Silber: Erwarten Sie das Unerwartete
20.05.2017 | Theodore Butler
Ich bin überzeugt, dass der Silberkurs schon bald auf bisher beispiellose Weise explodieren wird - sowohl im Vergleich zu früheren Rallys am Silbermarkt als auch gegenüber allen anderen Rohstoffen. Mit "beispiellos" meine ich, dass es sich um einen plötzlichen, schockierenden Anstieg handeln wird, der in dieser Form noch nie beobachtet wurde, auch nicht während der parabolischen Endphasen der langen Aufwärtstrends in den Jahren 1980 und 2011. Seinen bisherigen Rekordpreis von 50 $ wird das weiße Metall schnell hinter sich lassen.
Mit "schon bald" meine ich außerdem, dass die Preisbewegung jederzeit beginnen könnte. Wahrscheinlich werden nicht mehr viele Wochen oder Monate vergehen. Ich weiß, dass Silber drei Wochen lang Tag für Tag gesunken ist, was ebenfalls eine in der Preisgeschichte des Edelmetalls beispiellose Entwicklung war. Ich kenne jedoch auch den Grund für den Rückgang und weiß, dass auf jede deutliche Verbesserung der Marktstruktur an der COMEX bislang noch immer eine Rally folgte. Die einzige Frage ist, ob JP Morgan beim nächsten Anstieg des Silberkurses seine Short-Positionen an der New Yorker Terminbörse wieder aggressiv aufstocken wird. Meiner Einschätzung nach ist das nicht sehr wahrscheinlich.
Der zentrale Aspekt der kommenden Preisexplosion am Silbermarkt ist die Art und Weise, auf die sie geschehen wird. Es wird sich um die größte Short-Covering-Rally der Geschichte handeln, weil am Silbermarkt der COMEX die größte und am stärksten konzentrierte Short-Position aufgebaut wurde, die es je gab. An den Finanzmärkten gibt es zudem auf der Nachfrageseite keine stärkere Macht als die panischen Käufe der Trader, die gezwungen sind, die zuvor leerverkauften Kontrakte zurückzukaufen um ihre Short-Positionen einzudecken. Die größte Short-Position aller Zeiten birgt folglich auch das Potential für die größte Short-Covering-Rally aller Zeiten.
Im Verhältnis zur realen Minenproduktion und den physischen Beständen in den Lagerhäusern besteht am Silberterminmarkt verglichen mit allen anderen Rohstoffmärkten schon seit 30 Jahren die größte Short-Position. Und während es in den vergangenen Jahrzehnten zwar durchaus zu beachtlichen Silberpreisrallys gekommen ist, ging keine davon mit einer echten Panik einher, bei der die Trader verzweifelt versuchten, ihre Shorts glattzustellen. Das einzigartige Ausmaß der Short-Positionen und die extreme Marktkonzentration auf Seiten der Short-Seller (d. h. die Leerverkäufe werden zum weitaus größten Teil von einigen wenigen Marktteilnehmern getätigt) sind stattdessen der Mechanismus, mit dessen Hilfe der Silberpreis all die Jahre manipuliert wurde.
Die konzentrierte Short-Position am Silberterminmarkt und die Preismanipulationen sind im Grunde genommen ein und dasselbe. Alle Manipulationen müssen jedoch eines Tages ein Ende haben. Im Fall der Silbermarktes bedeutet das, dass der Umfang der Short-Positionen ab einem gewissen Punkt nicht mehr ansteigt und sie stattdessen zum ersten Mal bei steigenden Kursen eingedeckt werden. Der Hauptgrund dafür ist eine subtile, aber eindeutige Änderung in der Zusammensetzung der großen Short-Seller an der COMEX.
Meinen Berechnungen zufolge hat JP Morgan zu durchschnittlichen Kosten von rund 20 $ je Unze einen physischen Silbervorrat von mindestens 600 Millionen Unzen angelegt, während die Bank durch den manipulativen Leerverkauf von Silberkontrakten an der COMEX gleichzeitig hunderte Millionen Dollar verdiente. Dieser Vorrat hat größere Auswirkungen auf die konzentrierte Short-Position am Silbermarkt als jeder andere Faktor.
Der Inhaber der umfangreichsten Short-Position muss im Falle einer plötzlichen Preisexplosion nun nicht mehr mit schwerwiegendem finanziellen Schaden rechnen. JP Morgan ist es gelungen, bei sinkenden Kursen die größten Silberreserven aller Zeiten anzulegen. Damit war die Bank nie zuvor in einer besseren Ausgangslage für einen plötzlichen Preisanstieg.
Oder anders gesagt: Aus der egoistischen Sicht der Großbank gab es nie einen besseren Zeitpunkt für sprunghafte Kursgewinne am Silbermarkt. Aus Sicht der anderen großen Leerverkäufer war der Zeitpunkt dagegen nie ungünstiger. Bei der letzten Abwärtsmanipulation des Silberkurses hat JP Morgan seine Short-Positionen weiter reduziert. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank ihre Shorts bei der nächsten Rally nicht wieder aufstockt.
Sollte sich JP Morgan entschließen, seine Short-Position an der COMEX bei der nächsten Silberrally nicht zu erhöhen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Short-Seller aufwachen und feststellen, dass sie erledigt sind. Das wird nur Tage oder Wochen dauern. Wenn der Silberkurs weit genug ansteigt, werden die übrigen Leerverkäufer in Panik geraten und beginnen, ihre Shorts einzudecken.
Diese Käufe werden den Silberpreis in die Höhe katapultieren und dadurch eine ganze Flut anderer Arten von Silberkäufen auslösen. Dazu zählt neben der verschiedenen Silberinvestments auch die Nachfrage seitens der Industriezweige, für die Silber ein unverzichtbarer Rohstoff ist und die vielleicht über die größte Kaufkraft verfügen. Die beste Analogie, die mit dazu einfällt, wäre das Zünden einer Atombombe im Anschluss an eine Wasserstoffbombe und eine Neutronenbombe.
Abgesehen von JP Morgan handelt es sich bei den großen Leerverkäufern am Silberterminmarkt nach Angaben der US-Börsenaufsicht größtenteils um ausländische Banken. Diese spekulierenden Banken sind genau die Art Short-Seller, die wahrscheinlich am ehesten in Panik geraten, wenn der Preis steigt und ihnen dämmert, dass JP Morgan nicht länger als Beschützer der Short-Positionen und als Leerverkäufer der letzten Instanz auftritt.
Selbst nach dem jüngsten Sell-off am Silbermarkt liegen die Short-Positionen an der COMEX noch auf einem astronomisch hohen Niveau, insbesondere im Vergleich zu allen anderen Rohstoffmärkten. Die sieben größten Short-Seller (abgesehen von JP Morgan) haben insgesamt noch immer 350 Millionen leerverkaufte Unzen bzw. 70.000 Kontrakte. Es ist schwer vorstellbar, das eine solche Menge an Silberkontrakten zurückgekauft werden kann, ohne dass der Preis dabei auf mindestens 20 $ oder 30 $ steigt.
An diesem Punkt werden dann auch andere Faktoren zum Tragen kommen, beispielsweise die Silberkäufe der ETFs, die in den letzten sechs Jahren fast völlig eingeschlafen waren. Wenn eine Rally den Silberpreis sprunghaft auf 20 $ oder 30 $ steigen ließe, wäre es auch keineswegs vermessen davon auszugehen, dass 2 oder 3 Milliarden Dollar an Investmentkapital in den Markt fließen, weil die Kursgewinne bei den Anlegern für Begeisterung sorgen.
Gemessen am Dollarwert sind das an den Finanzmärkten keine großen Summen, aber das entspräche bereits dem Wert von 100 Millionen Unzen physischem Silber. Ich kann mir kaum vorstellen, wo so viel Silber plötzlich herkommen sollte, insbesondere wenn die sieben Großbanken gleichzeitig panisch ihre Positionen eindecken. Dazu kommt dann noch die Nachfrage der Industrie, die infolge der erhöhten Investitionsnachfrage mit Lieferverzögerungen zu rechnen hätte.
Die Manipulationen am Silbermarkt sind heute offensichtlicher als je zuvor - ganz besonders in Anbetracht des jüngsten Abverkaufs. Die konzentrierte Short-Position hat vor wenigen Wochen bei der Rally bis auf 18,50 $ eine Rekordhöhe erreicht, d. h. es ist trotz des niedrigen Preisniveaus zu den umfangreichsten Leerverkäufen der Geschichte gekommen. Man fragt sich unweigerlich, wo das noch hinführen soll. Wie lange können Manipulationen fortgesetzt werden, die für immer mehr Beobachter klar zu erkennen sind?
Der Name des größten Betrügers wird offen genannt, doch die wichtigste Aufsichtsbehörde ist nicht einmal in der Lage, die grundlegendsten Fragen zu den kriminellen Machenschaften der größten Bank in Amerika zu beantworten, die den Silberpreis an den Papiermärkten nach unten drückt, während sie gleichzeitig riesige Vorräte des physischen Metalls anlegt. So kann es nicht ewig weitergehen. Auf die eine oder andere Weise werden die Manipulationen ein Ende nehmen - und dieses wird in die Geschichte eingehen.
© Theodore Butler
www.butlerresearch.com
Der Artikel wurde am 12. Mai 2017 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.
Mit "schon bald" meine ich außerdem, dass die Preisbewegung jederzeit beginnen könnte. Wahrscheinlich werden nicht mehr viele Wochen oder Monate vergehen. Ich weiß, dass Silber drei Wochen lang Tag für Tag gesunken ist, was ebenfalls eine in der Preisgeschichte des Edelmetalls beispiellose Entwicklung war. Ich kenne jedoch auch den Grund für den Rückgang und weiß, dass auf jede deutliche Verbesserung der Marktstruktur an der COMEX bislang noch immer eine Rally folgte. Die einzige Frage ist, ob JP Morgan beim nächsten Anstieg des Silberkurses seine Short-Positionen an der New Yorker Terminbörse wieder aggressiv aufstocken wird. Meiner Einschätzung nach ist das nicht sehr wahrscheinlich.
Der zentrale Aspekt der kommenden Preisexplosion am Silbermarkt ist die Art und Weise, auf die sie geschehen wird. Es wird sich um die größte Short-Covering-Rally der Geschichte handeln, weil am Silbermarkt der COMEX die größte und am stärksten konzentrierte Short-Position aufgebaut wurde, die es je gab. An den Finanzmärkten gibt es zudem auf der Nachfrageseite keine stärkere Macht als die panischen Käufe der Trader, die gezwungen sind, die zuvor leerverkauften Kontrakte zurückzukaufen um ihre Short-Positionen einzudecken. Die größte Short-Position aller Zeiten birgt folglich auch das Potential für die größte Short-Covering-Rally aller Zeiten.
Im Verhältnis zur realen Minenproduktion und den physischen Beständen in den Lagerhäusern besteht am Silberterminmarkt verglichen mit allen anderen Rohstoffmärkten schon seit 30 Jahren die größte Short-Position. Und während es in den vergangenen Jahrzehnten zwar durchaus zu beachtlichen Silberpreisrallys gekommen ist, ging keine davon mit einer echten Panik einher, bei der die Trader verzweifelt versuchten, ihre Shorts glattzustellen. Das einzigartige Ausmaß der Short-Positionen und die extreme Marktkonzentration auf Seiten der Short-Seller (d. h. die Leerverkäufe werden zum weitaus größten Teil von einigen wenigen Marktteilnehmern getätigt) sind stattdessen der Mechanismus, mit dessen Hilfe der Silberpreis all die Jahre manipuliert wurde.
Die konzentrierte Short-Position am Silberterminmarkt und die Preismanipulationen sind im Grunde genommen ein und dasselbe. Alle Manipulationen müssen jedoch eines Tages ein Ende haben. Im Fall der Silbermarktes bedeutet das, dass der Umfang der Short-Positionen ab einem gewissen Punkt nicht mehr ansteigt und sie stattdessen zum ersten Mal bei steigenden Kursen eingedeckt werden. Der Hauptgrund dafür ist eine subtile, aber eindeutige Änderung in der Zusammensetzung der großen Short-Seller an der COMEX.
Meinen Berechnungen zufolge hat JP Morgan zu durchschnittlichen Kosten von rund 20 $ je Unze einen physischen Silbervorrat von mindestens 600 Millionen Unzen angelegt, während die Bank durch den manipulativen Leerverkauf von Silberkontrakten an der COMEX gleichzeitig hunderte Millionen Dollar verdiente. Dieser Vorrat hat größere Auswirkungen auf die konzentrierte Short-Position am Silbermarkt als jeder andere Faktor.
Der Inhaber der umfangreichsten Short-Position muss im Falle einer plötzlichen Preisexplosion nun nicht mehr mit schwerwiegendem finanziellen Schaden rechnen. JP Morgan ist es gelungen, bei sinkenden Kursen die größten Silberreserven aller Zeiten anzulegen. Damit war die Bank nie zuvor in einer besseren Ausgangslage für einen plötzlichen Preisanstieg.
Oder anders gesagt: Aus der egoistischen Sicht der Großbank gab es nie einen besseren Zeitpunkt für sprunghafte Kursgewinne am Silbermarkt. Aus Sicht der anderen großen Leerverkäufer war der Zeitpunkt dagegen nie ungünstiger. Bei der letzten Abwärtsmanipulation des Silberkurses hat JP Morgan seine Short-Positionen weiter reduziert. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Bank ihre Shorts bei der nächsten Rally nicht wieder aufstockt.
Sollte sich JP Morgan entschließen, seine Short-Position an der COMEX bei der nächsten Silberrally nicht zu erhöhen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die anderen Short-Seller aufwachen und feststellen, dass sie erledigt sind. Das wird nur Tage oder Wochen dauern. Wenn der Silberkurs weit genug ansteigt, werden die übrigen Leerverkäufer in Panik geraten und beginnen, ihre Shorts einzudecken.
Diese Käufe werden den Silberpreis in die Höhe katapultieren und dadurch eine ganze Flut anderer Arten von Silberkäufen auslösen. Dazu zählt neben der verschiedenen Silberinvestments auch die Nachfrage seitens der Industriezweige, für die Silber ein unverzichtbarer Rohstoff ist und die vielleicht über die größte Kaufkraft verfügen. Die beste Analogie, die mit dazu einfällt, wäre das Zünden einer Atombombe im Anschluss an eine Wasserstoffbombe und eine Neutronenbombe.
Abgesehen von JP Morgan handelt es sich bei den großen Leerverkäufern am Silberterminmarkt nach Angaben der US-Börsenaufsicht größtenteils um ausländische Banken. Diese spekulierenden Banken sind genau die Art Short-Seller, die wahrscheinlich am ehesten in Panik geraten, wenn der Preis steigt und ihnen dämmert, dass JP Morgan nicht länger als Beschützer der Short-Positionen und als Leerverkäufer der letzten Instanz auftritt.
Selbst nach dem jüngsten Sell-off am Silbermarkt liegen die Short-Positionen an der COMEX noch auf einem astronomisch hohen Niveau, insbesondere im Vergleich zu allen anderen Rohstoffmärkten. Die sieben größten Short-Seller (abgesehen von JP Morgan) haben insgesamt noch immer 350 Millionen leerverkaufte Unzen bzw. 70.000 Kontrakte. Es ist schwer vorstellbar, das eine solche Menge an Silberkontrakten zurückgekauft werden kann, ohne dass der Preis dabei auf mindestens 20 $ oder 30 $ steigt.
An diesem Punkt werden dann auch andere Faktoren zum Tragen kommen, beispielsweise die Silberkäufe der ETFs, die in den letzten sechs Jahren fast völlig eingeschlafen waren. Wenn eine Rally den Silberpreis sprunghaft auf 20 $ oder 30 $ steigen ließe, wäre es auch keineswegs vermessen davon auszugehen, dass 2 oder 3 Milliarden Dollar an Investmentkapital in den Markt fließen, weil die Kursgewinne bei den Anlegern für Begeisterung sorgen.
Gemessen am Dollarwert sind das an den Finanzmärkten keine großen Summen, aber das entspräche bereits dem Wert von 100 Millionen Unzen physischem Silber. Ich kann mir kaum vorstellen, wo so viel Silber plötzlich herkommen sollte, insbesondere wenn die sieben Großbanken gleichzeitig panisch ihre Positionen eindecken. Dazu kommt dann noch die Nachfrage der Industrie, die infolge der erhöhten Investitionsnachfrage mit Lieferverzögerungen zu rechnen hätte.
Die Manipulationen am Silbermarkt sind heute offensichtlicher als je zuvor - ganz besonders in Anbetracht des jüngsten Abverkaufs. Die konzentrierte Short-Position hat vor wenigen Wochen bei der Rally bis auf 18,50 $ eine Rekordhöhe erreicht, d. h. es ist trotz des niedrigen Preisniveaus zu den umfangreichsten Leerverkäufen der Geschichte gekommen. Man fragt sich unweigerlich, wo das noch hinführen soll. Wie lange können Manipulationen fortgesetzt werden, die für immer mehr Beobachter klar zu erkennen sind?
Der Name des größten Betrügers wird offen genannt, doch die wichtigste Aufsichtsbehörde ist nicht einmal in der Lage, die grundlegendsten Fragen zu den kriminellen Machenschaften der größten Bank in Amerika zu beantworten, die den Silberpreis an den Papiermärkten nach unten drückt, während sie gleichzeitig riesige Vorräte des physischen Metalls anlegt. So kann es nicht ewig weitergehen. Auf die eine oder andere Weise werden die Manipulationen ein Ende nehmen - und dieses wird in die Geschichte eingehen.
© Theodore Butler
www.butlerresearch.com
Der Artikel wurde am 12. Mai 2017 auf www.silver-phoenix500.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.