden.

Hilfreich wäre natürlich auch ein ordentlicher Krieg, der dann als Sündenbock für den Zusammenbruch herhalten muss und an dem man an Rüstung, Finanzierung und Neubau kräftig verdient. Der Wiederaufbau danach könnte die Arbeitslosenrate, wie auch die Neuverschuldung mindestens für 20 Jahre bei 0% halten. Krieg ist für die wirklichen Herrscher und Machthaber der USA immer gut, solange er nur nicht in Amerika stattfindet. Doch dieses Dogma der eingebildeten absoluten Sicherheit der USA ist durch den qualitativen großen und weiterwachsenden Vorsprung des russischen Rüstungssektors mit mehr als nur einem Fragezeichen zu versehen.

Käme es tatsächlich zu einem Schlagabtausch unter den Großmächten, wären Russland und die USA gleichermaßen gefährdet, von Europa als Prellbock zwischen beiden ganz zu schweigen. Wie wäre es, statt Russland mit immer neuen Sanktionen zu belegen, besser immer neue Handelsverträge und De-Eskalationsabkommen abzuschließen?

Im Bereich der Verteidigung sind die Russen der NATO qualitativ um mindestens ein Jahrzehnt voraus. Am liebsten wäre den Mächtigen der USA ein Krieg zwischen Russland und Deutschland, ein Erfolgsrezept, welches bereits schon zwei Mal hervorragend funktionierte. Da wäre man mit einem Schachzug als lachender Dritter, einen wirtschaftlich starken und einen militärisch überlegenen Gegner los.

Kommt Trump mit seinen Steuersenkungen und seinen riesigen Infrastrukturplänen nicht durch, oder käme eine Rezession, vielleicht noch zusammen mit Zinssenkungen, dann schafft er sich eine mächtige Gruppe von Feinden, nämlich die Aktionäre oder ganz allgemein die mächtigen Börsen. Gemessen an den Unternehmensgewinnen, den Umsätzen und Geschäftsaussichten, leidet das rein liquiditätsgetriebene Kursniveau unter einer Überbewertung von etwa 60%. Seit der Wahl kletterte dieses Niveau in drei mächtigen Schüben im Dezember, Januar und noch einmal im Februar ruckartig nach oben.

Jedes Mal kollektiv getrieben vom Glauben an das Gelingen der Steuersenkungspläne von "Donald dem Großen", an seine riesigen Investitionsprojekte und an den dadurch ausgelösten "gewaltigen Aufschwung der Wirtschaft gleich um die Ecke", begleitet vom Zustrom von Auslandskapital.

Ein Platzen dieser "Trump-Börsenblase" steht noch aus. Bald wird die uralte Wahrheit wieder einmal Bahn brechen: "Wie gewonnen so zerronnen".

Wenn Phantasiewelten mit der Realität zusammenstoßen, ergibt sich stets ein spektakuläres Schauspiel, dem beizuwohnen sich immer lohnt. Doch gibt es dann immer einen "lachenden Dritten", nämlich in unserem Fall die Edelmetallmärkte.

Die Rettung der Anleger besteht im rechtzeitigen Kauf von Gold und vor allem von Silber zu den heutigen Schleuderpreisen. Und natürlich werden sich viele in den Bondmarkt flüchten, um sich als sog. "Bondaffen" dort am Herausschinden einer Rendite von 1,0 oder sogar 1,5% (vor Steuern natürlich) zu ergötzen. Kommende Negativzinsen wie auch "Bank bail ins" dürften Sparern ebenfalls noch Freude bereiten.


© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch



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