Rekordhohe US-Anbaufläche bei Sojabohnen
03.04.2017 | Eugen Weinberg
Energie
Zum Auftakt in die neue Handelswoche notiert Brent bei 53,5 USD je Barrel und damit ca. 1 USD höher als am Freitag. Der Preisanstieg erklärt sich größtenteils mit dem Kontraktwechsel. Seit heute ist der Juni-Kontrakt der nächstfällige Terminkontrakt. Dieser notierte knapp 1 USD höher als der am Freitag ausgelaufene Mai-Kontrakt.
Die Ölpreise verzeichneten letzte Woche den größten Wochengewinn in diesem Jahr. Brent legte im Wochenvergleich um 4% zu, WTI sogar um 5,5%. Dennoch stehen bei beiden Ölsorten im März jeweils deutliche Minuszeichen zu Buche. Brent verbilligte sich im Monatsvergleich um 5%, WTI um gut 6%. Das war jeweils der größte Monatsrückgang seit Juli 2016. Im gesamten ersten Quartal gab Brent um 7% nach, WTI verlor knapp 6%. Damit zählte Rohöl zu den Rohstoffen mit der schlechtesten Preisentwicklung im zu Ende gegangenen Quartal.
Der deutliche Preisrückgang im März hat sich bislang noch nicht in einer sichtbaren Verlangsamung der Bohraktivität in den USA widergespiegelt. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen stieg in der letzten Berichtswoche laut Baker Hughes um weitere 10 auf 662. Im gesamten ersten Quartal belief sich der Zuwachs auf 137 bzw. 10,5 pro Woche. Das ist der stärkste Quartalsanstieg seit fast sechs Jahren. Die Zeichen stehen damit in Richtung eines weiteren Anstiegs der US-Ölproduktion.
Der OPEC droht damit bei einer Verlängerung der Produktionskürzungen über Mitte 2017 hinaus der Verlust an Marktanteilen. Die spekulativen Finanzanleger haben in der Woche zum 28. März ihre Netto-Long-Positionen bei WTI um weitere 23 Tsd. Kontrakte reduziert. Da der Preisanstieg in der letzten Woche erst nach dem Stichtag erfolgte, dürfte es seither zu einem Positionsaufbau gekommen sein.
Edelmetalle
Gold fällt zum Wochenauftakt auf 1.245 USD je Feinunze. In Euro gerechnet kostet Gold knapp 1.170 EUR je Feinunze, handelt damit aber nur knapp unter dem am Freitag verzeichneten 4-Wochenhoch. Wie am Freitag veröffentlicht wurde, ist die Inflationsrate im Euroraum im März deutlich stärker als erwartet gefallen. Dies dürfte Spekulationen über einen baldigen Ausstieg der EZB aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik dämpfen. Vielmehr verfolgt die EZB einen langsamen Ausstieg: Wie bereits im Dezember angekündigt, reduziert sie ab heute ihre monatlichen Anleihekäufe um 20 Mrd. auf 60 Mrd. Euro. Gold sollte daher als wertstabile Anlage gefragt bleiben.
Die spekulativen Finanzinvestoren hatten bereits in der Woche zum 28. März ihre Netto-Long-Positionen bei Gold um 62% auf 91 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, was mit zum Preisanstieg in der Berichtswoche auf 1.260 USD beitrug. Auch bei Silber wurden die Netto-Long-Positionen um 25% auf 81,2 Tsd. Kontrakte aufgebaut. Damit haben die spekulativen Finanzanleger zum Preisanstieg von Silber auf deutlich über 18 USD je Feinunze beigetragen.
Die ETF-Anleger wiederum hatten sich mit Käufen zuletzt zurückgehalten. Bei Gold waren im März nur marginale Zuflüsse zu beobachten, bei Silber gab es sogar Abflüsse von 94 Tonnen. Betrachtet man das gesamte erste Quartal, so verzeichneten die Gold-ETFs Zuflüsse von 56 Tonnen, während es bei den Silber-ETFs Abflüsse von 243 Tonnen gab. Für nachhaltige Preisanstiege bedarf es unseres Erachtens aber einer robusten Investmentnachfrage.
Industriemetalle
Die chinesischen Märkte bleiben heute und morgen geschlossen. Dies ist wohl mit ein Grund dafür, dass die Metallpreise zum Wochenstart kaum verändert sind. Obwohl sich der US-Dollar schwächer zeigt, gibt er den Preisen zunächst keinen Auftrieb. Denn der von Caixin am Wochenende veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China ist im März entgegen den Erwartungen und entgegen dem offiziellen PMI deutlich gesunken. Das heißt die Stimmung bei den kleinen und insbesondere privaten Unternehmen ist nicht so gut wie bei den großen Staatsunternehmen.
Darüber hinaus hat die chinesische Zentralbank (PBoC) am Wochenende bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr für Banken die Zinsen für ständige Refinanzierungs-Fazilitäten bei der PBoC erhöht und somit die geldpolitischen Zügel weiter angezogen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet heute Morgen, dass in China in den ersten drei Monaten des Jahres so viele Unternehmensanleihen wie nie zuvor in einem ersten Quartal ausgefallen sind.
Bei Zink spiegelt sich das geringere Angebot von Konzentrat entsprechend in niedrigeren Schmelzgebühren (sog. TCs) wider. Nach langen Verhandlungen gab es vor kurzem diesbezüglich den ersten Abschluss. Für 2017 wurden 15% niedrigere Gebühren (172 USD je Tonne) als im Vorjahr vereinbart. Der Abschluss dürfte als Benchmark für die Branche herangezogen werden.
Agrarrohstoffe
Die Veröffentlichung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zu den diesjährigen Anbauplänen der US-Landwirte und den US-Quartalslagerbeständen zum 1. März sorgten für unterschiedliche Preisreaktionen. Während die Notierungen für Mais und Weizen zulegten, gaben Sojabohnen nach. Die Sojabohnenfläche soll um 6 Mio. auf ein Rekordniveau von 89,5 Mio. Morgen steigen.
Die US-Landwirte beabsichtigen demnach eine noch größere Flächenausweitung als vom USDA Ende Februar in einer ersten Schätzung unterstellt. Die Markterwartung lag gut 1 Mio. Morgen niedriger. Dagegen sinkt die mit Mais zu bestellende Fläche um gut 4 Mio. auf 90,0 Mio. Morgen. Dies entsprach der USDA-Schätzung von Ende Februar, lag aber 1 Mio. Morgen unter der Markterwartung. Die Anbauflächen von Mais und Sojabohnen liegen somit erstmals seit 16 Jahren nahezu gleichauf. Die US-Weizenanbaufläche soll um 4 Mio. Morgen auf ein Rekordtief von 46,1 Mio. Morgen absinken, was nach dem Rückgang der Winterweizenfläche auf das niedrigste Niveau seit mehr als 100 Jahren keine Überraschung mehr darstellt.
Die US-Quartalslagerbestände zum 1. März übertrafen jeweils die Erwartungen und deuten auf eine üppige Versorgung hin. Die Maisvorräte lagen mit 8,62 Mrd. Scheffel auf einem Rekordniveau für diesen Zeitpunkt des Jahres. Die Weizenbestände erreichten mit 1,66 Mrd. Scheffel ein 29-Jahreshoch und die Sojabohnenbestände mit gut 1,74 Mrd. Scheffel ein 10-Jahreshoch sowie das zweithöchste Niveau aller Zeiten für Anfang März.
Zum Auftakt in die neue Handelswoche notiert Brent bei 53,5 USD je Barrel und damit ca. 1 USD höher als am Freitag. Der Preisanstieg erklärt sich größtenteils mit dem Kontraktwechsel. Seit heute ist der Juni-Kontrakt der nächstfällige Terminkontrakt. Dieser notierte knapp 1 USD höher als der am Freitag ausgelaufene Mai-Kontrakt.
Die Ölpreise verzeichneten letzte Woche den größten Wochengewinn in diesem Jahr. Brent legte im Wochenvergleich um 4% zu, WTI sogar um 5,5%. Dennoch stehen bei beiden Ölsorten im März jeweils deutliche Minuszeichen zu Buche. Brent verbilligte sich im Monatsvergleich um 5%, WTI um gut 6%. Das war jeweils der größte Monatsrückgang seit Juli 2016. Im gesamten ersten Quartal gab Brent um 7% nach, WTI verlor knapp 6%. Damit zählte Rohöl zu den Rohstoffen mit der schlechtesten Preisentwicklung im zu Ende gegangenen Quartal.
Der deutliche Preisrückgang im März hat sich bislang noch nicht in einer sichtbaren Verlangsamung der Bohraktivität in den USA widergespiegelt. Die Zahl der aktiven Ölbohrungen stieg in der letzten Berichtswoche laut Baker Hughes um weitere 10 auf 662. Im gesamten ersten Quartal belief sich der Zuwachs auf 137 bzw. 10,5 pro Woche. Das ist der stärkste Quartalsanstieg seit fast sechs Jahren. Die Zeichen stehen damit in Richtung eines weiteren Anstiegs der US-Ölproduktion.
Der OPEC droht damit bei einer Verlängerung der Produktionskürzungen über Mitte 2017 hinaus der Verlust an Marktanteilen. Die spekulativen Finanzanleger haben in der Woche zum 28. März ihre Netto-Long-Positionen bei WTI um weitere 23 Tsd. Kontrakte reduziert. Da der Preisanstieg in der letzten Woche erst nach dem Stichtag erfolgte, dürfte es seither zu einem Positionsaufbau gekommen sein.
Edelmetalle
Gold fällt zum Wochenauftakt auf 1.245 USD je Feinunze. In Euro gerechnet kostet Gold knapp 1.170 EUR je Feinunze, handelt damit aber nur knapp unter dem am Freitag verzeichneten 4-Wochenhoch. Wie am Freitag veröffentlicht wurde, ist die Inflationsrate im Euroraum im März deutlich stärker als erwartet gefallen. Dies dürfte Spekulationen über einen baldigen Ausstieg der EZB aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik dämpfen. Vielmehr verfolgt die EZB einen langsamen Ausstieg: Wie bereits im Dezember angekündigt, reduziert sie ab heute ihre monatlichen Anleihekäufe um 20 Mrd. auf 60 Mrd. Euro. Gold sollte daher als wertstabile Anlage gefragt bleiben.
Die spekulativen Finanzinvestoren hatten bereits in der Woche zum 28. März ihre Netto-Long-Positionen bei Gold um 62% auf 91 Tsd. Kontrakte ausgeweitet, was mit zum Preisanstieg in der Berichtswoche auf 1.260 USD beitrug. Auch bei Silber wurden die Netto-Long-Positionen um 25% auf 81,2 Tsd. Kontrakte aufgebaut. Damit haben die spekulativen Finanzanleger zum Preisanstieg von Silber auf deutlich über 18 USD je Feinunze beigetragen.
Die ETF-Anleger wiederum hatten sich mit Käufen zuletzt zurückgehalten. Bei Gold waren im März nur marginale Zuflüsse zu beobachten, bei Silber gab es sogar Abflüsse von 94 Tonnen. Betrachtet man das gesamte erste Quartal, so verzeichneten die Gold-ETFs Zuflüsse von 56 Tonnen, während es bei den Silber-ETFs Abflüsse von 243 Tonnen gab. Für nachhaltige Preisanstiege bedarf es unseres Erachtens aber einer robusten Investmentnachfrage.
Industriemetalle
Die chinesischen Märkte bleiben heute und morgen geschlossen. Dies ist wohl mit ein Grund dafür, dass die Metallpreise zum Wochenstart kaum verändert sind. Obwohl sich der US-Dollar schwächer zeigt, gibt er den Preisen zunächst keinen Auftrieb. Denn der von Caixin am Wochenende veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China ist im März entgegen den Erwartungen und entgegen dem offiziellen PMI deutlich gesunken. Das heißt die Stimmung bei den kleinen und insbesondere privaten Unternehmen ist nicht so gut wie bei den großen Staatsunternehmen.
Darüber hinaus hat die chinesische Zentralbank (PBoC) am Wochenende bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr für Banken die Zinsen für ständige Refinanzierungs-Fazilitäten bei der PBoC erhöht und somit die geldpolitischen Zügel weiter angezogen. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet heute Morgen, dass in China in den ersten drei Monaten des Jahres so viele Unternehmensanleihen wie nie zuvor in einem ersten Quartal ausgefallen sind.
Bei Zink spiegelt sich das geringere Angebot von Konzentrat entsprechend in niedrigeren Schmelzgebühren (sog. TCs) wider. Nach langen Verhandlungen gab es vor kurzem diesbezüglich den ersten Abschluss. Für 2017 wurden 15% niedrigere Gebühren (172 USD je Tonne) als im Vorjahr vereinbart. Der Abschluss dürfte als Benchmark für die Branche herangezogen werden.
Agrarrohstoffe
Die Veröffentlichung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA zu den diesjährigen Anbauplänen der US-Landwirte und den US-Quartalslagerbeständen zum 1. März sorgten für unterschiedliche Preisreaktionen. Während die Notierungen für Mais und Weizen zulegten, gaben Sojabohnen nach. Die Sojabohnenfläche soll um 6 Mio. auf ein Rekordniveau von 89,5 Mio. Morgen steigen.
Die US-Landwirte beabsichtigen demnach eine noch größere Flächenausweitung als vom USDA Ende Februar in einer ersten Schätzung unterstellt. Die Markterwartung lag gut 1 Mio. Morgen niedriger. Dagegen sinkt die mit Mais zu bestellende Fläche um gut 4 Mio. auf 90,0 Mio. Morgen. Dies entsprach der USDA-Schätzung von Ende Februar, lag aber 1 Mio. Morgen unter der Markterwartung. Die Anbauflächen von Mais und Sojabohnen liegen somit erstmals seit 16 Jahren nahezu gleichauf. Die US-Weizenanbaufläche soll um 4 Mio. Morgen auf ein Rekordtief von 46,1 Mio. Morgen absinken, was nach dem Rückgang der Winterweizenfläche auf das niedrigste Niveau seit mehr als 100 Jahren keine Überraschung mehr darstellt.
Die US-Quartalslagerbestände zum 1. März übertrafen jeweils die Erwartungen und deuten auf eine üppige Versorgung hin. Die Maisvorräte lagen mit 8,62 Mrd. Scheffel auf einem Rekordniveau für diesen Zeitpunkt des Jahres. Die Weizenbestände erreichten mit 1,66 Mrd. Scheffel ein 29-Jahreshoch und die Sojabohnenbestände mit gut 1,74 Mrd. Scheffel ein 10-Jahreshoch sowie das zweithöchste Niveau aller Zeiten für Anfang März.