Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Wenn das ganze System zusammenbricht ...

19.04.2017  |  Chris Martenson
- Seite 2 -
Eine Kreditblase entsteht, wenn das Kreditvolumen schneller wächst als die Einkommen. So sieht die Kreditblase auf nationaler Ebene in den USA aus: Die untere, rote Linie ist das Einkommen (das Bruttoinlandsprodukt), die blaue Linie stellt die Gesamtverschuldung dar. Wie wir sehen, haben sich die Schulden seit 1970 doppelt so schnell erhöht wie das BIP.

Open in new window

Zu denken, dass die Schulden bis in alle Ewigkeit doppelt so schnell anwachsen können wie die Einnahmen, ist der reinste Irrsinn. Leider arbeiten in den Zentralbanken und Regierungen der ganzen Welt mehr als nur paar abgehobene Optimisten, die glauben, alles wäre möglich. Diejenigen von uns, die noch auf dem Boden der Tatsachen leben, finden eine solche Denkweise kindisch, beleidigend und natürlich vollkommen verantwortungslos. Es ist schier unerträglich, dass uns die medialen Handlanger der Wall Street diesen Quatsch auch noch so verkaufen, als würde er irgendwie Sinn ergeben.

Das Wohlergehen von Millionen, wenn nicht gar Milliarden Menschen ist in ernster Gefahr. Wenn diese Riesenblase platzt, wird sie eine extrem zerstörerische Wirkung entfalten und enorme Kapitalmengen vernichten. Millionen von Arbeitsplätzen werden verschwinden. Was die Menschen heute als Vermögen betrachten, wird sich in Luft auflösen, als wäre es nie wirklich dagewesen (war es auch nicht). Politische Dynastien und bedeutende Finanzinstitutionen werden vor dem Ruin stehen.

Wie ich vor Kurzem geschrieben habe, wird diese Zeit als Ära der Vermögenszerstörung in die Geschichte eingehen. Die meisten werden sie als solche erleben, doch genau genommen wird es sich um eine Zeit des Vermögenstransfers handeln:

"Zusammenfassend stellt sich die Lage so dar: Wir drucken und leihen noch immer enorme Geldmengen, aber die Welt wird deshalb nicht größer. Der Druck steigt. Niemand weiß, wann all das Geld und all die Kredite sich wieder an die Menge der tatsächlich existierenden, realen Vermögenswerte anpassen müssen. Aber eines Tages wird es geschehen. Das lehrt uns die Geschichte.

Dieser Moment wird von den meisten als Zeit der Vermögenszerstörung angesehen werden. Die private Altersvorsorge wird dahin sein, Anleihen werden wertlos, die Zahl der Insolvenzen wird sprunghaft zunehmen, Institutionen und ganze Staaten werden zusammenbrechen. Die Wahrheit ist allerdings, dass all dieser papierne "Reichtum" von Anfang an eine Illusion war. Das Vertrauen, dass die Menschen in diese Assets gesetzt hatten, wurde schon vor langer Zeit betrogen, als die Machthabenden begannen das System zu missbrauchen, indem sie zu viele tertiäre Forderungen schufen.

Wenn sich der Staub gelegt hat, wird es Gewinner und Verlierer geben. Diejenigen mit dem richtigen Hintergrundwissen werden verstehen, dass das Vermögen in Wirklichkeit transferiert wurde - von denen, die glaubten es zu besitzen, zu denen, die es tatsächlich besaßen.

Die große Frage, die noch bleibt, ist, ob sich der große Vermögenstransfer in Form einer zerstörerischen Inflation vollziehen wird, wie das aktuell in Venezuela der Fall ist, oder ob es sich um einem deflationären Kollaps handeln wird, ähnlich wie in Griechenland."
(Quelle)

Das einzige, was die kommende Katastrophe verhindern könnte, wäre ein plötzlich wieder einsetzendes, starkes Wirtschaftswachstum - und zwar eines, das das Schuldenwachstum übertrifft. Das wird aber einfach nicht geschehen.


Das Problem mit dem Wachstum

Wir können die Idee, dass sich unser Schuldenproblem durch schnelles Wachstum lösen lässt, sowohl durch logisches Schlussfolgern als auch durch Beobachtung widerlegen. Wenn das Wirtschaftswachstum durch immer höhere Kredite stimuliert werden muss, bedeutet das gleichzeitig auch, dass die Verschuldung immer weiter steigen muss, um überhaupt Wachstum zu erzeugen. Eines Tages wird der Schuldenstand ganz einfach zu hoch und schnürt das Wachstum ab.

Das Wirtschaftswachstum ist zudem eng mit dem Energieverbrauch verbunden. Wir können daher schlussfolgern, dass die Wirtschaft stagniert, wenn die Menge der nutzbaren Energie in einem Wirtschaftsraum abnimmt. Wir wissen, dass sowohl die Gesamtmenge als auch die Nettoenergie, die wir aus unseren verschiedenen Methoden zur Energieerzeugung gewinnen, nicht weiter zunimmt. Das erklärt also ebenfalls, warum sich auch das Wirtschaftswachstum verlangsamt.

Wenn wir unser Wissen über die hohe Verschuldung und die stagnierenden Energieerträge kombinieren, besteht wirklich kein Zweifel mehr daran, warum das Wirtschaftswachstum so kraftlos ist und logischerweise auch bleiben wird (im besten Fall).

Beobachten können wir darüber hinaus, dass das Wachstum der Weltwirtschaft nun schon seit einem Jahrzehnt unterdurchschnittlich (d. h. "zu niedrig") ist:

Open in new window



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Weitere Artikel des Autors


Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"