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Lagerbestände und Preise von Basismetallen

11.10.2006  |  Adam Hamilton
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Während dem letzten Jahr, als der Nickelbestand aufgrund der großen Nachfrage immer kleiner wurde, führte der Absturz in den Bereich von 5.000 bis 7.000 Tonnen zu einem starken Anstieg des Nickelpreises. Seitdem befindet sich der Nickelbestand in einem Bereich, der die weltweite Nachfrage für einen Tag befriedigen kann!

Seit Anfang dieses Jahres stieg der Nickelpreis um 157% auf sein letztes Bullenmarkt-Hoch von über $15. Jedoch könnte man den letzten Anstieg über $12 als einen spekulativen Exzess bezeichnen. Dieser veranschaulicht, dass simple Grundsätze wie dieser alarmierend niedrige Lagerbestand einen enormen Einfluss auf die taktischen Preisbewegungen von Nickel haben können.

Die LME-Lagerbestandscharts können ebenfalls sehr hilfreich sein, um sich ein Bild der anderen Basismetalle zu verschaffen. Anfang 2004 lag der weltweite Zink-Lagerbestand bei etwa 800.000 Tonnen, bevor er begann, sich in einer Spirale nach unten zu entwickeln. Aus mehreren Gründen stieg die Zinknachfrage während sich das Angebot verzögerte, was dazu führte, das die Lagerbestände drastisch fielen.

Das wirtschaftliche Ungleichgewicht wird im folgenden Chart veranschaulicht und zeigt die Zinklagerbestände, die seit 2004 um 81% gefallen sind und allein in diesem Jahr um 63% sanken. Das heutige Zink-Lagerniveau ist vergleichbar mit dem globalen Konsum von 5 Tagen. Weil es nach wie vor abfällt, kann man auch nicht von einer Stabilisierung des Niveaus sprechen.
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Wie anzunehmen, hat sich der Zinkpreis während diesem Zeitraum in die entgegengesetzt Richtung des Lagerniveaus entwickelt. Zink ist in diesem Jahr um eindrucksvolle 109% gestiegen und erreichte sein Hoch kürzlich bei $1.80 pro Pfund. Im Moment konsolidiert Zink, was entweder als Keil nach seinem Hoch oder als schwacher Anstieg interpretiert werden kann. Wenn der Zinkbestand weiter so abfällt wie in den letzten Monaten, könnte das zu einer starken Unterstützung als Grundlage für den nächsten kräftigen Anstieg führen.

Die Lagerbestände der LME können sich aber auch anders entwickeln. Man nehme zum Beispiel Blei. Währende viele Basismetalle im ersten Halbjahr 2006 fantastische Anstiege verzeichnet haben, konnte man das von Blei nicht behaupten. Obwohl die Lagerbestände von Blei in den letzten 4 Jahren um 60% gefallen sind, sieht der kurzfristige Trend für den Bleipreis nicht wirklich rosig aus. Für diesen Trend gibt es mehrere Begründungen und wenn man sich den Bleichart der LME ansieht, wird man einen großen Teil dieser Geschichte verstehen.
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Im Gegensatz zum generellen Trend der Basismetalle stieg der Lagerbestand bei Blei Anfang des Jahres ziemlich an. In der Tat gab es bei Blei eine Aufstockung der Lagerbestände um 181% bis Mitte Juni und einen daraus resultierenden Preisabfall um 37%. Es funktionierte wie ein Uhrwerk, denn als die Lagerbestände kleiner wurden, begann der Bleipreis zu stiegen. In den letzten drei Monaten verringerte sich der Lagerbestand bei Blei um 45%, was dazu führte, dass der Preis dieses Metalls um 55% anstieg.

Wenn man die Korrelationen bei den LME Lagerbeständen vergleicht, fällte einem auf, dass die Entwicklung bei Kupfer nicht so leicht zu interpretieren ist wie bei den ersten drei Metallen. Dennoch kann man sich auch hier ein gutes Bild machen. Vom Hoch Mitte Mai, das bei 135.000 Tonnen lag, fiel der Lagerbestand von Kupfer bis Anfang Juli um 33%. In dieser Zeit stieg der Kupferpreis parabelförmig und verdoppelte sich in diesen beiden Monaten beinahe.
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Seit seinem Hoch Anfang Mai, packte Kupfer das Goldfieber und es folgte dem Metall der Könige nach unten, obwohl sich die LME-Lagerbestände kontinuierlich verringerten. Interessanterweise konnte sich aber der Kupferpreis, obwohl sich die Lagerbestände seit Juli erholt haben, relativ stark gegenüber dem Verkaufsdruck behaupten. Mit seinen steigenden LME-Lagerbeständen und der allgemein schlechten Performance von Rohstoffen in letzter Zeit, ist Kupfer überraschend widerstandsfähig.

Ein Grund für seine Widerstandskraft ist, dass Kupfer in diesem Basismetall-Bullenmarkt der König unter den Basismetallen war und deshalb schnell zum Liebling der Investoren wurde. Aber es gibt viele Gründe, warum Kupfer auch für die nächsten Jahre weiter interessant bleiben sollte. Darunter ist auch die Tatsache, dass die heutigen Lagerbestände im Vergleich fast einer Million Tonnen im Jahr 2002 minimal sind. Wenn man die Entwicklung des Kupferpreises aber von der technischen Seite betrachtet, stellt sich die Frage, in welche Richtung der Keil, der sich seit dem Hoch von Mai bildet, ausbrechen wird. Sollten die Metalle aber diesen Herbst/Winter erneut zulegen, dann könnte der Kupferpreis durchaus das Frühlingshoch herausfordern oder dieses vielleicht sogar übersteigen.

Aluminium ist das letzte der bedeutenden Basismetalle. Im Basismetallspektrum ist es eher auf der langweiligen Seite zu finden, nichts desto trotz hat es seinen eigenen spektakulären Bullenmarkt genossen. Aluminium ist das gebräuchlichste untern den Basismetallen und stellt mit seiner Produktion und seinem Verbrauch alle anderen in den Schatten.
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Aber sogar bei dem großen Volumen des Aluminiummarktes übersteigt die globale Nachfrage das Angebot, wie der Lagerbestand der LME veranschaulicht. Der Aluminiumbestand beträgt jetzt die Hälfte seines Standes von Anfang 2005 und wie Sie am obigen Chart sehen können, beginnt sich der Bestand auf diesem Niveau zu stabilisieren. Größtenteils hat sich der Preis an den Lagerbeständen orientiert. In den letzten Monaten scheint es, als würde das Metall abwarten was der Markt in Zukunft für Basismetalle bringen wird.


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