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Rohstoff Express: Uran: "Strahlender" Überflieger!

24.10.2006  |  Marius Steininger
Während der massive Anstieg des Ölpreises in den vergangenen Jahren in aller Munde war, interessierte sich die Öffentlichkeit für die Kursentwicklung von Uran trotz der signifikanten Outperformance gegenüber dem "schwarzen Gold" bisher nur mäßig. Heimlich, still und leise verteuerte sich der "strahlende Energie-Rohstoff" von knapp unter sieben US-Dollar pro Pound (amerikanisches Pfund) Anfang 2001 auf aktuell rund 55 US-Dollar. Und selbst die jüngsten Korrekturphasen beim "schwarzen Gold" und vor allem bei Erdgas lassen den Uranmarkt völlig kalt: Wie am Schnürchen gezogen geht es von einem Höchststand zum nächsten. Wer jetzt allerdings glaubt, dass sich die Hausse demnächst ihrem Ende nähern könnte, dürfte sich auf dem Holzweg befinden. In den kommenden zehn bis 15 Jahren könnte sich der Uranpreis mindestens noch einmal verdoppeln, wenn nicht sogar verdrei- oder vervierfachen.


Renaissance der Kernenergie

Haupttriebfeder für den dauerhaften "Bullenmarkt" ist - wie könnte es auch anders sein - natürlich China: Strom ist im "Reich der Mitte" eines der wertvollsten und begehrtesten Güter überhaupt. Während hierzulande aus politischem Kalkül an dem mehr als fragwürdigen Beschluss zum Atomausstieg festgehalten werden soll, plant Peking bis 2020 den Bau von sage und schreibe 49 neuen Kernkraftwerken, um den rasant wachsenden Strombedarf (plus 13 Prozent in 2005 gegenüber dem Vorjahr) auch nur halbwegs befriedigen zu können. Ähnlich stellt sich die Situation in Indien dar: Bislang ist die Stromversorgung auf dem Subkontinent größtenteils noch reine Glückssache. Ändern sollen das neun zusätzliche Atom-Reaktoren, die spätestens 2010 fertig gestellt sein werden.

Selbst Russland setzt zunehmend auf Atomstrom. Trotz der gigantischen Öl-, Gas- und Kohlevorkommen möchte Präsident Putin längerfristig insgesamt 40 neue Kernkraftwerke in Betrieb nehmen. Die Renaissance der Atomenergie ist jedoch nicht nur auf die boomenden Schwellenländer beschränkt. Auch in den USA und Europa liebäugeln immer mehr Politiker mit einem Ausbau der Kernkraft-Kapazitäten, um einerseits unabhängiger vom Erdöl zu werden und zum anderen dem Klimawandel Einhalt gebieten zu können. Insgesamt dürfte weltweit die Zahl der Atom-Reaktoren in den kommenden Jahren von derzeit 440 mindestens auf 610 ansteigen.


Versorgungsengpässe vorprogrammiert

Dadurch wird sich die ohnehin schon recht angespannte Angebot-Nachfrage-Situation bei Uran weiter verschärfen. Gegenwärtig beläuft sich der weltweite Bedarf auf rund 65.000 Tonnen. Hiervon können gerade einmal 55 Prozent durch die globale Neu-Produktion gedeckt werden. Die Angebotslücke von knapp 30.000 Tonnen wird derzeit noch durch die Wiederaufbereitung von Uran aus russischen Nuklearwaffen gefüllt. Doch ab 2013 ist damit Schluss: Dann gibt es aller Voraussicht nach keine alten Atom-Sprengköpfe mehr, die man recyceln könnte. Konservative Schätzungen gehen davon aus, dass die Gesamt-Nachfrage bis dahin bei wenigstens 100.000 Tonnen jährlich liegt. Auf Grund komplizierter Genehmigungsverfahren haben Uran-Minen eine Vorlaufzeit von bis zu zehn Jahren. Eine signifikante Produktionsausweitung ist damit vorerst nicht zu erwarten. Folglich könnte es in Zukunft bei Uran zu ernsten Versorgungsengpässen kommen. Weiter anziehende Preise sind damit quasi vorprogrammiert.


Mit Produzenten-Aktien vom "Mega-Boom" profitieren

Da Uran nicht börsengelistet ist und es demzufolge keine Derivate auf die Kursentwicklung gibt, können Anleger vom "Uran-Run" nur indirekt profitieren, indem sie Anteilsscheine von entsprechenden Minengesellschaften erwerben. Deren Erträge und damit auch die Aktienkurse werden bei weiter anziehenden Uranpreisen überproportional zulegen. Einzelinvestments sind aber selbst bei vergleichsweise soliden Unternehmen immer mit beträchtlichen Risiken behaftet. Für konservative Investoren bieten sich daher eher Uran-Basket-Zertifikate an. Ein besonders aussichtreiches Produkt aus diesem Segment stellen wir Ihnen in dieser Ausgabe des "Rohstoff Express" als "Zertifikat der Woche" vor.


© Rohstoff-Express-Redaktion - www.derivate-online.de



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