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Gold und die militärischen Abenteuer des Bushkriegers

18.10.2006  |  Prof. Dr. Hans J. Bocker
- Seite 3 -
Nukleare Fingerabdrücke
  • Sollte eine "Terrorbombe" explodieren (auch wenn sie aus den eigenen Arsenalen stammt und vom eigenen Geheimdienst installiert und gezündet wurde), stehen nukleare Sondereinheiten bereit, die aus Spuren des Spaltmaterials, ähnlich dem Fingerabdrucksuchverfahren, feststellen wollen, woher die Bombe stammt. Ob dies überhaupt technisch einwandfrei möglich ist, wird von Experten stärkstens bezweifelt. Selbst die internationale Atombehörde zweifelt dies an. Aber mit solchen Kleinigkeiten gibt sich Bush nicht ab. Schon jetzt steht fest, dass sie auf jeden Fall aus dem Iran stammt, notfalls auch von "islamischen Atomterroristen", die aus dem Iran stammen, oder wenn alles versagt, dann eben vom iranischen Geheimdienst, der aus dem Iran stammt. Auch wenn irgendeine andere nuklear bestohlene Regierung völlig ahnungslos wäre, spielte das keine Rolle. Die atomare Auslöschung durch den obersten Kriegsherrn wäre jedenfalls die Folge. Makaber wie es ist, scheint sich hier Bush als künftiger Groß-Terminator der Weltbevölkerung nach dem Motto zu profilieren: Erst einmal nuklear auslöschen und dann Fragen stellen, falls überhaupt.

  • Trotz des 42 Milliarden Budgets wissen die US-Geheimdienste sehr wenig, wie der 11. 9., die "Massenvernichtungswaffen" des Iran und die dauernden Fehlmeldungen zeigen. Sie wissen noch immer nicht, ob der nordkoreanischen Test wirklich echt war oder nur konventionell. Satellitenbilder zeigen ständig volleyballspielende Teams vor den Explosionsstollen. Ungeachtet der forschen offiziellen Verlautbarungen ist dies die vorläufig einzig sichere Erkenntnis. Anscheinend versagt die Fingerabdruckmethode des Terminators vorläufig noch.

  • Fingerabdrücke oder nicht, ein Überfall auf den Iran, gleich wie er motiviert würde, stiesse auf die Grenzen der Gefolgschaftstreue der Verbündeten: Vielleicht würde sogar das brave Hausfrauchen in Berlin die Gefolgschaft kündigen und unter den bisher absolut linientreuen Briten macht sich jetzt schon starke Kriegsmüdigkeit breit. Die Franzosen würden sich jedenfalls aus den atomaren oder konventionellen Abenteuern der Bushtruppen heraushalten. Russland und China, ja selbst Indien, stehen der schrittweisen Beschlagnahme des Weltöls durch nur eine Macht feindselig gegenüber und könnten die billionenschweren Käufe von US-Bonds stoppen. Die Muslime könnten sich von den Gebetsteppichen erheben, ihre vom Koran vorgeschriebene Gold- und Silberwährung wieder einführen und sich von ihren Dollars trennen - mit der Wirkung eines finanziellen Erdbebens der Stärke 8 für den Greenback. China, Japan, Indien und die anderen Asiaten halten US-Dollars und Bonds im Wert von rund 3 Billionen. Sollten sie abstossen, stiege besagte Bebenstärke auf 9 oder 10. Kein Stein des wackligen US-Finanzgebäudes bliebe auf dem anderen. Was dann mit den Gold- und Silbermärkten geschähe, lässt sich nur mit paradiesischen Träumereien partiell erfassen.

  • Amerika ist astronomisch überschuldet, leidet schwer unter Haushalts- und Handelsdefiziten, unter steigenden Kriegskosten, die sich nur durch Gelddrucken und der Erhöhung in- und ausländischer Schulden finanzieren lassen, und unter wachsender Abhängigkeit von ausländischen - insbesondere asiatischen Geldgebern und braucht deren Wohlwollen zum Überleben. Sollte etwas "massives" im Mittleren Osten (Öl, Petrodollars) oder in Asien (Nordkorea gegen Südkorea und Japan) geschehen, hätte dies global verheerende Folgen und bliebe nicht auf die Region beschränkt. Das Wohlverhalten könnte rasch erlöschen.

  • Die soeben begonnene Reise der US-Außenministerin mit dem Ziel eine "Koalition gegen das Böse" zu schmieden, kommt schon beinahe einer Betteltour und dem beschämenden Eingeständnis gleich, für einen Alleingang nicht mehr stark genug zu sein


Am Öle hängt, nach Öle drängt doch alles, ach wir Armen

Was bedeutet dies alles? Gäbe es tatsächlich einen Angriff auf den Iran, würde zunächst der Ölfluss unterbrochen oder zumindest erheblich eingeschränkt. 42% des gesamten Weltenergiebedarfs wird durch Öl als das Universal-Schmiermittel der Volkswirtschaften gedeckt. Angebot und Nachfrage auf dem Weltölmarkt stehen in einem heiklen Balanceverhältnis. Schon geringe Lieferausfälle hätten wegen der minimen Reserven und dem Mangel an Kapazitätssteigerungen gewaltige Wirkungen. Allein "der Iranfaktor" (als überhaupt nichts passierte) trieb den Fasspreis kürzlich um 15 $ in die Höhe. In den letzten sechs Jahren verbrauchte die Welt rund 28 Milliarden Fass Öl. An neuen Funden kamen klägliche 3 Milliarden hinzu. Kein Grund zum Super-Optimismus oder gar zum Jubilieren.

Jahr für Jahr verbrennen wir neun Mal so viel Öl, wie gefunden wird. Das endlose Beruhigungs- und Schönwetter-Geplapper von OPEC, Regierungen, Ölkonzernen, Massenmedien, "Experten" oder "Analysten" und Wohlfühlpropagandisten kann darüber nicht hinwegtäuschen. Bush - ein Ölmann (genau wie die führenden Mitglieder seiner Regierung) - weiss dies nur zu genau, und muss daher "etwas Vorsorge gegen die Folgen von "Peak-Oil" betreiben". Derzeit eben mit einem Aufmarsch vor dem Iran. Als einen unerwünschten Nebeneffekt verhilft er damit Gold als dem Todfeind aller Papiergeldsysteme zum Auftrieb.

Vielleicht zögert er im letzten Moment. Vielleicht wird nur Israel im Alleingang ein bisschen bomben. Vielleicht beruhigt sich die Szenerie wieder, überhaupt nichts geschieht und alle fallen sich versöhnt in die Arme (sehr unwahrscheinlich). Doch das Problem bleibt und seine Lösung würde nur in die Zukunft verschoben. Israel wäre mit nur 2 oder 3 Bomben schon wegen seiner geringen Größe de facto zu vernichten. Dass sich einem feindseligen Nachbarn hierfür Chancen eröffnen, wird die Führung in Tel Aviv niemals akzeptieren. Eine Bereinigung der Situation ist nur eine Zeitfrage. Es wird gesagt, dass in einem Krieg keiner gewinnt und alle verlieren. Das stimmt mit einer entscheidenden Einschränkung: Gold und Silber gewinnen als einzige immer.

Sollte es aber wirklich ernst werden, dürften Öl schnell in die Nähe des von Bin Laden geforderten Preisminimums von 144 $ je Fass geraten. Gehen aber Ölpreise in die ballistische Umlaufbahn und kommt es zum offenen Konflikt, fällt der Dollar, stossen die Asiaten Dollarberge ab und schwillt die Finanzierung des Feldzuges mit Güterzügen voll frisch gedruckter Dollarscheinchen ruckartig an, erfahren die Edelmetallkurse eine Jungfernfahrt in einer Saturn-Rakete. Die gefürchtete Trilogie: Steigendes Öl mit Rationierungen, wachsende Schuldenberge und fallender Dollar nebst aussteigenden Asiaten liebt niemand mehr als das Geschwisterpaar Gold und Silber. Käme eine wirklich ernste Krisensituation hinzu, in der die 1,5 Milliarden Muslime langsam ungehalten oder gar bösartig werden und auch Russland und China Partei ergriffen, dann fiele ein Unzenpreis von 1.500 $ oder mehr für Gold rasch in die Schnäppchenkategorie. 45 $ oder mehr für Silber entsprächen dann dem günstigen Erwerb eines kostenlosen Tellerchens in einer Suppenküche der staatlichen Wohlfahrt.

Um die Bevölkerung, insbesondere die europäische, psychologisch "kriegsreif" zu schiessen, und brauchbares Menschenmaterial für einen "vorbeugenden Schlag" (siehe die geniale Erfindung der "Massenvernichtungswaffen" im Irak) zu kreieren, braucht es lediglich genügender Erzeugung von Angst. Beispielsweise durch einen vorgegaukelten "geplanten Angriff der Achse des Bösen" oder einen weiteren 11. September auf europäischem Boden. Von den Mächtigen natürlich heimlich selbst inszeniert und möglicherweise sogar atomarer Art. Der Begriff des "Atomterrorismus" wäre in 5 Minuten erfunden, das Ganze würde den Iranern (oder einem anderen Sündenbock) die Schuhe geschoben - und schon stünde das Volk nahezu geschlossen hinter dem großen Führer Bush oder hinter einem dann laut zeternden Regierungs-Muttchen in Berlin. Man liesse sich sogar freiwillig einen Chip zwecks Totalkontrolle einpflanzen ("damit so etwas nie wieder passiert..."). Das uralte, den Deutschen noch bekannte Motto hiesse dann in leicht abgewandelter Form: "Bush befiel, wir folgen". Führer und Motive mögen wechseln, das Grundprinzip nie.


Gold- und Silber-Bugs, fasst Mut!

Heute können wir inmitten all der Beruhigungspropaganda nur spekulieren, nicht ob, sondern wann ein Irankrieg ausbricht, welche Formen er annimmt und was die globalen Folgen wären. Morgen ist dies vielleicht schon traurige Wirklichkeit. Doch eine kleine Gruppe wird alles andere als trauern: Die Eigner von Gold und Silber - und dies selbst dann, wenn die Reservebanken viele hundert oder sogar einige tausende Tonnen von Gold verzweifelt auf den Markt werfen sollten, um das Papiergeldsystem und den Bushkrieger zu stützen oder zu retten. Wie sagte doch der enttäuschte Ehemann: Trauring - aber wahr!

Sollte die Konfliktlösung in den kommenden Monaten nicht eingeleitet werden, bedeutet dies nur eine Verschiebung auf der Zeitachse. Das große Aufräumen beginnt spätestens zum Wahltermin des Präsidenten in 2 Jahren. Wenn dann der große abgehalfterte Öl-Mann, dem Branchenkenner die geistige Reife eines halbwegs aufgeweckten Dreijährigen absprechen, als Held an der Spitze kämpfender Streitkräfte steht, würde er für eine dritte Amtszeit hochwahrscheinlich wieder gewählt. Das naive Volk steht stets brav hinter seinem Kriegsherrn. Das ist eins seiner grossen Ziele und laut US-Verfassung ohne weiteres möglich. Ein "Kriegspräsident" darf (bzw. muss sogar) offiziell für eine dritte Amtszeit bleiben. Bush weiss das. Gut für ihn, gut für Gold! Doch schlimm für die Kriegsopfer, die Witwen und Waisen. Kein Liebhaber der Edelmetalle, der noch Mensch geblieben ist, würde sich hohe Unzenpreise wünschen, die mit unsäglichem Leid, Elend und Verarmung erkauft wurden. Es wäre vielmehr wünschenswert, wenn Metall-Preise und Reichtum aufgrund von Marktkräften, Knappheiten oder anderen Faktoren stiegen, die nichts mit Gewalt, Krieg, Waffen und Tod zu schaffen haben. Insbesondere wünschte man sich endlich das Aufhören der Manipulation und das künstliche Fernhalten der Preise von ihrem natürlichen, durch Angebot und Nachfrage bestimmtem echtem Niveau, was deutlich über den heutigen Zahlen liegen würde.

Leider driften derlei Wünsche und der reale mitunter grimmige Gang der Dinge oft weit auseinander. Immerhin wäre es - so bedauerlich es ist - möglich, dass die Gold-Bugs ihre vierstelligen Gold- und dreistelligen Silberpreise in nicht allzuferner Zukunft zu sehen bekommen. Denn leider scheint auf Bush und seine überragende Intelligenz Verlass zu sein, er könnte diese Erwartungen - unglücklicherweise auf seine Art - nicht enttäuschen.


© Prof. Dr. Hans J. Bocker



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