Was Trumps Wirtschaftspolitik für den Goldpreis bedeutet
27.04.2017 | Presse
- Anfängliche Markteuphorie infolge der US-Wahl verblasst mit zunehmendem politischen Gegenwind
- Ein erneuter Rückschlag in Punkto Steuerreform könnte eine Vertrauenskrise auslösen
- Indikatoren für eine spätzyklische US-Konjunktur deuten auf erhöhtes Rezessionsrisiko hin
Der Erfolg oder Misserfolg von Trumps angekündigter Steuerreform wird unmittelbare Auswirkungen auf den Goldpreis haben. Zu dieser Einschätzung kommt Joe Foster, Portfoliomanager und Stratege für die Gold-Fonds von VanEck, in seinem aktuellen Marktausblick.
"Nach zwei Niederlagen in Sachen Reiseeinschränkungen und Gesundheitsreform verblasst allmählich die anfängliche Euphorie an den Märkten im Hinblick auf Trump", so Foster. Dieser Effekt habe den Goldpreis zuletzt unterstützt und dazu geführt, dass sich der Kurs oberhalb der 1.200-Punkte-Marke festigen konnte.
Der Ausgang der Steuerreform dürfte dem Experten zufolge ähnliche Auswirkungen haben. Zwar könnte eine erfolgreiche radikale Reform für die Präsidentschaft von Trump einen positiven Impuls bedeuten. Allerdings sei es angesichts der beiden frühen politischen Niederlagen insgesamt zusehends unwahrscheinlicher, dass die amerikanische Regierung die erwarteten wachstumsfreundlichen Reformen umsetzen kann, die die Aktienmärkte nach den Wahlen eingepreist hatten und die zu neuen Höchststände geführt hatten.
"Ein dritter Rückschlag bei der Steuerreform könnte eine Vertrauenskrise auslösen, was weiteres Aufwärtspotenzial für den Goldpreis bedeuten würde", so Foster.
Die Hinweise auf eine spätzyklische Konjunktur nehmen zu
Neben einer potenziellen Vertrauenskrise würden sich zudem die Anzeichen dafür mehren, dass sich die US-Wirtschaft in einer spätzyklischen Phase befinde.
"Die aktuelle wirtschaftliche Expansion und die Rallye bei Aktien gehören zu den längsten der Börsengeschichte", so Foster. Obwohl der mittlerweile acht Jahre anhaltende Bullenmarkt des S&P 500 Indizes der zweitlängste seit dem Jahr 1928 sei und mit einem Anstieg von 16,9 Prozent pro Jahr die drittstärkste Steigerung in diesem Zeitraum bedeute, habe das Bruttoinlandsprodukt in den vergangenen acht Jahren nur um 1,8 Prozent pro Jahr zugelegt.
Der Aktienmarkt sei im historischen Vergleich deutlich überbewertet - mit den höchsten Kurs-Gewinn-Verhältnissen seit der Dotcom-Blase. Und die Tiefststände bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung in diesem Zyklus seien aus historischer Sicht typisch für die letzten Monate und Jahre einer volkswirtschaftlichen Expansion.
Das Zusammenspiel aus politischem Gegenwind für die neue US-Regierung sowie wachsenden Anzeichen dafür, dass sich die US-Wirtschaft in einer spätzyklischen Phase befinde, spräche für eine erhöhte Rezessionsgefahr. "Angesichts dieser Anzeichen scheint es ein guter Zeitpunkt zu sein, sich vor finanziellen Einbußen abzusichern und darüber nachzudenken, den sicheren Hafen Gold anzusteuern“, schließt Foster.
Den Marktkommentar finden Sie als PDF-Dokument: Ausgabe März 2017 (PDF, 607 kB)
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