Überdimensionaler Pleitegeier über dem Land der Mitte
29.07.2017 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
Betrachtet man die finanzielle Situation im fernen China, fühlt man sich an die Figur des legendären Charles Ponzi (1886-1949) erinnert. Dieser Amerikaner italienischer Abstammung gilt als der "Erfinder" des bis heute nach ihm benannten Betrugs- oder finanziellen Schwindelsystems, in welchem man sich das Vertrauen vieler Investoren erschleicht, indem man ungewöhnlich hohe Renditen glaubwürdig verspricht.
Die dem Schwindelsystem zuerst Beigetretenen werden auch tatsächlich ausgezahlt, allerdings mit dem Geld der später in dieses "System" Kommenden. Alle Beteiligten sind bis zum Zusammenbruch dieses pyramidenartig aufgebauten Konstrukts völlig ahnungslos. Der Drahtzieher verdient große Summen und versucht, sich am Ende abzusetzen. Bernie Cornfeld verschwand in den 60er Jahren auf diese Weise mit 11 Milliarden D-Mark. Die Masse seiner geschröpften Opfer waren übrigens gutgläubige Rentner.
Ponzi war also das erste dieser bis heute nicht abreißenden Betrugskettenspiele mit vielen gegen hohe Provisionen für das System überzeugend Werbenden. Doch er floh nach Rio und wurde 1949 dortselbst in einem Armengrab verscharrt. Etwas mehr Glück hatte Bernard Madoff (1938 - unbekannt). Diesem ehemaligen Finanzbroker gelang der größte Ponzi-Kraftakt aller Zeiten.
Er betrog seine Kunden (meist Amerikaner) um etwa 65 Milliarden Dollar: Es gab kein Armengrab, selbst seine einflussreichen Freunde Flumenbaum und David Kotz vermochten ihn nicht zu retten. Das Urteil lautete: 150 Jahre Zuchthaus, und wenn er nicht gestorben ist, so lebet er noch heute und betrüget Tag für Tag seine Zellengenossen mit kleinen Ponzi-Wetten.
Das Grundprinzip des Systems oder das große Missverständnis aller Ponzi-Betrogenen ist der feste Glaube aller Geschröpften an die These aller Sozialisten "etwas für nichts", also "something for nothing". Schon die Bibel hält fest: "Du kannst nicht ernten, wo du nicht gesähet hast". Seien es nun Zinsen, Renten, Dividenden, Fonds-Ausschüttungen, Ölquellen oder Mieterträge.
Als besonders schlimm muss eine Art degenerativer Perversion erscheinen, die im Ponzi-System Feststeckenden verzichten häufig dankend auf die ihnen zustehenden Auszahlungen, sondern re-investieren diese sofort wieder, "weil dieses System doch so einwandfrei und wunderbar lief, man hatte ja scheinbar den Stein der Weisen gefunden, der alles in Gold verwandelt, was er berührt". Das Schlüsselwort hier ist "scheinbar".
Von diesen biblischen oder vernünftigen Einsichten weiß man in China sehr wenig oder nichts. Dennoch zeichnet sich hier ein Ponzi-Schema in einer Größenordnung ab, die Madoff in seinem Zellentrakt vor Neid erblassen ließe, wüsste er darum. Von den 1,3 Milliarden Chinesen gehören etwa 400 Millionen zur Mittelklasse mit etwas Vermögen pro Familie.
Da sie dieses nicht im westlichen Ausland investieren können, bleiben ihnen im Inland nur Anlagen in überteuerte Immobilien, für die sich keine Mieter finden lassen. Oder Gold (der Staat fördert den Kauf, meist in Form von Schmuck). Oder sie treten den Gang zur Bank an. Dort erwarten sie zwei Alternativen:
Zählt man alle Schulden ehrlich zusammen und bereinigt die verschönenden Falschbuchungen in Richtung Realität, dann käme der echte Verschuldungsgrad des Landes laut den Experten von Goldman auf unglaubliche 550%. Dies entspricht der Lage eines Kreditkartenhalters mit 5.500 Euro Schulden auf dieser Karte, aber mit nur noch 1.000 Euro auf seinem Sparkonto.
Übrigens, all diese CDOs und auch die übrigen Schulden lauten auf Dollars, und je mehr dieser im Außenwert steigt, desto schwerer wird die Rückzahlung. Und derzeit steigt er immer weiter. Natürlich gibt es, wie immer, eine Lösung. Zum einen geht das Land schlicht pleite und das größte Volk der Welt wird per Hyperinflation (wie derzeit in Venezuela) oder per "Währungsreform" (wie derzeit in Indien) enteignet. Damit aber riskiert man Aufstand, Palast-Revolution und Machtverlust der herrschenden kommunistischen Partei.
Oder zum anderen wirft Peking seine gesamten Ersparnisse, also etwa 3 Billionen an Hartwährungs-Devisen (meist in Form von Dollars) ins Gefecht und bereinigt damit seine internen Schuldenprobleme. Was dies bedeutet, dürfte aus Albtraumfragmenten von Zentralbankern bestehen.
Plötzlich trifft eine Springflut von rund 3.000 Milliarden Dollar auf die Finanzmärkte der Welt, ganz zu schweigen von Wall Street und New York. Wie viel wäre dann der Dollar noch wert? Womit wollten dann die USA ihre Schulden, Zinsen und Importe inklusive der Ölrechnungen und ihre weit überdimensionierte Rüstung bezahlen? Was geschähe mit den an den Dollar angehängten Währungen wie Euro oder Schweizer Franken? Man bedenke, allein die Schweizer Nationalbank hält Euro-Reserven von etwa 800 Milliarden Euro vor. Was geschähe mit den riesigen Dollar-Vermögen der Ölstaaten? Würden diese noch Öl gegen wertlose Zettelchen liefern?
Schon nach diesen wenigen Überlegungen wird klar: Wenn China niest, kriegt die Welt nicht den Schnupfen plus Nierenversagen, sondern Schnellkrebs im letzten Stadium plus einen vierfachen Herzinfarkt plus Dauermigräne mit Hirnausfall.
Doch ein Ausfall Chinas und des Dollars würde für Gold und Silber das bringen, was das Tor von Helmut Rahn im WM-Finale in Bern der deutschen Mannschaft brachte. Eine wertlose Weltleitwährung und die hysterische Suche nach dem, was noch werthaltig ist und in der Kaufkraft weiter und weiter steigt, dürfte zum Weltereignis des Jahrhunderts aufsteigen. Dies gilt vor allem für Silber, also das Gold des kleinen Mannes, dessen Wert für die Menschenmassen dann noch irgendwie erreichbar, darstellbar und machbar sein wird, was man in einer solchen Extremsituation von Gold nicht mehr erwarten kann.
© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch
Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch "GOLD SILBER! JETZT", erschienen im Osiris Verlag, D-94513 Schönberg oder Bestellung via Email: info@osirisbuch.de oder per Telefon: 08554/844 oder über jede andere Buchhandlung!
Die dem Schwindelsystem zuerst Beigetretenen werden auch tatsächlich ausgezahlt, allerdings mit dem Geld der später in dieses "System" Kommenden. Alle Beteiligten sind bis zum Zusammenbruch dieses pyramidenartig aufgebauten Konstrukts völlig ahnungslos. Der Drahtzieher verdient große Summen und versucht, sich am Ende abzusetzen. Bernie Cornfeld verschwand in den 60er Jahren auf diese Weise mit 11 Milliarden D-Mark. Die Masse seiner geschröpften Opfer waren übrigens gutgläubige Rentner.
Ponzi war also das erste dieser bis heute nicht abreißenden Betrugskettenspiele mit vielen gegen hohe Provisionen für das System überzeugend Werbenden. Doch er floh nach Rio und wurde 1949 dortselbst in einem Armengrab verscharrt. Etwas mehr Glück hatte Bernard Madoff (1938 - unbekannt). Diesem ehemaligen Finanzbroker gelang der größte Ponzi-Kraftakt aller Zeiten.
Er betrog seine Kunden (meist Amerikaner) um etwa 65 Milliarden Dollar: Es gab kein Armengrab, selbst seine einflussreichen Freunde Flumenbaum und David Kotz vermochten ihn nicht zu retten. Das Urteil lautete: 150 Jahre Zuchthaus, und wenn er nicht gestorben ist, so lebet er noch heute und betrüget Tag für Tag seine Zellengenossen mit kleinen Ponzi-Wetten.
Das Grundprinzip des Systems oder das große Missverständnis aller Ponzi-Betrogenen ist der feste Glaube aller Geschröpften an die These aller Sozialisten "etwas für nichts", also "something for nothing". Schon die Bibel hält fest: "Du kannst nicht ernten, wo du nicht gesähet hast". Seien es nun Zinsen, Renten, Dividenden, Fonds-Ausschüttungen, Ölquellen oder Mieterträge.
Als besonders schlimm muss eine Art degenerativer Perversion erscheinen, die im Ponzi-System Feststeckenden verzichten häufig dankend auf die ihnen zustehenden Auszahlungen, sondern re-investieren diese sofort wieder, "weil dieses System doch so einwandfrei und wunderbar lief, man hatte ja scheinbar den Stein der Weisen gefunden, der alles in Gold verwandelt, was er berührt". Das Schlüsselwort hier ist "scheinbar".
Von diesen biblischen oder vernünftigen Einsichten weiß man in China sehr wenig oder nichts. Dennoch zeichnet sich hier ein Ponzi-Schema in einer Größenordnung ab, die Madoff in seinem Zellentrakt vor Neid erblassen ließe, wüsste er darum. Von den 1,3 Milliarden Chinesen gehören etwa 400 Millionen zur Mittelklasse mit etwas Vermögen pro Familie.
Da sie dieses nicht im westlichen Ausland investieren können, bleiben ihnen im Inland nur Anlagen in überteuerte Immobilien, für die sich keine Mieter finden lassen. Oder Gold (der Staat fördert den Kauf, meist in Form von Schmuck). Oder sie treten den Gang zur Bank an. Dort erwarten sie zwei Alternativen:
- a) Ein normales Bankkonto wie hierzulande, welches immerhin 2% Zinsen zahlt, oder
b) eine "Collateral Debt Obligation" (CDO), also eine Schuldverschreibung, die allerdings mit satten 8% verzinst wird. Es war genau diese Art von ungesichertem Finanzinstrument, welches Lehman Brothers zum Einsturz und das Weltfinanzsystem lebensgefährlich ins Schwanken brachte. Es haftet für die chinesischen Staatsbetriebe, die sich selbst am Rande des Bankrotts entlang lavieren. Erreichen die CDOs ihre Fälligkeit, müssen neue ausgegeben werden, um die alten Fälligen bezahlen zu können. Es handelt sich also um ein klassisches Ponzi-Modell.
Der Umfang erstaunt selbst Goldman Sachs: Regierung, Staat und Banken haben einen Verschuldungsgrad von 260% des BIPs, also der gesamten jährlichen Wirtschaftsleistung Chinas. Aber es kommt noch schlimmer: Die Schulden der Kommunen, der Provinzen und der Haushalte sind in diesem ohnehin schon astronomischen Zahlenwerk nicht enthalten. Was ebenfalls fehlt, sind alle "technischen Schulden", also alle vorfinanzierten Investitionen in Maschinen, Fabriken, industriellen Anlagen, technischen Prozesse, Bahnen, Wehre, Kanäle, Infrastruktur usw. Alles Verbindlichkeiten, für die Peking eines Tages geradestehen muss.
Zählt man alle Schulden ehrlich zusammen und bereinigt die verschönenden Falschbuchungen in Richtung Realität, dann käme der echte Verschuldungsgrad des Landes laut den Experten von Goldman auf unglaubliche 550%. Dies entspricht der Lage eines Kreditkartenhalters mit 5.500 Euro Schulden auf dieser Karte, aber mit nur noch 1.000 Euro auf seinem Sparkonto.
Übrigens, all diese CDOs und auch die übrigen Schulden lauten auf Dollars, und je mehr dieser im Außenwert steigt, desto schwerer wird die Rückzahlung. Und derzeit steigt er immer weiter. Natürlich gibt es, wie immer, eine Lösung. Zum einen geht das Land schlicht pleite und das größte Volk der Welt wird per Hyperinflation (wie derzeit in Venezuela) oder per "Währungsreform" (wie derzeit in Indien) enteignet. Damit aber riskiert man Aufstand, Palast-Revolution und Machtverlust der herrschenden kommunistischen Partei.
Oder zum anderen wirft Peking seine gesamten Ersparnisse, also etwa 3 Billionen an Hartwährungs-Devisen (meist in Form von Dollars) ins Gefecht und bereinigt damit seine internen Schuldenprobleme. Was dies bedeutet, dürfte aus Albtraumfragmenten von Zentralbankern bestehen.
Plötzlich trifft eine Springflut von rund 3.000 Milliarden Dollar auf die Finanzmärkte der Welt, ganz zu schweigen von Wall Street und New York. Wie viel wäre dann der Dollar noch wert? Womit wollten dann die USA ihre Schulden, Zinsen und Importe inklusive der Ölrechnungen und ihre weit überdimensionierte Rüstung bezahlen? Was geschähe mit den an den Dollar angehängten Währungen wie Euro oder Schweizer Franken? Man bedenke, allein die Schweizer Nationalbank hält Euro-Reserven von etwa 800 Milliarden Euro vor. Was geschähe mit den riesigen Dollar-Vermögen der Ölstaaten? Würden diese noch Öl gegen wertlose Zettelchen liefern?
Schon nach diesen wenigen Überlegungen wird klar: Wenn China niest, kriegt die Welt nicht den Schnupfen plus Nierenversagen, sondern Schnellkrebs im letzten Stadium plus einen vierfachen Herzinfarkt plus Dauermigräne mit Hirnausfall.
Doch ein Ausfall Chinas und des Dollars würde für Gold und Silber das bringen, was das Tor von Helmut Rahn im WM-Finale in Bern der deutschen Mannschaft brachte. Eine wertlose Weltleitwährung und die hysterische Suche nach dem, was noch werthaltig ist und in der Kaufkraft weiter und weiter steigt, dürfte zum Weltereignis des Jahrhunderts aufsteigen. Dies gilt vor allem für Silber, also das Gold des kleinen Mannes, dessen Wert für die Menschenmassen dann noch irgendwie erreichbar, darstellbar und machbar sein wird, was man in einer solchen Extremsituation von Gold nicht mehr erwarten kann.
© Prof. Hans-Jürgen Bocker
www.profbocker.ch
Geschätzte Leser, wenn Sie mehr zu dieser Thematik mit besonderer Berücksichtigung von Edelmetallen wissen wollen, vertiefen Sie sich in mein neuestes Buch "GOLD SILBER! JETZT", erschienen im Osiris Verlag, D-94513 Schönberg oder Bestellung via Email: info@osirisbuch.de oder per Telefon: 08554/844 oder über jede andere Buchhandlung!