Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Strahlende Zukunft für Uran, Pt-Metalle und Rohöl

10.08.2004  |  Hans Jörg Müllenmeister
Nach fulminantem Kursanstieg atmen jetzt die Edelmetall und Rohstoffmärkte erst einmal kräftig aus. Charttechnische Kopf-Schulter-Formationen und Doppel-Tops wurden erreicht. Diese hausseverfestigende Konsolidierung kann bis zum US-Wahlherbst anhalten. Der Investor sollte die Flinte nicht ins Korn werfen und diese scheinbare Ruhepause als reinigendes Gewitter innerhalb des primären Aufwärtstrends sehen. Der langfristige Zyklus: Dow abwärts, Gold aufwärts, bleibt weiterhin intakt. Müßig ist es, darüber zu lamentieren, was diesen schroffen Kurzabsturz ausgelöst haben könnte - ob die US-Oligarchen oder die jüngste Wirtschaftspolitik Chinas. Begreifen Sie diese Ruhe vor dem Sturm als einmalige Nachkauf-Chance für Ihre Rohstoff-Investments. Rohstoff-Füchse legen sich jetzt vielleicht "strahlende" Investment-Perlen mit Langzeitwirkung ins Depot.


Uran begehrt im Krieg wie im Frieden

Warum sollte sich der gewiefte Rohstoff-Investor nicht mit strategisch heiligen "Industrie-Kühen" beschäftigen und einmal über ein Uran-Investment nachdenken? Kein anderes Naturprodukt (19-mal schwerer als Wasser) wird so ambivalent ge- und missbraucht. Dieses silberweiße, weiche Schwermetall - von Klaproth 1789 als Element entdeckt - schmilzt bei 1.130°C und siedet erst bei 3.500°C. Selbst manche Goldmineralien und Braunkohle können Uran enthalten, das in der Erdrinde mit etwa 2 g pro Tonne etwas häufiger vorkommt als Silber und Gold. Abbauwürdige Uran-Lagerstätten enthalten 5 kg/t. Ein wichtiges Uranmineral ist Uranpecherz; Pechblende kommt in Kobaltund Nickellagerstätten vor.

Seine enorme Wichte, Radioaktivität und der hohe Schmelzpunkt machen abgereichertes Uran für panzerbrechende Granaten und lasergesteuerte Präzisionsbomben militärisch so begehrt. In der Friedenswirtschaft sind gewisse Uran-Isotope als Brennstoff in Kernreaktoren bedeutend, dies zur friedlichen Nutzung der Kernenergie.


Bedeutende Uranvorkommen in Kanada

50% allen produzierten Urans stellen Minen bereit, der Rest resultiert aus der Waffen-Wiederaufbereitung. Insgesamt werden weltweit 3.192 Tonnen "Rein-Uran" erzeugt. Die Haupt-Produzentenländer für Uranerz sind: Australien mit 590.400 t; Kanada mit 535.700 t; USA mit 316.000 t und Südafrika mit 243.700 t. Herauszuheben ist die uranreichste Mc-Arther-River-Mine in Kanada, die 1988 entdeckt und erst 1999 in Produktion ging.


Boomender nuklearer Brennstoff-Markt

Aus Uranerz wird Uranoxidpulver gewonnen und für die Brennstoffelemente in Pillenform gepresst. 18% der Elektrizitätserzeugung gewinnt man aus Kernkraftwerken. Im Januar 2004 waren weltweit 439 Kernreaktoren in Betrieb mit einer Gesamtleistung von 362 Gigawatt (GW) bei einem Uranbedarf von 66,6 t.

Die USA, mit einem Uran-Weltanteil von 27,2%, verfügen über 104 Reaktoren; Gesamtleistung 98 GW, Uranbedarf 22,35 t. Frankreich - weltweit zweitgrößter Verbraucher - hat 59 Reaktoren in Betrieb mit 63 GW, Weltanteil 17,5%, Uranbedarf 10,2 t. Deutschland: 18 Reaktoren mit 20,6 GW; Weltanteil 5,7%, Uranbedarf 3,7 t. In Asien entsteht gegenwärtig eine viel versprechende nukleare Leistungsindustrie; 20 Reaktoren mit insgesamt 16,4 GW Leistung. Geplant sind weitere 19 Reaktoren mit 21,3 GW.


Der Uranpreis hat eine "strahlende Zukunf" vor sich

Seit 2003 wuchs der Uranpreis um 62% auf 16,5 US-$. Uran erreichte sein Zwanzigjahreshoch bei 17,75 US-$. Der Uranpreis steht bei 17,50 US-$/Pound. In den nächsten zehn Jahren wird der Preis wegen des weltweit dramatisch zunehmenden Bedarfs weiter steigen. 50 US-$/Pound sind in den nächsten zwei Jahren erreichbar.


Es gibt für den Anleger noch interessante Uran-Minenwerte!

Wie weiter oben dargelegt, besteht ein nachhaltiger globaler Bedarf an Uran (Ausbau der Nukleartechnik, außer in der BRD), so dass hier ein mittel- bis langfristiges Investment Sinn macht. Im Fokus der Anleger steht dabei die kanadische Cameco Corp. WKN 882017. Diese Mine ist das Pendant zu Newmont Mining im Goldmarkt, also der Blue Chip. Cameco besitzt die größten und hochgradigsten Uranlagerstätten (Tagebau) in Kanada und USA. Nach einer glänzenden Performance ist dieser Minenwert in der letzten Zeit im Zuge der allgemeinen Konsolidierung nur leicht zurückgefallen.

Ausgefuchsten Rohstoff-Tüftlern bietet der russische Markt mit manch unentdeckten Uranminen-Perlen und -Explorern verlockende Chancen. Etwas ungewohnt ist dabei die Orderabwicklung über Broker, z. B. Warburg Invest, Odeniyaz Japarov Tel. 069-17097237. Ein analoges Beispiel zu Cameco: Die Novosibirsky Chemical Concentrates Plant (NZHK) ist das größte russische Unternehmen für nukleare Brennstäbe für Leistungs- und Forschungsreaktoren. Der Kurs von NZHK birgt eine 300%-Chance. Beachtenswert ist auch die Priargunsky Plant; Tickerzeichen PGHO. Übrigens verfügt Russland als viertgrößter Uranproduzent über die achtgrößten Uranreserven (152.900 t) der Welt.


Das Dreigestirn der Pt-Metalle: Platin, Palladium, Rhodium

Mit etwa 0,003 gr/t in der Erdkruste ist Platin seltener als Gold. Im Platinerz verbirgt sich eine sechsköpfige Platinfamilie, u. a. Platin, Palladium, Rhodium. Die jährliche Platinproduktion - etwa 7% derjenigen von Gold - liegt bei 180 Tonnen, ein gedanklicher Würfel von nur etwa zwei Meter Kantenlänge. Das seltenste und industriell begehrteste Pt-Metall ist Rhodium; Weltjahresproduktion nur etwa 1 bis 3 Tonnen!


Diese Eigenschaften und Anwendungen haben Pt-Metalle

Platinmetalle besitzen in ihrer Eigenschaft als unverzichtbare Industrierohstoffe eine glänzende Zukunft. Allen gemeinsam ist die enorme Unempfindlichkeit gegenüber Säuren, ihre extreme Hitzebeständigkeit, vor allem ihre katalytische Wirksamkeit in der Petrochemie, Automobilindustrie und bei der Düngemittelproduktion. Außer mit sich selbst, sind Pt-Metalle durch kein anderes Element zu substituieren. Ohne das Mitwirken der Pt-Metalle könnten viele "friedliche" chemische Verbindungen erst gar nicht in Gang gesetzt werden. 18% unserer Konsumgüter wären ohne Platinmetalle heute nicht denkbar.


Spannendes Beispiel: der getarnte "Überflieger" Rhodium

Als Privatmann gelingt es kaum, einen Rhodium-Barren zu erwerben. Bei Platin und Palladium ist das anders. Rhodium ist, wenn überhaupt, nur in Pulverform zur industriellen Nutzung erhältlich. Gewisse Kreise unterbinden alles, damit erst keine Spekulation aufkommt, denn dieser hauchdünne Rhodium-Markt würde sonst explodieren. In speziellen Industriezweigen bietet Rhodium und seine Legierung mit Platin und Iridium extreme Resistenz gegen alle Umwelteinflüsse, vor allem bei strapazierten "Gütern" der modernen Waffentechnik. Erst kürzlich fand Rhodium Eingang in die Energieforschung. In Verbindung mit Cer-Oxid könnte Rhodium als Katalysator in Zukunft die Wasserstoffwelt bei Brennstoffzellen mit hohem Wirkungsgrad revolutionieren. Bisher bestand eines der Probleme darin, dass der Wasserstoff als Energieträger nur sehr aufwendig an den Verbraucher herangeführt werden konnte. Der Clou mit dem Rhodium-Katalysator zu herkömmlichen Bennstoffzellen-Motoren liegt darin, dass direkt in der Brennstoffzelle der benötigte Wasserstoff effektiv aus Bioalkohol gewonnen werden kann. Übrigens, in jedem normalen Katalysator steckt neben den Hauptkomponenten Platin oder Palladium auch immer eine Spur Rhodium.


Die Nachfrage nach Pt-Metallen explodiert

Da die globalen kriegerischen Konflikte langsam chronisch werden, ist ein gewisser Heißhunger nach Pt-Metallen zu erwarten. Fakt ist, dass die Bush-Administration von der Friedens-in eine Art Kriegswirtschaft umgesteuert hat (404 Mrd. US-$ für Rüstung in 2004). Die einfache Logik: Steigende Rüstungsausgaben bedeuten zwangsläufig steigenden Verbrauch an Pt-Metallen - ebenso einen höheren Bedarf an Uran und Rohöl. Künftig erfahren die Pt-Metalle neue Applikationen, deren Tragweite sich heute nur erahnen lässt. Aus heutiger Sicht wären Brennstoffzellen (Fuel Cells) ohne die Katalysatormetalle Platin, Palladium und Rhodium nicht denkbar. Der Markt dafür ist erst im Entstehen, da die Entwicklung von Autos mit wasserstoffbetriebenen Aggregaten nach wie vor schleppend verläuft. Die Entwicklung könnte sich deutlich beschleunigen, wenn der Ölpreis weiter zulegt. Not macht eben erfinderisch.


Weitsichtige Investoren denken voraus

Die weltweit relevanten Pt-Minen lassen sich an einer Hand abzählen. Mit subtiler US-Gewalt wurden Platin-Minen wie die südafrikanische Rustenburg, jetzt Anglo American Platinium, einverleibt und neue Platinminen wie die Stillwater-Mine, auf amerikanischem Boden geschaffen. Impala Platinum mit hoher Dividendenrendite wartet mit einem relativ hohen Palladiumanteil auf, bei Anglo American Platinum überwiegt der Platinanteil. Die kanadische North American Palladium setzte in der jüngsten Hausse zu einem "Dreisprung" von 3 auf über 8 Can-$ an, während der Palladium-Kurs in gleicher Zeit von seinem Tief von unter 150 auf über 300 US-$ kletterte. Damit übertraf die kanadische North alle Goldminenwerte in der Performance im gleichen Zeitraum. Nach Ende der Konsolidierung dürfte die North wieder ihrem Namen gerecht werden und im Kurs nach "Norden" zeigen. Aktien an Pt-Minen sind naturgemäß die spekulative Variante.

Physisch gehaltene Barren und Münzen dürften mit großer Sicherheit das Depot mehr als nur stabilisieren. Sie sind klassische Langzeitinvestments mit Unikatwirkung. Pt-Metalle in privater Hand sind, anders als Gold, vor staatlichem Zugriff sicher. Platin und Palladium eignen sich somit vortrefflich zur zusätzlichen Diversifikation für Investoren mit erforderlichem Weitblick.


Rohöl in die Wunden der anfälligen Weltwirtschaft

Im Kräftedreieck Gold, Rohöl, Dollar übt Rohöl einen entscheidenden Einfluss. Noch vor 10 Jahren war China Rohölexporteur. Inzwischen avancierte China hinter der USA zum zweitgrößten Rohölimporteur. Durch das baldige Erschöpfen der Ölfelder in den USA steigt der US-Import dramatisch: 10,47 Mio. Barrel täglich, ein Anstieg von 0,8 Mio. Barrel/Tag gegenüber 2003. Nach dem Pyrrhussieg im Irak setzte man auf steigende Rohölexporte. Statt dessen kam es zu einem Einbruch von 2,7 auf 1,2 Mio. Barrel/Tag. Bessert sich die Lage? Keineswegs. Es besteht permanent Terrorgefahr in islamischen Erdölexport-Ländern wie im eminent wichtigen Saudi-Arabien. Ein einziger Sabotageakt gegen die Ölraffinerien und -pipelines in Saudi-Arabien würde den Ölpreis in die Höhe katapultieren. Die Büchse der Pandora würde sich öffnen, wenn die Fundamentalisten das Königshaus in Saudi-Arabien stürzten. Die USA, die bereits einen Fuß im Lande haben, würde den saudi-arabischen Ölhahn "bewachen". Das riefe mit Sicherheit Russland und China auf den Plan, denn jede dieser drei Mächte ist am schwarzen Gold "interessiert". Dieses schlimme Szenario könnte Auslöser für einen globalen Konflikt sein.


Maßvolle Plünderung des Schwarzen Goldes

Die Erschöpfung der Erdölreserven wird in den nächsten Jahren eine bittere Erkenntnis werden, denn wir nähern uns bereits dem Maximum der globalen Erdölproduktion. Die Welt verbraucht heute 26 Mrd. Barrel pro Jahr. Die globalen Vorkommen schätzt manauf 900 Mrd. Barrel, davon sind heute etwa 90% bekannt. Die Hälfte der Erdölvorkommen sind bereits ausgebeutet. 25% des täglich weltweit verbrauchten Rohöls von 78 Mio. Barrel beanspruchen allein die USA, die aber nur 5% der Weltbevölkerung stellen.

Ungeachtet dieser Dramaturgie wird durch ein weltweites Wirtschaftswachstum von 3 bis 4% der globale Durst nach Rohöl auf 118 Mio. Barrel/Tag steigen. Der Benzinverbrauch (gegenüber 2003 ein Mehrverbrauch von 6% in 2004) in Indien, China und USA wirkt sich ebenfalls preistreibend aus.


Der Ölmarkt läuft in Zukunft wie geschmiert

Ich kann nur dazu raten, im Ölmarkt engagiert zu bleiben, z. B. mit einer PetroChina. Interessant ist auch die russische LUKOil, die über die weltweit fünftgrößte Öl- und Gasreserve verfügt.


So verdienen Sie am Uran

Die Aussichten, dass die Industrie-Rohstoffe Uran, Pt-Metalle und Rohöl in Zukunft an Bedeutung verlieren, ist äußerst unwahrscheinlich. Eher sprechen fundamentale, demographische und psychologische Aspekte deutlich für einen nachhaltigen Preisanstieg. Das exponentielle Wachstum der Menschheit führt zwangsläufig zu einem immer höheren Bedarf. Jeder neue Tag vergrößert in ambivalenter Manie die Armut, aber auch den Reichtum in Indien und China, und zwar millionenfach. Autos werden gekauft, elektrische Energie im großen Stil genutzt, "Waffengüter" weiter vom Stapel gelassen. Nachweislich und unaufhaltsam schwinden dabei die Weltressourcen. Die Verknappung fordert ihren Tribut, und der heißt Preisanstieg. Gleich in welche Richtung der Moloch Mensch steuert - Krieg oder Frieden -, mittelfristig geraten wir in eine Sackgasse. Für beide Extreme bietet der hier behandelte Rohstoffkorb eine zweckmäßige Alternative.


© Hans Jörg Müllenmeister



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!




Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"