US-Kongresswahlen - und der Staubsaugereffekt
07.11.2006 | Ralf Flierl
Es sieht so aus, als ob bei den heute stattfindenden US-Kongresswahlen die Republikaner die Mehrheit verlieren werden.
Viele sehen daher schon das Ende der Bush-Ära heraufziehen, und damit den Beginn einer "besseren" Zeit. Hierzu sein folgendes gesagt: Der außenpolitische "Trampel-Kurs" der US-Regierung wird sich auch durch eine demokratische Kongress-Mehrheit nicht ändern. Erstens hat der Präsident bis zu seinem Amtsende ein Veto, das heißt es kann nichts gegen seinen Willen geschehen. Und zweitens sind auch die Demokraten nicht sehr weit weg von der republikanischen Linie. Der amerikanische Systemkritiker Gore Vidal hat das einmal folgendermaßen sinngemäß formuliert: "Wer glaubt, wir hätten in den USA eine Demokratie, der irrt. Vielmehr haben wir ein Ein-Parteien-System, mit zwei rechten Flügeln". Hm, das klingt hart, aber in letzter Konsequenz würde ich Herrn Vidal zustimmen. Und um nun wieder einmal dem Vorwurf des Anti-Amerikanismus zu entgehen, möchte ich schnell auf die deutsche Politik hinweisen. Die Unterschiede zwischen Union und SPD verwischen hierzulande nämlich auch mehr und mehr, wie seit Bestehen der Großen Koalition, aber eigentlich schon viel früher, klargeworden ist.
Also, außenpolitisch spielt es keine Rolle, welche Partei in den USA das Sagen hat. Weshalb wir leider wieder unsere These betonen müssen, dass die USA auf eine Zuspitzung des Iran-Konflikts (bis hin zum Krieg) hinarbeiten werden, ob mit republikanischer Kongressmehrheit oder ohne. Und wirtschaftlich gesehen kann ich nicht erkennen, was sich kurzfristig gravierend an der jetzigen Situation ändern soll. Insofern dürfte der zu erwartende Ausgang der Wahl für die Börse tendenziell ein Non-Event darstellen. Sollten die Republikaner wider Erwarten jedoch die Mehrheit behalten, so dürfte dies die Börsen eher beflügeln.
Das beste Argument für steigende Kurse
Die Bullenmarkt geht weiter, daran besteht aus unserer Sicht gar kein Zweifel, denn das beste Argument für steigende Kurse ist gegeben, nämlich: Steigende Kurse. Die Indizes eilen von einem Rekord zum nächsten, und Hochkurse, insbesondere Allzeithoch-Kurse verfügen nun einmal über eine eigene Magie. Aber lesen Sie bitte hierzu im aktuellen Heft auf Seite 43 nach. Damit will ich sagen: Die Kurse werden weitersteigen, trotz der vielen Argumente der Bären. Ganz einfach deshalb, weil die Unterinvestierung weiter Teile der Investorenschaft immer wieder neues Leiden schafft, welches zu neuen Kurssteigerungen führen wird. Und zwar unabhängig davon, ob die nun steigenden Kurse berechtigt sind oder nicht. Entscheidend ist, wo die schwachen Hände sind, und die sind meines Erachtens nicht auf der Long-Seite. Also spricht vieles für unsere Theorie des „inversen Crashs“, welche Sie in aktuellen Heft ab S. 44 nachlesen können.
Wir werden in den kommenden Wochen also vor allem den sogenannten Staubsaugereffekt an den Börsen beobachten dürfen. D.h., mehr und mehr Anleger werden in den Markt gesogen. Und die Kraft, die dieses Sogwirkung erzeugt, rührt von den steigenden Kursen her. Denn wer mag schon als Uninvestierter ewig den anziehenden Kursen hinterhersehen? Das Sprichwort "Die Hausse nährt die Hausse" hat vor diesem Hintergrund natürlich schon einen sehr hohen Wahrheitsgehalt. Natürlich ist die Aufwärtsbewegung ("inverser Crash") in dem Zeitpunkt zu Ende, wenn alle Investoren in den Markt gesogen wurden. Unseren Analysen nach dürfte das jedoch erst im kommenden Jahr der Fall sein. Wir haben diesbezüglich auch schon etwas genauere Vorstellungen, mehr dazu aber im Heft 1/2007, welches noch vor Weihnachten erscheinen wird, und welchem wir einen ausführlichen Ausblick auf das Jahr 2007 geben werden.
Rohstoffe
Was die Rohstoffe anbelangt, so sind wir derzeit sehr unschlüssig. Einerseits entwickeln sich hier einige Aktien sehr gut, andererseits können uns die Charts bisher noch nicht vollends überzeugen. Der CC-Rohstoff-Index beispielsweise ist jetzt von unten an seinen Aufwärtstrend gelaufen, hat aber noch kein neues Hoch ausgebildet. Dennoch es sieht in der Tat so aus, als ob es hier bald zum Break nach oben kommen könnte. Im Übrigen würden steigende Rohstoffpreise natürlich zu steigenden Aktienkursen passen.
Musterdepot
Wir nehmen zum morgigen Schlusskurs den südafrikanischen Goldproduzenten Gold Fields ins Musterdepot auf. Aufgrund des starken Rand Jahren schrieben nahezu alle dortigen Produzenten in den letzten Jahren rote oder aber wenig schwarze Zahlen. Dies dürfte sich dank des wieder erstarkenden Dollars gegen über dem Rand aber nun ändern. Die blaue Linie im Chart zeigt, dass der Dollar gg. den Rand eine schulbuchhafte Umkehrformation absolviert hat und nun langfristig nach oben streben dürfte. Dies wäre positiv für Produzenten wie Gold Fields, da ihre Erlöse in Dollar, ihre Kosten jedoch in Rand berechnet werden. Wir ordern 800 Stück der Wertpapierkennnummer 862484.
Unser Kauflimit für 1.000 Value Holdings* bei 4,45 EUR bleibt eine weitere Woche bestehen.
Fazit
Der "inverse Crash" entfaltet sich.
© Ralf Flierl
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Eine mit "*" gekennzeichnete Aktie wird zum Zeitpunkt der Erschenung dieser Publikation von mindestens einem Mitarbeiter der Redaktion gehalten.
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Viele sehen daher schon das Ende der Bush-Ära heraufziehen, und damit den Beginn einer "besseren" Zeit. Hierzu sein folgendes gesagt: Der außenpolitische "Trampel-Kurs" der US-Regierung wird sich auch durch eine demokratische Kongress-Mehrheit nicht ändern. Erstens hat der Präsident bis zu seinem Amtsende ein Veto, das heißt es kann nichts gegen seinen Willen geschehen. Und zweitens sind auch die Demokraten nicht sehr weit weg von der republikanischen Linie. Der amerikanische Systemkritiker Gore Vidal hat das einmal folgendermaßen sinngemäß formuliert: "Wer glaubt, wir hätten in den USA eine Demokratie, der irrt. Vielmehr haben wir ein Ein-Parteien-System, mit zwei rechten Flügeln". Hm, das klingt hart, aber in letzter Konsequenz würde ich Herrn Vidal zustimmen. Und um nun wieder einmal dem Vorwurf des Anti-Amerikanismus zu entgehen, möchte ich schnell auf die deutsche Politik hinweisen. Die Unterschiede zwischen Union und SPD verwischen hierzulande nämlich auch mehr und mehr, wie seit Bestehen der Großen Koalition, aber eigentlich schon viel früher, klargeworden ist.
Also, außenpolitisch spielt es keine Rolle, welche Partei in den USA das Sagen hat. Weshalb wir leider wieder unsere These betonen müssen, dass die USA auf eine Zuspitzung des Iran-Konflikts (bis hin zum Krieg) hinarbeiten werden, ob mit republikanischer Kongressmehrheit oder ohne. Und wirtschaftlich gesehen kann ich nicht erkennen, was sich kurzfristig gravierend an der jetzigen Situation ändern soll. Insofern dürfte der zu erwartende Ausgang der Wahl für die Börse tendenziell ein Non-Event darstellen. Sollten die Republikaner wider Erwarten jedoch die Mehrheit behalten, so dürfte dies die Börsen eher beflügeln.
Das beste Argument für steigende Kurse
Die Bullenmarkt geht weiter, daran besteht aus unserer Sicht gar kein Zweifel, denn das beste Argument für steigende Kurse ist gegeben, nämlich: Steigende Kurse. Die Indizes eilen von einem Rekord zum nächsten, und Hochkurse, insbesondere Allzeithoch-Kurse verfügen nun einmal über eine eigene Magie. Aber lesen Sie bitte hierzu im aktuellen Heft auf Seite 43 nach. Damit will ich sagen: Die Kurse werden weitersteigen, trotz der vielen Argumente der Bären. Ganz einfach deshalb, weil die Unterinvestierung weiter Teile der Investorenschaft immer wieder neues Leiden schafft, welches zu neuen Kurssteigerungen führen wird. Und zwar unabhängig davon, ob die nun steigenden Kurse berechtigt sind oder nicht. Entscheidend ist, wo die schwachen Hände sind, und die sind meines Erachtens nicht auf der Long-Seite. Also spricht vieles für unsere Theorie des „inversen Crashs“, welche Sie in aktuellen Heft ab S. 44 nachlesen können.
Wir werden in den kommenden Wochen also vor allem den sogenannten Staubsaugereffekt an den Börsen beobachten dürfen. D.h., mehr und mehr Anleger werden in den Markt gesogen. Und die Kraft, die dieses Sogwirkung erzeugt, rührt von den steigenden Kursen her. Denn wer mag schon als Uninvestierter ewig den anziehenden Kursen hinterhersehen? Das Sprichwort "Die Hausse nährt die Hausse" hat vor diesem Hintergrund natürlich schon einen sehr hohen Wahrheitsgehalt. Natürlich ist die Aufwärtsbewegung ("inverser Crash") in dem Zeitpunkt zu Ende, wenn alle Investoren in den Markt gesogen wurden. Unseren Analysen nach dürfte das jedoch erst im kommenden Jahr der Fall sein. Wir haben diesbezüglich auch schon etwas genauere Vorstellungen, mehr dazu aber im Heft 1/2007, welches noch vor Weihnachten erscheinen wird, und welchem wir einen ausführlichen Ausblick auf das Jahr 2007 geben werden.
Rohstoffe
Was die Rohstoffe anbelangt, so sind wir derzeit sehr unschlüssig. Einerseits entwickeln sich hier einige Aktien sehr gut, andererseits können uns die Charts bisher noch nicht vollends überzeugen. Der CC-Rohstoff-Index beispielsweise ist jetzt von unten an seinen Aufwärtstrend gelaufen, hat aber noch kein neues Hoch ausgebildet. Dennoch es sieht in der Tat so aus, als ob es hier bald zum Break nach oben kommen könnte. Im Übrigen würden steigende Rohstoffpreise natürlich zu steigenden Aktienkursen passen.
Musterdepot
Wir nehmen zum morgigen Schlusskurs den südafrikanischen Goldproduzenten Gold Fields ins Musterdepot auf. Aufgrund des starken Rand Jahren schrieben nahezu alle dortigen Produzenten in den letzten Jahren rote oder aber wenig schwarze Zahlen. Dies dürfte sich dank des wieder erstarkenden Dollars gegen über dem Rand aber nun ändern. Die blaue Linie im Chart zeigt, dass der Dollar gg. den Rand eine schulbuchhafte Umkehrformation absolviert hat und nun langfristig nach oben streben dürfte. Dies wäre positiv für Produzenten wie Gold Fields, da ihre Erlöse in Dollar, ihre Kosten jedoch in Rand berechnet werden. Wir ordern 800 Stück der Wertpapierkennnummer 862484.
Unser Kauflimit für 1.000 Value Holdings* bei 4,45 EUR bleibt eine weitere Woche bestehen.
Fazit
Der "inverse Crash" entfaltet sich.
© Ralf Flierl
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Eine mit "*" gekennzeichnete Aktie wird zum Zeitpunkt der Erschenung dieser Publikation von mindestens einem Mitarbeiter der Redaktion gehalten.
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