Rohöl: Der Weg des geringsten Widerstands zeigt gen Süden!
05.11.2006 | Sebastian Hell
An den Rohstoffterminmärkten war in dieser Woche wieder einiges los. Gold beispielsweise konnte eine bullische 1-2-3 Formation vollenden und in der Dezembernotierung um 4,6% gegenüber dem Schlusskurs der vergangenen Woche zulegen.
Eine niederländische Bank veröffentlichte eine Studie aus der hervorgeht, dass die Goldproduktion im nächsten Jahr um 159 Tonnen fallen werde. Gleichzeitig wird allerdings auch mit einer um 303 Tonnen rückläufigen Nachfrage gerechnet, was unterm Strich zu einem Angebotsüberhang führt. Des weiteren wurde aus Russland gemeldet, dass der Output bis zum Jahr 2013 um 200 bis 250 Tonnen ansteigen könnte.
Nichtsdestotrotz ist das gelbe Metall weiterhin stark und lies sich nicht von einem festen Dollar sowie einem schwachen Ölpreis beeindrucken. Mein nächstes Ziel auf der Oberseite ist nach dem geglückten Ausbruch nun die 650 $.
Die Dezember Rohölfutures mussten weitere 2,5% Verlust verzeichnen, da die Lagerbestände immer noch sehr hoch sind und in der Nähe ihrer All Time Highs notieren. Der Weg des geringsten Widerstands scheint die Unterseite zu sein, auch wenn gestern eine leichte Erholung auszumachen war. Bombendrohungen gegen eine Raffinerie von BP waren der Grund für den Zuwachs am Freitag. Jedoch haben solche Meldungen sehr kurze Beine und der Markt wird sich bald wieder auf die hohen Bestände und die OPEC Kürzung konzentrieren. Innerhalb des Ölkartells treten mittlerweile Spannungen auf, da nicht alle Mitglieder die Kürzungen wie geplant umsetzen wollen bzw. aufgrund finanzieller Verhältnisse wahrscheinlich auch nicht können. Longengagements werden erst oberhalb der 62,76 $ wieder interessant, da hier ein entscheidendes Hoch liegt.
Dezember Kaffee schaffte endlich den Ausbruch aus seiner mehrwöchigen Range und beendete die Woche mit einem Kursplus von vier Prozent. Unter den Fonds scheint Kaffee wieder interessant zu sein, weswegen der Aufbau von trendfolgenden Positionen vorgenommen wurde. Obwohl unter den Händlern immer noch Uneinigkeit herrscht, wie groß die nächstjährige Vietnamernte sein könnte, scheinen sich hier die Bullen durchgesetzt zu haben. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das Wetter in Brasilien, welches für die kommende Ernte hervorragend ist. Allerdings sind dies nur Spekulationen die bisher noch keine Gestalt angenommen haben. Somit macht es Sinn sich auf Dinge zu konzentrieren, die wir auch wirklich wissen - nämlich den Kurs. Dieser ist wie bereits eingangs erwähnt ausgebrochen, weswegen Longpositionen nun gerechtfertigt sind.
Mais konnte um fast weitere drei Prozent zulegen, da zwei private Firmen ihre Schätzungen für die diesjährige Ernte deutlich nach unten korrigiert haben. In der nächsten Woche, am Donnerstag wird das US Landwirtschaftsministerium wieder seinen "Supply & Demand Report" veröffentlichen. Im Vorfeld dieses Ereignisses werden oft seitens privater Analystenhäuser vorab Schätzung preisgegeben. Die bisher veröffentlichten Prognosen sprechen von einer Verringerung des Outputs um 176 Millionen Scheffel. Falls alle andere Variablen gleich gelassen werden, ergibt sich hieraus ein Ending Stocks to Use Ratio (Übertragsrate im Verhältnis zum Verbrauch) von nur noch 6,9%. Dieser Wert wäre der zweitniedrigste seit 1960. Eine niedrigere Quote wurde nur 1995/1996 bei fünf Prozent erreicht. Die am Donnerstag veröffentlichten "Export & Sales" welche Aufschluss über die Auslandsnachfrage geben, überraschten bei Mais positiv. Während unter den Händlern mit einem Wert von 900.000 bis 1.000.000 Tonnen gerechnet wurde, lief der tatsächliche Wert mit 1.027.000 über die Ticker.
Bei Weizen wurden sogar die höchsten Exporte das laufenden Marketingjahres verzeichnet. Ingesamt wurden 962.800 Tonnen exportiert, wohingegen mit maximal 650.000 Tonnen gerechnet wurde. In Indien kletterten die Weizenpreise trotz eines umfangreichen Importprogramms auf zehn Jahres Höchststände und spiegeln damit den enormen Versorgungsengpass wieder. Trotzdem scheinen die Notierungen des Dezember Chicago Weizen Futures überhitzt zu sein, weswegen eine kurzfristige Korrektur nicht auszuschließen ist. Des weiteren ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Anbaufläche für Weizen aufgrund der hohen Preise drastisch ausgeweitet werden wird. Technisch gesehen wurde eine 1-2-3 Umkehrformation bei 499 vollendet und eine Analyse der saisonalen Verläufe deutet auf schwächere Notierungen hin.
"Der obige Text ist ein Auszug aus unserem kostenlosen und wöchentlichen "EMFIS Market Recap". Dieser Report enthält Wochenzusammenfassungen und Ausblicke für Rohstoffe, Asien, Lateinamerika und Osteuropa. Jetzt kostenlos in den Verteiler eintragen und schon nächste Woche profitieren!"
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© Sebastian Hell
www.emfis.com
Eine niederländische Bank veröffentlichte eine Studie aus der hervorgeht, dass die Goldproduktion im nächsten Jahr um 159 Tonnen fallen werde. Gleichzeitig wird allerdings auch mit einer um 303 Tonnen rückläufigen Nachfrage gerechnet, was unterm Strich zu einem Angebotsüberhang führt. Des weiteren wurde aus Russland gemeldet, dass der Output bis zum Jahr 2013 um 200 bis 250 Tonnen ansteigen könnte.
Nichtsdestotrotz ist das gelbe Metall weiterhin stark und lies sich nicht von einem festen Dollar sowie einem schwachen Ölpreis beeindrucken. Mein nächstes Ziel auf der Oberseite ist nach dem geglückten Ausbruch nun die 650 $.
Die Dezember Rohölfutures mussten weitere 2,5% Verlust verzeichnen, da die Lagerbestände immer noch sehr hoch sind und in der Nähe ihrer All Time Highs notieren. Der Weg des geringsten Widerstands scheint die Unterseite zu sein, auch wenn gestern eine leichte Erholung auszumachen war. Bombendrohungen gegen eine Raffinerie von BP waren der Grund für den Zuwachs am Freitag. Jedoch haben solche Meldungen sehr kurze Beine und der Markt wird sich bald wieder auf die hohen Bestände und die OPEC Kürzung konzentrieren. Innerhalb des Ölkartells treten mittlerweile Spannungen auf, da nicht alle Mitglieder die Kürzungen wie geplant umsetzen wollen bzw. aufgrund finanzieller Verhältnisse wahrscheinlich auch nicht können. Longengagements werden erst oberhalb der 62,76 $ wieder interessant, da hier ein entscheidendes Hoch liegt.
Dezember Kaffee schaffte endlich den Ausbruch aus seiner mehrwöchigen Range und beendete die Woche mit einem Kursplus von vier Prozent. Unter den Fonds scheint Kaffee wieder interessant zu sein, weswegen der Aufbau von trendfolgenden Positionen vorgenommen wurde. Obwohl unter den Händlern immer noch Uneinigkeit herrscht, wie groß die nächstjährige Vietnamernte sein könnte, scheinen sich hier die Bullen durchgesetzt zu haben. Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist das Wetter in Brasilien, welches für die kommende Ernte hervorragend ist. Allerdings sind dies nur Spekulationen die bisher noch keine Gestalt angenommen haben. Somit macht es Sinn sich auf Dinge zu konzentrieren, die wir auch wirklich wissen - nämlich den Kurs. Dieser ist wie bereits eingangs erwähnt ausgebrochen, weswegen Longpositionen nun gerechtfertigt sind.
Mais konnte um fast weitere drei Prozent zulegen, da zwei private Firmen ihre Schätzungen für die diesjährige Ernte deutlich nach unten korrigiert haben. In der nächsten Woche, am Donnerstag wird das US Landwirtschaftsministerium wieder seinen "Supply & Demand Report" veröffentlichen. Im Vorfeld dieses Ereignisses werden oft seitens privater Analystenhäuser vorab Schätzung preisgegeben. Die bisher veröffentlichten Prognosen sprechen von einer Verringerung des Outputs um 176 Millionen Scheffel. Falls alle andere Variablen gleich gelassen werden, ergibt sich hieraus ein Ending Stocks to Use Ratio (Übertragsrate im Verhältnis zum Verbrauch) von nur noch 6,9%. Dieser Wert wäre der zweitniedrigste seit 1960. Eine niedrigere Quote wurde nur 1995/1996 bei fünf Prozent erreicht. Die am Donnerstag veröffentlichten "Export & Sales" welche Aufschluss über die Auslandsnachfrage geben, überraschten bei Mais positiv. Während unter den Händlern mit einem Wert von 900.000 bis 1.000.000 Tonnen gerechnet wurde, lief der tatsächliche Wert mit 1.027.000 über die Ticker.
Bei Weizen wurden sogar die höchsten Exporte das laufenden Marketingjahres verzeichnet. Ingesamt wurden 962.800 Tonnen exportiert, wohingegen mit maximal 650.000 Tonnen gerechnet wurde. In Indien kletterten die Weizenpreise trotz eines umfangreichen Importprogramms auf zehn Jahres Höchststände und spiegeln damit den enormen Versorgungsengpass wieder. Trotzdem scheinen die Notierungen des Dezember Chicago Weizen Futures überhitzt zu sein, weswegen eine kurzfristige Korrektur nicht auszuschließen ist. Des weiteren ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Anbaufläche für Weizen aufgrund der hohen Preise drastisch ausgeweitet werden wird. Technisch gesehen wurde eine 1-2-3 Umkehrformation bei 499 vollendet und eine Analyse der saisonalen Verläufe deutet auf schwächere Notierungen hin.
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