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Eine neue Gesellschaft?

15.10.2006  |  Redaktion
Ausgangslage

Edelmetalle sind seit alters her ein international begehrtes Gut. Könige und Kaiser bedienten sich der Strahlkraft, Kirchenoberhäupter schätzten es für ihre sakralen Zwecke. Gleichzeitig stand der Welt mit Edelmetallen ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel für den globalen Handel zur Verfügung. Edelmetalle wurden dennoch in den vergangenen Dekaden durch diverse auf Schuld basierende Tauschmittel verdrängt.

Seit einigen Jahren steigt die Bedeutung von Edelmetallen im Zuge der wachsenden Probleme in unserem modernen Finanzsystem stillschweigend an. Auch als marktfähiges Zahlungsmittel werden Edelmetalle zunehmend wiederentdeckt. In Deutschland ist dieser Entwicklung jedoch bisher wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Worin dieses Desinteresse begründet liegt, ist weitgehend ungeklärt.

Auffällig ist, dass die Entwicklung der Finanzindustrie des 21. Jahrhunderts insbesondere in den westlichen Industrieländern in einem atemberaubenden Tempo verläuft. Dabei ist es dem Einzelnen immer weniger möglich, einen Gesamtüberblick zu bekommen, geschweige denn diesen zu behalten. Verlässliche Informationen sind rar, gleichzeitig schwillt die Flut kurzsichtiger und gleichgerichteter Profitinteressen erheblich an. Die große Eintönigkeit und parallele Ausrichtung finanzieller Produkte gepaart mit erheblicher Rücksichtslosigkeit und bedenklichem Egoismus vieler Akteure sind symptomatisch für weite Teile der Finanzbranche. Die kurzsichtige Arbeits- und Sichtweise am Finanzmarkt gibt Anlass, auf anderen Wegen nach zuverlässigen Sicherungen gegenüber den absehbaren Gefahren zu suchen.

Edelmetalle waren und sind der Anker, zu dem man greift, wenn nach sicherem finanziellem Halt gesucht wird. Sie haben einen edlen Charakter, der sich diametral zu Euro und Dollar befindet.


Gesellschaftsentwicklung

Die Initiative einzelner Menschen war der Ausgangspunkt zur Besinnung auf solch alt Bewährtes wie Edelmetalle. Privatem Interesse war es beispielsweise zu verdanken, dass Frank Hoffmann vor nunmehr einem Jahrzehnt im Internet die Goldseiten gründete. Diese zur eigenen Informationsbeschaffung gedachte Maßnahme fiel im Netz auf fruchtbaren Boden und fand schnell eine interessierte Leserschaft. Eine Marktlücke war gefunden und gleichzeitig geschlossen.

Vom Edelmetallfieber infizierte Leser forderten und fanden unter www.goldseiten.de immer umfangreichere Ausführungen rund um Barren, Anlagemünzen, Minenaktien etc. Die Goldseiten begleiteten und förderten das keimende Edelmetallinteresse umfassend. Diese geleistete Pionierarbeit sollte nicht umsonst sein. Seit vielen Jahren sind die Goldseiten das unangefochten führende Portal zu Edelmetallen im deutschen Sprachraum.

Der Wissensdurst neuer wie alter Edelmetallfreunde kann aber selbst durch einen noch so gut mit Artikeln arbeitenden Informationsdienst wie es die Goldseiten sind nicht vollständig abgedeckt werden. Um dem Abhilfe zu schaffen, wurde das Goldseitenforum aus der Taufe gehoben. Die Möglichkeit des direkten und individuellen Austausches von Edelmetallinformationen war geschaffen. Schritt zwei der Gesellschaftsentwicklung war getan und Edelmetalle hatten ein Stück mehr Beachtung zurückerobert. Die Leserschaft hatte damit die Möglichkeit, auch schriftlich Fragen zu stellen oder zu beantworten.

Heute gibt es um die Goldseiten herum einige andere Portale, die sich mit der gleichen Thematik beschäftigen. Auch gibt es neben dem Goldseitenforum im deutschen Sprachraum einige kleinere Foren, in denen Diskussionen zu Gold und Silber laufen. Informationen gibt es also genügend. Dabei ist eine Szene entstanden, die wesentlich auf dem Internet aufbaut und dabei die dortigen Vorteile nutzt, gleichzeitig aber auch unter den Nachteilen leidet.

Das Internet ist eine hervorragende Brutstätte neuer Ideen. Es eignet sich zum Verbreiten von Informationen um ein solches Maß mehr, wie die Druckerpresse einst effizienter als die Gänsefeder war. Doch ist das Internet natürlich nicht fähig, eine entwickelte Gesellschaft mit ihren vielschichtigen Bedürfnissen vollständig zu befriedigen.

Der logische Schritt drei besteht darin durch Beibehaltung der Vorteile und Eliminierung der Nachteile des Internets den Edelmetallen ein weiteres Stück an Aufmerksamkeit zu verschaffen. Dies kann aber nicht ausschließlich durch ein Plus an Information oder durch ein Mehr an weitgehend anonymen Forendiskussionen in unverbindlicher Form gelingen.

Menschen, die sich über Fachbücher informiert und das Für und Wider von Edelmetallen schon reichlich diskutiert haben, müssen sich zur wirksamen Interessenvertretung in verbindlicher Form zusammenfinden. Verantwortung und Entschlossenheit bei und für die Sache der Edelmetalle zeigen sich durch klare Zielformulierungen. Diese angestrebten Zustände werden aber nur dann erreicht, wenn sie in einem dafür geeigneten Rahmen energisch vorangetrieben werden können.

Der Erfolg der Edelmetallmesse zeigt, dass der Schritt raus aus dem anonymen Internet und rein in die Welt der persönlichen Begegnung richtig und gut war. Eine Messe im Jahr ist für eine Gesellschaft jedoch zu wenig, das Treffen zu flüchtig. Daher bietet sich der Schritt zur Gründung einer weiteren Institution im Edelmetallbereich an. Diese Institution muss den strukturellen Entwicklungsmöglichkeiten in der Edelmetallszene Rechnung tragen.

Wenn die ureigenen Wünsche, Ansprüche und Ängste im Innenverhältnis berücksichtigt werden, kann eine wirkungsvolle Interessenvertretung nach außen erfolgen. Konzertierte Aktionen aus dem Edelmetallbereich sind auf gleicher Augenhöhe mit bedeutenden Verhandlungspartnern möglich und Erfolg versprechend, wenn die Organisation dies zulässt.


Arbeitsbereiche

Die Deutsche Edelmetall-Gesellschaft (DEG) wird die erste und zunächst einzige Gesellschaft mit einer Tätigkeit in den folgenden drei Arbeitsbereichen sein:

Erstens wird sie sich als Innovationsmotor spezialisiert auf Fundamentalwerte in Form von Edelmetallen verstehen. Ihr Wertverständnis wird eng verbunden mit physischen Realwerten sein. Dabei wird insbesondere die diskrete Sammlung von Werten, die unabhängige Versicherung bereits gesammelten Kapitals gegen Kaufkraftverlust und die private Bewahrung vor wirtschafts-, währungs- und finanzpolitischen Risiken zentraler Arbeitsschwerpunkt der DEG sein.

Der zweite Arbeitsbereich wird die Beobachtung und Bewertung in Deutschland vertretener nationaler wie internationaler Explorations-, Förder- und Verarbeitungsunternehmen der Edelmetallbranche sein.

Der Kenntnisstand über alternative Geldsysteme erstreckt sich hierzulande bisher allenfalls auf Regionalgelder mit Schuldgeldcharakter. Das dritte, mehr visionäre Betätigungsfeld der DEG wird die Remonetisierung von Edelmetallen, speziell Silber und Gold sein.

Edelmetalle sind geeignet für die moderne Abwicklung digitalen Zahlungsverkehrs, wie dies internationale Projekte schon heute unter Beweis stellen. Die natürliche Limitierung ihres irdischen Vorkommens ist dabei reglementierender Einflussfaktor auf Konjunktur und Politik. Die Konzeption eines Tauschmittels auf der Basis von physischem Edelmetall - so wie es viele Jahrtausende seine Funktionsfähigkeit bewiesen hat - wird in Deutschland als eine Alternative zum Euro diskutiert werden.

Traditionelle Elemente der Warengeldwirtschaft sind bereits vielfältig mit hochmodernen Methoden wie dem Internet verknüpft. Privatwirtschaftliche Systeme zur Kaufabwicklung wurden verschiedentlich erfolgreich eingeführt. Die DEG beobachtet solche internationalen Aktivitäten und erörtert Partizipationsmöglichkeiten für Deutschland.

Die DEG sieht dabei für die nächsten Jahrzehnte außerordentliches Wachstumspotential im Bereich der durch Edelmetall gedeckten Zahlungsmittel privatwirtschaftlicher Natur. Sie versteht sich als Fürsprecher eines auf Edelmetallen aufbauenden Geldes in Deutschland.

Wertstabile, unpolitische Zahlungsmittel privater Natur werden zukünftig in der Wirtschaft erheblich an Bedeutung gewinnen. Staatsbankrotte werden zusehends real vorstellbar und erlebbar. Damit rückt die Gefahr signifikanter Vermögensverluste in den unmittelbaren Alltag. Die DEG informiert daher über praktikable Vorkehrungsmaßnahmen.

Ferner verbindet die DEG bisher weitgehend autonom agierende Unternehmungen der Edelmetallbranche. Sie formuliert deren gemeinsame Interessen und vertritt diese gegenüber Presse und Politik. Die DEG wird Projekte in ihren Arbeitsfeldern selbst entwickeln und vorantreiben. Sie baut dabei auf passionierte Mitglieder, deren Ziel eine gestärkte Edelmetallszene in Deutschland ist. Die DEG stützt sich auf Erfahrungen und Erkenntnisse, die über Jahre insbesondere aus dem Umkreis der Goldseiten und des Goldseitenforums gewonnen werden konnten.

Durch konkrete Verbesserungen für die finanzielle Freiheit des Einzelnen ist die DEG dem Gemeinwohl dienlich. Sie stärkt die Bedeutung von Edelmetallen im Hinblick auf monetäre Selbstverständlichkeit.


Zielsetzung

Der Aufbau einer nationalen Edelmetall-Reserve auf privater Basis nach dem Motto "Weg von Währungsreserven besonders in Form von Dollaranleihen, hin zu Edelmetall Reserven."

Die Förderung des Aufbaus lokaler Edelmetall-Einkaufsgenossenschaften bspw. nach dem Vorbild von Jürgen Müllers www.goldsilber.org und der Vermögenssicherungsgemeinschaft der Popp AG bezüglich Rechtshilfe, Musterverträge, Satzungen, Leitfäden etc.

Die Unterstützung beim Aufbau lokaler Edelmetall-Banken nach dem Vorbild der Hamburger Girobank sowie der Aufbau eines landesweiten giralen Zahlungssystems auf Edelmetallbasis (evtl. in Zusammenarbeit mit bürgernahen Sparkassen oder Raiffeisen-Banken).

Die Einführung eines "TÜV" mit Bewertungssystem für Edelmetallprodukte nach dem Vorbild der ECTA bzw. GDCA.

Das Dringen auf eine vollständige Abschaffung der Umsatzsteuer für Silber und andere Edelmetalle als Zahlungsmittel.


Weiteres Vorgehen

Nachdem Vorgespräche im Rahmen der ersten Edelmetallmesse vergangenes Jahr in München stattfanden, wird jetzt auf der Edelmetallmesse 2006 die DEG mit Ihrer Gründungsveranstaltung ins Licht der Öffentlichkeit treten. Die DEG wird damit die Voraussetzung für die Rechtsform des eingetragenen Vereins schaffen. Auf Grund der Zielsetzung der Gesellschaft wird die Gemeinnützigkeit beantragt werden.

Private Gold- und Silberfreunde sowie institutionelle Interessenten sind hiermit herzlich eingeladen Gründungsmitglied der DEG zu werden.

Allein aus dem wachsenden Interesse an Edelmetallen abgeleitet, kann bereits vor der "Taufe" dieses Vereins gesagt werden:

"Ja, es gibt eine neue Gesellschaft!"

Wir freuen uns auf jeden einzelnen Gründungsgesellschafter in München am 04.11.2006 auf der www.Edelmetallmesse.de.


© David M. Reymann und Markus Unkels

www.edelmetallgesellschaft.de
info@edelmetallgesellschaft.de






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