Strong buy nach Mega-Fusion?
31.10.2006 | Redaktion
Einmal einen echten "Ten Bagger" (Aktie, die mehr als 1.000 Prozent Plus macht) im Depot zu haben, ist wohl der Traum eines jeden Anlegers. Viele versuchen diesen - meist auf Anraten vermeidlicher Experten und mit mäßigem Erfolg - durch den Kauf irgendwelcher dubioser Explorer-Klitschen Wirklichkeit werden zu lassen. Die echten "Überflieger" sind aber im Regelfall keine "Pommes-Buden", die fernab jeglicher Zivilisation nach Rohstoffen suchen, sondern Unternehmen mit einem bewährten Geschäftsmodell, die dauerhaft überdurchschnittliche Gewinnsteigerungen erzielen. So wie zum Beispiel die Chicago Mercantile Exchange (CME). Seit 2003 hat sich der Aktienkurs der amerikanischen Terminbörse gut verzehnfacht, vor allem weil der rege Handel mit Rohstoffen satte Zuwächse beim Ertrag bescherte. Lohnt sich angesichts einer solchen Performance jetzt noch der Einstieg?
Hochzeitsglocken in "Al-Capone-City"
Kürzlich wurde bekannt, dass die CME mit dem Chicago Board of Trade (CBOT) fusionieren wird. Durch den Zusammenschluss entsteht die weltgrößte Rohstoff-Börse. Nach einigen kostspieligen Fehlschlägen steht der Markt solchen "Elefanten-Hochzeiten" eher kritisch gegenüber. Zu häufig erwies sich das prognostizierte Einsparpotenzial als bloßes Wunschdenken oder wurde durch hohe Integrationskosten aufgefressen. So gesehen ist es kein Wunder, dass auch dieser Merger bislang noch nicht zu nennenswerten Kurssteigerungen bei der börsennotierten CME geführt hat.
Mäßige Synergie-Effekte
Auch längerfristig ist - zumindest auf Grund der Fusion - nicht mit einer "Rallye" bei den Anteilsscheinen der CME zu rechnen. Zwar dürfte sich der finanzielle Aufwand der Zusammenführung in Grenzen halten, da die beiden Börsen sich von ihrer Struktur und Arbeitsweise schon jetzt sehr ähnlich sind. Auf der anderen Seite sollten die Synergie-Effekte nicht überschätzt werden. Abgesehen von einigen Einsparungen im Verwaltungsbereich sind Kostensenkungen kaum möglich. Operativ wird nämlich im Wesentlichen auch nach dem Zusammenschluss alles beim Alten bleiben. An der CBOT findet weiterhin der Handel mit Weizen, Mais, Sojabohnen und Edelmetallen einigen anderen Gütern statt, während an der CME Fleisch- Milch- und Bauholz-Futures umgesetzt werden. Sogar außerhalb des Rohstoff-Segments gibt es keine Überschneidungen.
Fazit:
Die CME-Aktie ist ein solides Investment, wenngleich sie nach den massiven Kurszuwächsen der Vergangenheit aktuell sicher nicht mehr spottbillig ist. Vom Rohstoff-Boom der letzten Jahre dürfte die CBOT wegen ihrer Fokussierung auf diesen Bereich stärker profitiert haben als die CME, wo eher Währungen und Index-Futures gehandelt werden. Sollte die Rohstoff-Hausse weiter gehen, könnte sich die Fusion für das CME-Papier längerfristig vielleicht doch noch als sehr positiv herausstellen. Auf der anderen Seite könnte es aber auch zu Gewinnrückgängen und damit zu Kursrücksetzern kommen, wenn Rohstoffe an Beliebtheit einbüßen. Welches Szenario Wirklichkeit wird, lässt sich heute unmöglich sagen. Fest steht allerdings auf jeden Fall: Der Zusammenschluss zwischen den beiden Chicagoer Terminmärkten allein dürfte die Notierungen der CME-Aktie kurzfristig kaum beeinflussen.
© Rohstoff Express
Hochzeitsglocken in "Al-Capone-City"
Kürzlich wurde bekannt, dass die CME mit dem Chicago Board of Trade (CBOT) fusionieren wird. Durch den Zusammenschluss entsteht die weltgrößte Rohstoff-Börse. Nach einigen kostspieligen Fehlschlägen steht der Markt solchen "Elefanten-Hochzeiten" eher kritisch gegenüber. Zu häufig erwies sich das prognostizierte Einsparpotenzial als bloßes Wunschdenken oder wurde durch hohe Integrationskosten aufgefressen. So gesehen ist es kein Wunder, dass auch dieser Merger bislang noch nicht zu nennenswerten Kurssteigerungen bei der börsennotierten CME geführt hat.
Mäßige Synergie-Effekte
Auch längerfristig ist - zumindest auf Grund der Fusion - nicht mit einer "Rallye" bei den Anteilsscheinen der CME zu rechnen. Zwar dürfte sich der finanzielle Aufwand der Zusammenführung in Grenzen halten, da die beiden Börsen sich von ihrer Struktur und Arbeitsweise schon jetzt sehr ähnlich sind. Auf der anderen Seite sollten die Synergie-Effekte nicht überschätzt werden. Abgesehen von einigen Einsparungen im Verwaltungsbereich sind Kostensenkungen kaum möglich. Operativ wird nämlich im Wesentlichen auch nach dem Zusammenschluss alles beim Alten bleiben. An der CBOT findet weiterhin der Handel mit Weizen, Mais, Sojabohnen und Edelmetallen einigen anderen Gütern statt, während an der CME Fleisch- Milch- und Bauholz-Futures umgesetzt werden. Sogar außerhalb des Rohstoff-Segments gibt es keine Überschneidungen.
Fazit:
Die CME-Aktie ist ein solides Investment, wenngleich sie nach den massiven Kurszuwächsen der Vergangenheit aktuell sicher nicht mehr spottbillig ist. Vom Rohstoff-Boom der letzten Jahre dürfte die CBOT wegen ihrer Fokussierung auf diesen Bereich stärker profitiert haben als die CME, wo eher Währungen und Index-Futures gehandelt werden. Sollte die Rohstoff-Hausse weiter gehen, könnte sich die Fusion für das CME-Papier längerfristig vielleicht doch noch als sehr positiv herausstellen. Auf der anderen Seite könnte es aber auch zu Gewinnrückgängen und damit zu Kursrücksetzern kommen, wenn Rohstoffe an Beliebtheit einbüßen. Welches Szenario Wirklichkeit wird, lässt sich heute unmöglich sagen. Fest steht allerdings auf jeden Fall: Der Zusammenschluss zwischen den beiden Chicagoer Terminmärkten allein dürfte die Notierungen der CME-Aktie kurzfristig kaum beeinflussen.
© Rohstoff Express