Der Dollar in Gefahr: Gold als Basis für die Neuordnung des Währungssystems
25.07.2017 | Jim Willie CB
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Rohöl als SchlüsselDie ersten Auswirkungen werden wahrscheinlich am Rohölmarkt zu spüren sein. Die Staaten am Arabischen Golf sind seit nunmehr 40 Jahren die Schlüsselregion für den de facto bestehenden Petro-Dollar-Standard.
Das Ölkartell der OPEC wird von den Saudis angeführt, die wiederum Marionetten der angloamerikanischen Steuerzentrale und des Bankenkartells sind. Die Saudis stehen in einem aufgeheizten Konflikt mit Katar und führen einen schmutzigen Krieg im Jemen, während der Petro-Dollar vor aller Augen die ersten Risse aufweist. Im Grunde genommen ist Saudi-Arabien bankrott.
In diese Lücke könnte das Erdgaskartell unter der Führung von Russland, Katar und dem Iran preschen, welches sich gerade herauszubilden beginnt.
Das Schlüsselereignis wird der Tag sein, an dem sich China das Recht erstreitet, die saudi-arabischen Öllieferungen in Renminbi zu bezahlen. Anschließend werden auch Kuwait, der Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate und andere arabische Ölmonarchien die chinesische Währung akzeptieren. Dieses Ereignis wird er letzte Nagel am Sarg des Petro-Dollars sein, dessen struktureller Unterbau bereits seit drei Jahren in Auflösung begriffen ist.
Die Einführung eines neuen Müll-Dollars
Die Einführung eines neuen, nur für den inländischen Gebrauch bestimmten US-Dollars wird unausweichlich sein. Darüber rede und schreibe ich schon seit Jahren.
Das ist kein verbohrter Unsinn, sondern eine Tatsache, und der Tag, an dem sie Realität wird, rückt mit jedem Monat näher. Die Staaten der östlichen Hemisphäre werden die kurzfristigen US-Staatsanleihen nicht länger als Zahlungsmittel im internationalen Handel akzeptieren. Sie werden den US-Dollar aufgrund seines trügerischen Fundaments und den Schwindeleien seines wahnsinnigen Managements ablehnen.
Der König Dollar wird nur durch die Federal Reserve und monetäre Hyperinflation gedeckt, euphemistisch auch bezeichnet als "quantitative Lockerungen". Die Regeln, die die Gesamtmenge aller im Umlauf befindlichen Dollars begrenzen, wurden aufgeweicht und der Inflation wurden Tür und Tor geöffnet. Da der US-Dollar die globale Reservewährung ist, war das äußert verantwortungslos. Sämtliche nationalen Bankensysteme wurden daher durch die QE-Programme ebenfalls untergraben.
Darüber hinaus stützt sich der König Dollar auf Kriege, Sanktionen und Kriegsdrohungen. Staaten, die wie der Irak, der Iran oder Russland versuchen oder versucht haben, ihren Ölhandel unabhängig vom US-Dollar durchzuführen, wurden zum Teil bereits Ziel kriegerischer Invasionen, Sanktionen und Komplotte.
Die Ablehnung des US-Dollars im Handel wird den Beginn eines entscheidenden neuen Kapitels der modernen Geschichte markieren. Das Ende des Petro-Dollar-Standards wird den Aufstieg des Erdgaskartells einleiten und die Einführung eines neuen Müll-Dollars notwendig machen. In Anbetracht des Außenhandelsdefizits von 550 Milliarden Dollar, wird die US-Regierung unter massivem Druck stehen, den neuen Müll-Dollar abzuwerten - beispielsweise um 30% alle sechs Monate.
Angesichts ihrer Betrugs- und Korruptionsgeschichte wird die US-Regierung wahrscheinlich versuchen, eine wenig vertrauenswürdige Deckung für die neue Währung präsentieren, z. B. das lächerliche Bestandsbuch der angeblichen Goldreserven sowie unzureichende Ölreserven.
Die strategischen Ölreserven der USA haben einen Wert von rund 7 Milliarden Dollar. Allein zur Deckung des jährlichen Außenhandelsdefizits wäre daher das 80-fache dieser Vorräte nötig. Das Haushaltsdefizit der US-Regierung liegt zudem im Bereich von 1,2 - 1,5 Billionen Dollar und muss ebenfalls finanziert werden.
Die schmerzlichen Abwertungen des Dollars werden nötig sein, um die Staatsschulden und das Handelsdefizit mit Hilfe der billigeren Währung zu finanzieren. Washington wird unter enormen Druck stehen, ausländisches Kapital ins Land zu locken. Im Moment ist das nicht der Fall, weil sich die Regierung auf die Druckerpressen und die gehebelte Manipulationsmaschinerie der Märkte verlässt. Doch dann heißt es "Willkommen in der realen Welt, wo die Fundamentaldaten noch eine Rolle spielen".
Die höheren Preise für importierte Produkte werden Angebotsengpässe und leere Regale mit sich bringen, weil die Nachfrage wegbricht. Als nächstes folgt gesellschaftliches Chaos. Ich gehe davon aus, dass es wegen drei Dingen zu Tumulten und Ausschreitungen kommen wird: in den Supermärkten wegen Lebensmitteln, an den Tankstellen wegen Benzin und an den Bankautomaten wegen Geld.