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Gold steigt auf 1.000 Dollar!

24.10.2006  |  Andreas Hoose
Nun bin ich wirklich gespannt, wie viele Leser die reißerische Überschrift dazu animieren wird, die Analyse anzuklicken. Leider befürchte ich, es werden immer noch zu viele sein. Warum das, werden Sie jetzt vielleicht fragen. Ich sage dies deshalb, weil ich glaube, dass die Korrektur beim Goldpreis noch nicht ausgestanden ist.

Das Thema sorgt für meinen Geschmack immer noch für zu viel Aufsehen. Rohstoffe, und hier ganz besonders die Edelmetalle, gehören auch nach dem Kursrutsch der vergangenen Monate auf den diversen Internet-Seiten zu den gefragtesten Themen. Rohstoff-Ratgeber sind die Lieblinge der Anleger, das Thema ist in zahlreichen Finanz-Publikationen an prominenter Stelle platziert. Das deutet darauf hin, dass jene Kandidaten, die bis vor Kurzem noch glaubten, sie könnten durch den Kauf kleiner Explorationsgesellschaften innerhalb eines Jahres Millionär werden, mehrheitlich noch investiert sind. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch Antizykliker wissen, dass man erst dann auf einen Sektor setzen sollte, wenn Panik und Verzweiflung das Bild bestimmen.

Beim Gold sind wir davon noch meilenweit entfernt. Ein Anstieg auf 1.000 US-Dollar ist längerfristig zwar durchaus vorstellbar, doch Illusionen sollte man sich lieber keine machen: Da die Börse den Weg des größten Schmerzes zu gehen pflegt, wird noch einige Zeit vergehen, bis es soweit ist. Erst wenn die vielen Traumtänzer schlaflose Nächte haben und morgens mit dem Angstschweiß auf der Stirn aufwachen, ist die Zeit gekommen, hier wieder einzusteigen...


Typisch Börse

Die These, dass die Börse die allermeisten Anleger immer wieder auf dem falschen Fuß erwischt, lässt sich derzeit übrigens auch an einem prominenten Beispiel eindrucksvoll belegen: Wohl kaum jemand hätte damit gerechnet, dass der Dow Jones Index nach Erreichen seines Allzeithochs bei 11.750 Zählern derart unbeirrt weiter aufwärts marschieren würde. Es würde mich auch gar nicht wundern, wenn die Veranstaltung noch eine ganze Weile weiter gehen sollte: Sehr viele Anleger, auch institutionelle, sind hier noch gar nicht investiert, und müssen den Kursen jetzt verzweifelt hinterherrennen. Typisch Börse eben...

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Weiter, immer weiter: Dass der Dow Jones Index nach Erreichen seines Allzeithochs bei 11.750 Zählern schnurstracks weiter marschiert,
dürfte die meisten Anleger derzeit auf dem falschen Fuß erwischen...


Doch zurück zum Gold: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass es hier schon in früheren Hausse-Perioden Durststrecken und Korrekturen gegeben hat, die auch die Profis unter den Anlegern zur Verzweiflung getrieben haben. In den 1970er Jahren etwa, die Zeitspanne wird derzeit ja immer wieder gerne zitiert, wenn es um die Beurteilung der aktuellen Lage beim Gold geht, markierte der Goldpreis ein markantes Tief im Jahr 1973 bei rund 60 US-Dollar. Innerhalb von zwei Jahren explodierten die Notierungen dann bis auf rund 200 US-Dollar - um sich anschließend fast zu halbieren. In der folgenden Abbildung ist diese Phase mit einem schwarzen Kreis markiert:

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Sowas nennt man Korrektur: Während der Goldhausse der 1970er Jahre halbierte sich der Goldpreis.
Dabei wurde auch das zuvor ausgelotete Hoch bei 120 US-Dollar deutlich unterschritten...


Was sich in der Grafik wegen der anschließend dramatischen Aufschwungphase der 1980er Jahre, nur wie eine kleine Delle ausnimmt, war in Wahrheit eine Korrektur, deren Ausmaß fast alle Aspiranten, die damals von langfristig steigenden Goldpreisen ausgegangen waren, aus dem Markt gefegt hat. Diesmal dürfte das nicht sehr viel anders werden.

Die Frage ist nun aber, welche Kursziele noch ausstehen, bis der Goldpreis seinen nächsten größeren Aufwärtsschub startet. Auch hierbei gibt die langfristige Darstellung des Goldpreises oben recht gute Hinweise: Bevor der Aufschwung der späten 1970er Jahre begann, kam es zu einer Korrektur, bei der das zuvor ausgelotete markante Hoch aus dem Jahr 1973 bei rund 120 US-Dollar klar und deutlich unterschritten wurde. In der Darstellung oben ist dieser Bereich mit einer waagerechten schwarzen Linie kenntlich gemacht.


Knackpunkt

Und jetzt erinnern wir uns daran, welche Kursmarke in der laufenden Hausse die Optimisten auf den Plan gerufen hatte. Zweifellos war es der Sprung über die 500-US-Dollar, der vor einigen Monaten weltweit für Aufsehen gesorgt hatte. Damit wird auch klar, was diesmal anstehen könnte: Die Zone von 500 US-Dollar je Feinunze kann als der alles entscheidende Knackpunkt angesehen werden. Erst wenn der Goldpreis unter 500 US-Dollar je Feinunze notiert, werden die Goldbullen scharenweise die Flucht ergreifen. Und erst dann wird die Zeit reif sein, antizyklisch vorzugehen und massiv einzukaufen. Das wird freilich nicht so einfach sein, wie es sich jetzt anhört. Ist diese wichtige Unterstützungszone erst einmal unterschritten, wird in den Medien selbstredend das Ende der Gold-Hausse ausgerufen. Und wer weiß, vielleicht klopft der Dow Jones zur gleichen Zeit ja an der Marke von 14.000 Punkten. Wer will da schon Gold kaufen?

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Markant: Erst wenn der Goldpreis unter 500 US-Dollar rutschen sollte, ist die Zeit reif, antizyklisch einzusteigen...

Also: Gold kann sicherlich auf 1.000 US-Dollar klettern, in einer Kaufpanik vielleicht sogar noch viel weiter. Vorher dürfte es in dem Sektor aber noch recht turbulent werden. Übrigens ist es auch gar nicht weiter schlimm, sollte das geschilderte Szenario ausbleiben. Antizyklische Einstiegsgelegenheiten gibt es schließlich auch anderswo...


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© Andreas Hoose
www.antizyklischer-boersenbrief.de



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