Wann steigen die Großen richtig ein?
13.11.2006 | Heiko Aschoff
Am 3. November hatte ich in München auf der "Edelmetall- & Rohstoffmesse" das Vergnügen, neben international bekannten Größen wie Dr. Marc Faber einen Vortrag zum Thema Rohstoffe halten zu können. Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung meines Vortrages. Leider kann darin nur ein kleiner Teil der besprochenen Aspekte wiedergegeben werden. Am Ende der Zusammenfassung können alle verwendeten Präsentationsfolien als PDF runtergeladen werden.
Wann steigen die Großen richtig ein?
Eine Hausse ist in vollem Gang, und sie findet bei den Rohstoffen statt - den "harten Materialien" und "Vermögensgegenständen", die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen und unentbehrlich für die heutige Industriegesellschaft sind. Der Rohstoffhunger der aufstrebenden Volkswirtschaften ist enorm. Ob Öl, Metalle oder Agrarrohstoffe, diese Länder scheinen einen unstillbaren Bedarf zu haben. Angebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht. So lauteten meine ersten Zeilen bei der Auftaktveranstaltung des ersten Rohstoff- und Edelmetallkongress im letzten Jahr.
Auf die gleiche Frage von damals, ob das Beste schon vorbei sei, kann ich nur die gleiche Antwort geben: Nein! Wir befinden uns immer noch mitten im Superzyklus der Rohstoffe. Genießen Sie die Fahrt im Börsenzug, aber bitte anschnallen - ohne Höhen und Tiefen geht es leider nicht. Das haben schon die letzten drei Rohstoffhaussen in den vergangenen 100 Jahren gezeigt.
Abbildung 1: Es geht nicht immer nur aufwärts - trotz zwischenzeitlicher Höhenflüge
Investoren neigen dazu, Märkte zu meiden, an denen man seit Jahrzehnten Geld verloren hat. Viele Anleger glauben gut diversifiziert zu sein, wenn Sie in Anleihen, Immobilien und Aktien investieren. Nur wenige berücksichtigen Devisen, Rohstoffe und Edelhölzer. Langsam findet ein Umdenken statt. Rohstoffe werden mehr und mehr bei den Institutionellen als eigenständige Anlageklasse erkannt. Dennoch ist das Gerede darüber weitaus größer, als die tatsächlich investierten Kapitalbeträge.
Es wird mehr über Investments diskutiert als investiert
Abbildung 2: Die Grafik verdeutlicht den geringen Investitionsgrad in Edelmetallen am Beispiel der Fidelity-Sektorfonds.
Nur 3,3% der Mittel sind dort angelegt.
Quelle: Ned Davis Research; Werner Ullmann / Peter Heim
Weltweit sind erst rund 3% des Vermögens in der Anlageklasse Rohstoffe investiert
Abbildung 3
Nur ein Drittel der großen institutionellen Investoren sind bereits investiert - allerdings mit relativ kleinem Portfolioanteil.
Immerhin: Zwei Drittel der Institutionellen planen in den nächsten beiden Jahren Engagements von mindestens 5% ihres Portfolios.
Verehrte Leser, Sie dokumentieren durch Ihren heutigen Messebesuch das gestiegene Interesse an diesem Thema, aber Sie gehören zu einer gut informierten Minderheit. Was passiert, wenn nur ein Bruchteil des international angelegten Kapitals aus den klassischen Aktien- und Rentenfonds umgeschichtet würde?
Im Top des letzten Bullenmarktes lag die Investitionsquote über 30%
Abbildung 4: Die Sektorgewichtung damals und heute zeigt das Potenzial. Wiederholt sich die Geschichte?
Quelle: Barra; Werner Ullmann / Peter Heim
Ahnen Sie die Brisanz, die hinter diesen Zahlen steht? Es ist noch genügend Treibstoff für die Rohstoffhausse vorhanden. Bedenken Sie dabei, dass Rohstoffe eine heterogene Anlageklasse sind. Die letzten drei großen Haussen dauerten durchschnittlich je 17 Jahre. Das heißt nicht, dass etwa Kupfer 17 Jahre nur steigt. Typischerweise wechseln sich die Haussezyklen in den einzelnen Rohstoffsegmenten ab. Während die Industriemetalle hervorragend gelaufen sind, dümpeln die meisten Soft Commodities noch dahin. Angesichts der steigenden Weltbevölkerung, den veränderten Ernährungsgewohnheiten sowie zunehmend unproduktiver Anbauflächen, sollte diese schlechte Performance kein Dauerzustand bleiben. Es dürfte sich in den nächsten Jahren lohnen, auch solche Rohstoffe dem Portfolio beizumischen, bevor sie in aller Munde sind. Guten Appetit!
Abbildung 5: Die Rohstoffsektoren entwickeln sich unterschiedlich; Quelle: Bloomberg, DZ Bank
Anlegen in Rohstoffe: Fünf Punkte auf die Sie achten sollten
1. Rohstoffe "ticken" anders - sie sind kaum mit den klassischen Aktienmärkten korreliert. Während Rohstoff-Aktien noch eine Korrelation um die 0,6 aufweisen, sind die physischen "Materialien" bzw. Futures sogar negativ korreliert. Sie eignen sich hervorragend zur Portfoliodiversifikation.
2. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte und investieren Sie nur einen Teil Ihres Kapitals in Rohstoffe. Berücksichtigen Sie dabei unterschiedliche Länder, Branchen, Segmente und Unternehmen.
3. Rohstoffe sind volatil. Das "richtige" Timing ist entscheidend. Laufen Sie den Kursen nicht hinterher, sondern nutzen Sie solche Phasen zur Selektion. Gekauft wird dann in mittelfristigen Korrekturen. Achten Sie auf das Verhalten der großen Marktteilnehmer. In dem regelmäßig veröffentlichten Commitment of Traders Report (COT) finden Sie wertvolle Hinweise der Commercials, die den Markt bewegen. Auf der Internetadresse www.cftc/cftchome.htm können die Daten herunter geladen werden.
4. Behalten Sie die Wechselkursentwicklung im Auge. Je nach persönlicher Risikoneigung sollte man über eine Absicherung nachdenken, damit die Gewinne nicht durch Wechselkursverluste gefährdet werden. Es gibt geeignete Produkte, die bereits eine Währungssicherung mit einschließen.
5. Ob Zertifikate, ETFs, Fonds, Futures oder strukturierte Produkte - die Angebotsvielfalt lässt kaum noch Wünsche offen. Leider gibt es zwischen den Anbietern erhebliche Gebührenunterschiede. Hier hilft nur der Vergleich, denn die Rendite für den Anleger fängt erst nach den Kosten an.
Hier können Sie meine Präsentation als pdf runterladen: Präsentationsunterlagen Edelmetall- & Rohstoffmesse 2006
© Heiko Aschoff
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Wann steigen die Großen richtig ein?
Eine Hausse ist in vollem Gang, und sie findet bei den Rohstoffen statt - den "harten Materialien" und "Vermögensgegenständen", die eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen und unentbehrlich für die heutige Industriegesellschaft sind. Der Rohstoffhunger der aufstrebenden Volkswirtschaften ist enorm. Ob Öl, Metalle oder Agrarrohstoffe, diese Länder scheinen einen unstillbaren Bedarf zu haben. Angebot und Nachfrage sind aus dem Gleichgewicht. So lauteten meine ersten Zeilen bei der Auftaktveranstaltung des ersten Rohstoff- und Edelmetallkongress im letzten Jahr.
Auf die gleiche Frage von damals, ob das Beste schon vorbei sei, kann ich nur die gleiche Antwort geben: Nein! Wir befinden uns immer noch mitten im Superzyklus der Rohstoffe. Genießen Sie die Fahrt im Börsenzug, aber bitte anschnallen - ohne Höhen und Tiefen geht es leider nicht. Das haben schon die letzten drei Rohstoffhaussen in den vergangenen 100 Jahren gezeigt.
Abbildung 1: Es geht nicht immer nur aufwärts - trotz zwischenzeitlicher Höhenflüge
Investoren neigen dazu, Märkte zu meiden, an denen man seit Jahrzehnten Geld verloren hat. Viele Anleger glauben gut diversifiziert zu sein, wenn Sie in Anleihen, Immobilien und Aktien investieren. Nur wenige berücksichtigen Devisen, Rohstoffe und Edelhölzer. Langsam findet ein Umdenken statt. Rohstoffe werden mehr und mehr bei den Institutionellen als eigenständige Anlageklasse erkannt. Dennoch ist das Gerede darüber weitaus größer, als die tatsächlich investierten Kapitalbeträge.
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Abbildung 2: Die Grafik verdeutlicht den geringen Investitionsgrad in Edelmetallen am Beispiel der Fidelity-Sektorfonds.
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Abbildung 3
Nur ein Drittel der großen institutionellen Investoren sind bereits investiert - allerdings mit relativ kleinem Portfolioanteil.
Immerhin: Zwei Drittel der Institutionellen planen in den nächsten beiden Jahren Engagements von mindestens 5% ihres Portfolios.
Verehrte Leser, Sie dokumentieren durch Ihren heutigen Messebesuch das gestiegene Interesse an diesem Thema, aber Sie gehören zu einer gut informierten Minderheit. Was passiert, wenn nur ein Bruchteil des international angelegten Kapitals aus den klassischen Aktien- und Rentenfonds umgeschichtet würde?
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Anlegen in Rohstoffe: Fünf Punkte auf die Sie achten sollten
1. Rohstoffe "ticken" anders - sie sind kaum mit den klassischen Aktienmärkten korreliert. Während Rohstoff-Aktien noch eine Korrelation um die 0,6 aufweisen, sind die physischen "Materialien" bzw. Futures sogar negativ korreliert. Sie eignen sich hervorragend zur Portfoliodiversifikation.
2. Setzen Sie nicht alles auf eine Karte und investieren Sie nur einen Teil Ihres Kapitals in Rohstoffe. Berücksichtigen Sie dabei unterschiedliche Länder, Branchen, Segmente und Unternehmen.
3. Rohstoffe sind volatil. Das "richtige" Timing ist entscheidend. Laufen Sie den Kursen nicht hinterher, sondern nutzen Sie solche Phasen zur Selektion. Gekauft wird dann in mittelfristigen Korrekturen. Achten Sie auf das Verhalten der großen Marktteilnehmer. In dem regelmäßig veröffentlichten Commitment of Traders Report (COT) finden Sie wertvolle Hinweise der Commercials, die den Markt bewegen. Auf der Internetadresse www.cftc/cftchome.htm können die Daten herunter geladen werden.
4. Behalten Sie die Wechselkursentwicklung im Auge. Je nach persönlicher Risikoneigung sollte man über eine Absicherung nachdenken, damit die Gewinne nicht durch Wechselkursverluste gefährdet werden. Es gibt geeignete Produkte, die bereits eine Währungssicherung mit einschließen.
5. Ob Zertifikate, ETFs, Fonds, Futures oder strukturierte Produkte - die Angebotsvielfalt lässt kaum noch Wünsche offen. Leider gibt es zwischen den Anbietern erhebliche Gebührenunterschiede. Hier hilft nur der Vergleich, denn die Rendite für den Anleger fängt erst nach den Kosten an.
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© Heiko Aschoff
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