Öl(aktien) im Sonderangebot?
09.10.2006 | Heiko Aschoff
In den letzten 2 Monaten ist der Ölpreis kräftig unter die Räder gekommen: Von über 78 USD/Brent fiel er ohne großen Widerstand auf fast 56 USD/Brent. Auch die Ölaktien gerieten unter Druck.
Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Fallende Ölpreise geben den Aktienmärkten Rückenwind. Öl ist der Schmierstoff für die Wirtschaft. Sinkende Preise verbilligen die Produktionskosten.
Welche Gründe sprechen für einen weiteren Ölpreisrückgang? Die Konjunkturlokomotive Amerika schaltet einen Gang runter, das rohstoffhungrige China tritt nach der Leitzinserhöhung auf die Bremse und im Golf von Mexiko wurde ein riesiges Ölfeld entdeckt.
Auch charttechnisch wurde einiges Porzellan zerschlagen. Der 200 Tage Gleitende Durchschnitt wurde ohne Gegenwehr nach unten durchbrochen und bewegt sich im gefährlichen „Bärenterritorium“. Die nächste bedeutende Unterstützungszone (grüne Linie) liegt bei 52/53 USD/Brent. Im unteren Teil der Grafik zeigt das blaue Histogramm den Abstand der Ölpreise von dem 200 Tage Gleitenden Durchschnitt. Er befindet sich bereits im negativen Bereich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die „Dehnung“ noch extremere Formen annehmen kann. Vergleichbar einem überdehnten Gummiband sind dann schnelle Gegenreaktionen wahrscheinlich.
Hohe Ölpreise (respektive Benzinpreise) sind politisch brisant. Insofern ist es kein Wunder, dass vor wichtigen Wahlen die Verbraucher gnädig gestimmt werden sollen. Die Grafik verdeutlicht den Zusammenhang (Quelle: Doug Casey).
Ich halte es trotz dieser schwerwiegenden Argumente für verfrüht, den Bärenmarkt auszurufen. Ein wesentlicher Faktor für den starken Rückgang der Energiepreise sind Fehlspekulationen einiger Hedgefonds. Vor dem Kurseinbruch waren nach offiziellen Angaben über 6 Milliarden USD heißes Geld in den Ölmarkt geflossen.
Nicht erfasst werden OTC-Geschäfte. „Over-the-counter“ Transaktionen werden nicht regulär über die Börsen abgewickelt. Das Volumen übertrifft die oben genannten Zahlen deutlich! Allein der vor wenigen Tagen zusammengebrochene Amaranth Hedgefonds hatte in einer Woche 6 Milliarden USD (!) verloren. Damit hat er das Ausmaß der damaligen LTCM-Katastrophe gesprengt, die ohne das beherzte Eingreifen der amerikanischen Notenbank das gesamte Finanzsystem an den Rand des Finanzkollaps gebracht hätte. Die Spekulationswut hat kaum vorstellbare Dimensionen erreicht.
Fazit: Vieles spricht dafür, nicht von einem weitern starken Kursverfall der Ölpreise auszugehen. Besondere Chancen bieten Ölaktien gut aufgestellter Konzerne, deren Bewertungen mittlerweile „Bärenmarktniveau“ erreicht haben. Ob Öl nun bei 40 oder 60 USD/Brent steht, die großen Konzerne verdienen weiterhin prächtig.
Möchten auch Sie von meinen Anlageempfehlungen profitieren? In meinem persönlichen Börsendienst Investment Ideen stelle ich Investitionsmöglichkeiten vor. Ohne hektisches Hin und Her können Sie ganz bequem Ihr Wunschdepot zusammenstellen. Und das Schöne daran, sobald es an den Märkten gefährlich wird, warne ich meine Leser!
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© Heiko Aschoff
Was des einen Freud, ist des anderen Leid. Fallende Ölpreise geben den Aktienmärkten Rückenwind. Öl ist der Schmierstoff für die Wirtschaft. Sinkende Preise verbilligen die Produktionskosten.
Welche Gründe sprechen für einen weiteren Ölpreisrückgang? Die Konjunkturlokomotive Amerika schaltet einen Gang runter, das rohstoffhungrige China tritt nach der Leitzinserhöhung auf die Bremse und im Golf von Mexiko wurde ein riesiges Ölfeld entdeckt.
Auch charttechnisch wurde einiges Porzellan zerschlagen. Der 200 Tage Gleitende Durchschnitt wurde ohne Gegenwehr nach unten durchbrochen und bewegt sich im gefährlichen „Bärenterritorium“. Die nächste bedeutende Unterstützungszone (grüne Linie) liegt bei 52/53 USD/Brent. Im unteren Teil der Grafik zeigt das blaue Histogramm den Abstand der Ölpreise von dem 200 Tage Gleitenden Durchschnitt. Er befindet sich bereits im negativen Bereich. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass die „Dehnung“ noch extremere Formen annehmen kann. Vergleichbar einem überdehnten Gummiband sind dann schnelle Gegenreaktionen wahrscheinlich.
Hohe Ölpreise (respektive Benzinpreise) sind politisch brisant. Insofern ist es kein Wunder, dass vor wichtigen Wahlen die Verbraucher gnädig gestimmt werden sollen. Die Grafik verdeutlicht den Zusammenhang (Quelle: Doug Casey).
Ich halte es trotz dieser schwerwiegenden Argumente für verfrüht, den Bärenmarkt auszurufen. Ein wesentlicher Faktor für den starken Rückgang der Energiepreise sind Fehlspekulationen einiger Hedgefonds. Vor dem Kurseinbruch waren nach offiziellen Angaben über 6 Milliarden USD heißes Geld in den Ölmarkt geflossen.
Nicht erfasst werden OTC-Geschäfte. „Over-the-counter“ Transaktionen werden nicht regulär über die Börsen abgewickelt. Das Volumen übertrifft die oben genannten Zahlen deutlich! Allein der vor wenigen Tagen zusammengebrochene Amaranth Hedgefonds hatte in einer Woche 6 Milliarden USD (!) verloren. Damit hat er das Ausmaß der damaligen LTCM-Katastrophe gesprengt, die ohne das beherzte Eingreifen der amerikanischen Notenbank das gesamte Finanzsystem an den Rand des Finanzkollaps gebracht hätte. Die Spekulationswut hat kaum vorstellbare Dimensionen erreicht.
Fazit: Vieles spricht dafür, nicht von einem weitern starken Kursverfall der Ölpreise auszugehen. Besondere Chancen bieten Ölaktien gut aufgestellter Konzerne, deren Bewertungen mittlerweile „Bärenmarktniveau“ erreicht haben. Ob Öl nun bei 40 oder 60 USD/Brent steht, die großen Konzerne verdienen weiterhin prächtig.
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© Heiko Aschoff