Armes Amerika: Von Platz Eins fort an den Katzentisch! (Teil 1/2)
23.09.2017 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
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Wie es jetzt aussieht, haben sich diese sechs BRICS-Länder hautnah an die tödliche Veto-Marke von 15% herangearbeitet. Man spricht von 14,89%. Nur noch "ein Kleines" und Amerika hat sein Veto-Recht verloren. Schlimmer noch, dieses ginge, oder geht demnächst auf die BRICS über, die damit jeden Beschluss blockieren können. Und die USA brauchen dringend Geld, sehr viel Geld sogar, viele Billionen oder sogar bis zu 2 Billiarden $. Wie das? 20 Billionen $ verzinsliche Schulden und weitere unververzinsliche Schulden in Höhe von 80 Billionen $ in Form demnächst fälliger Forderungen, der zusammenfallende Automarkt, riesige, nicht mehr bezahlbare Kreditkarten- und Studentenschulden, eine vielfach verrottete Infrastruktur, die Billionen $ an Erneuerungsinvestitionen erfordert, sowie rasant steigende Rüstungsausgaben, fast leere Haushaltskassen der Regierung, chronische, billionenschwere Außenhandels- und Haushaltsdefizite - kurz gesagt geht es ohne frische Kredite nicht weiter. Früher genügte ein Anruf bei den Wall-Street-Bankern oder der FED und jede Summe war binnen Stundenfrist verfügbar.
Die Wall Street verausgabte sich 2000 mit der Rettung des dot.com Marktes, 1998 mit der Rettung von Long Term Capital Management, danach durch das Einspringen in der Lehman-Pleite. 2008 musste die Regierung die nächste tödliche Lücke schließen und durfte mit Billionen Steuergeldern die FED, die Banken, die Anleger (Aktionäre, Bondaffen und Immobilieneigner und schlicht das gesamte System) retten.
Leider besteht die Bilanz der FED inzwischen aus fast 6 Billionen an Schulden, sprich aus nahezu wertlosen Schundpapieren bankrotter Staaten und Konzerne, an die im Rahmen der endlosen QE-Programme gegen Hingabe frisch gedruckter Dollars eingekauft worden waren. Mit anderen Worten: die Wall Street, die Großbanken, genau wie die FED, und die Regierung selbst, sind allesamt pleite und können sich und dem Land nicht aus der Klemme helfen. Neue Schulden machen und Nullzinsen einführen, um den Schuldendruck zu mildern, geht nicht, wir haben sie schon.
Paradoxerweise sparen die Sparer wegen der Negativzinsen nicht weniger und führen ihre neuen Rücklagen nicht dem konjunkturfördenden Konsum zu, sondern legen mehr zurück, um Sparziele zu erreichen und um den Verlust vom Konto (Negativzinsen und immer weiter steigende Bankgebühren) auszugleichen. Diese Maßnahme der "Negativverzinserei" hatte genau den gegenteiligen Effekt, als von den Eliten geplant. Auch Helikoptergeld hülfe nicht? Wohin damit?
Man könnte es nur in digitaler Form den Banken geben, wo es durch Negativzinsen und hundsgewöhnliche Verbraucherinflation vernichtet würde. Wo gibt es denn noch reale Renditen? Die Aktien- und Immobilienmärkte weiter aufblasen, fällt aus, denn sie stehen kurz vor dem Platzen. Russland und China durch ein kleines militärisches Abenteuerchen einfach umpusten? Dafür ist es viel zu spät. Beide Länder sind extrem hochgerüstet, physisch viel zu groß und auch wirtschaftlich zu mächtig. Putin äußerte sich knapp zu diesem theoretisch möglichen Konflikt: "Den würde kein Mensch überleben".
Was könnte dem System noch helfen? Noch mehr Negativzinsen in die Schulden-Kampfarena werfen, um den Abzahlungsdruck in der Zinsbedienung zu mildern? Haben wir schon lange, die vielgepriesene Inflation zur Milderung der Schuldenhöhe läuft viel zu langsam. Der Schuldenberg wird nicht wunschgemäß still und leise hinweginflationiert, sondern wächst weiter. Die mehr als überhebliche Versicherung der FED-Chefin, dass es zu unseren Lebzeiten keine Krise und schon gar keine Finanzkrise mehr geben würde, wofür sie sich verbürge, gleicht der Versicherung des Kapitäns auf dem schiefen Deck der Titanic, dass niemandem auch nur die Socken nass würden.
Dies sind klare Zeichen äußerster Verzweiflung und für viele ein klares Signal, dass eben dieses Ereignis schon bald bevorsteht. Die im Hintergrund laufenden Goldkäufe der Eliten und der Zentralbanken könnten als Indiz gewertet werden, dass man ganz oben längst Bescheid weiß und sich entsprechend vorbereitet.
Nebenbei: Wieviel Gold die Notenbanken wirklich haben, wissen nur wenige eingeweihte Spitzenleute der Eliten. Die Reservebanken haben nämlich das Recht, alle Goldforderungen als echtes Vermögen in den Bilanzen auszuweisen. So lässt sich jede beliebige Goldmenge rein papiertechnisch konstruieren und in der Bilanz stolz ausweisen. Beispiel realitätsnahe Praxis: Die Fed hätte 2.000 Tonnen Gold physisch herumliegen, davon verleiht sie 1.000 t an die EZB, die dasselbe Papiergold an die Bank von Japan ausleiht.
Diese verleiht hiervon jeweils 50 t an zehn kleinere Zentralbanken und schon besitzt diese Gruppe von Zentralbanken 4.500 t "Gold" (2000 + 1000 + 1000 + 10x50=4.500). Und jetzt leihen alle Beteiligten ihr geliehenes Gold an die Fed zurück und schon steht die Gruppenbilanz bei 9.000 t an Goldvermögen. Wenn jetzt der gesamte Vorgang sechs Monate später wiederholt wird, hat man dann schon 18.000 t Gold ohne dass ein einziges Gramm auch nur bewegt worden wäre.
Ein weiteres Jahr geht still mit erneuter Wiederholung ins Land und jetzt zeigt die Gruppenbilanz ein Goldvermögen von 36.000 Tonnen. Das ist das ach so sichere Gold der westlichen Zentralbanken und ihre Ehrlichkeit in der Buchführung ist filmreif (ein normaler Unternehmer wäre wegen Bilanzfälschung längst im Gefängnis).