Armes Amerika: Von Platz Eins fort an den Katzentisch! (Teil 2/2)
30.09.2017 | Prof. Dr. Hans J. Bocker
Den ersten Teil dieses Artikels können Sie hier lesen.
Kurze Zusammenfassung des ersten Teils:
Alle Quellen der bisherigen Notfinanzierungen für Krisenfälle in den USA sind dortselbst versiegt. Niemand verfügt über die zu einer erneuten Krisenrettung notwendigen realen Summen, die für eine weitere Lebensrettung erforderlich wären. Die einzig verbleibende Quelle wären a) die leeren Steuertöpfe (doch Tote spenden nichts mehr) und b) der IWF mit seiner soweit noch sauberen Bilanz, und die Ausgabe des Weltgeldes (SDRs), das den Dollar und auch andere Währungen demnächst ersetzen dürfte.
Die großen Währungen der Welt werden nicht verschwinden, aber ins neue Weltgeld umgetauscht werden. Wohl dem, der am und nach dem 7. Oktober etwas Gold und viel, viel Silber besitzt. Am 7. Oktober geht die Welt nicht unter, doch ab dann ändert sie ihr Gesicht und in den USA dürfte der Gesichtsausdruck für lange Zeit stark schmerzverzerrt sein.
Doch was soll die ganze Aufregung?
Die BRICs werden den USA per Veto den Hyperkredit verweigern. Dann verbleiben Amerika zwei Alternativen:
a) den Forderungen nachzugeben und unfreiwillig die Kontrolle des Weltfinanzsystems aufzugeben, oder
b) den überlebenswichtigen IWF-Megakredit zu erhalten, unter der Auflage, die Kontrolle des Weltfinanzsystems freiwillig aufzugeben.
In beiden Fällen ist eben genau diese Kontrolle, und damit die bisher unbesiegbare Allmacht der FED, der Wall Street und des Dollars, verloren. Die Wirkungen sind schwer vorstellbar. Zunächst kann Washington ohne Kredit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der Staatsapparat würde rasch funktionsunfähig. Ende September kommen am letzten Tag des laufenden Fiskaljahres die Karten auf den Tisch.
Ohne eine weitere Erhöhung der Schuldenobergrenze hört der finanzielle Atem des Staates schlicht auf. Ob Kongress, Senat und auch der Präsident der Notbeatmung durch weitere Erhöhungen der Schuldenobergrenze so einfach zustimmen, bleibt ungewiss - immerhin würde der Dollar fallen, die Investitionsbereitschaft wegen geschrumpfter Märkte mächtig absacken, das Ausland sich erschrocken abwenden und sich hastig von Billionen von US-Schatzbriefen trennen, was die Zinsen in die Höhe triebe und eine Rezession, hoffentlich keine Depression, auslöste.
Dann verschwände das unvorstellbare Privileg der Amerikaner, ihre Auslandsschulden mit ein paar rasch gedruckten grünlichen Zettelchen, also zum Nulltarif, zu begleichen. Stattdessen muss ab sofort mit realen Waren und Werten bezahlt werden, was diesem weitgehend de-industriealisiertem Land sehr schwer fallen dürfte. Besonders die enormen Ölrechnungen dürften gewaltig auf die Finanzschlagader drücken, denn die Autodichte ist mit 803 Autos pro 100 Einwohner die höchste der Welt und die Transport-Infrastruktur kann im Notfall leider nicht krampflösend einspringen, denn sie entspricht in etwa dem eines Entwicklungslandes.
Welches Land hat die weit überhöhte Verschuldung unlängst fix und fertig gemacht? Griechenland! Das Schuldenmonster wird auch Amerika fertigmachen, es dauert nur etwas länger. Worauf also müssen sich die lieben Amis dann so alles einstellen? Griechenland ist wieder das ganz große Vorbild! Die Griechen sitzen schon lange am Katzentisch und dort ist noch ein Platz frei.
Geschlossene Banken, kein Kontenzugang, leere Geldautomaten mit Warteschlangen, genau wie vor Tankstellen und Supermärkten ...
Geldautomaten dürften ihre Höchstbezüge erst auf 50, dann auf 20 $ pro Tag beschränken, falls sie nicht völlig leer sind. Mit Straßenunruhen, Schießereien unter überreizten Menschen und Plünderungen ist zu rechnen, ebenso mit nicht mehr funktionierenden Kommunikationssystemen, teuren Importgütern, da der Dollar an Wert verlor (die Preisschilder für die Massen billiger China-Importe in den Kaufhäusern wie Wal-Mart erleben eine komplette Neugeburt in Richtung der Oberklasse), und vielleicht einem neuen Not-Ersatz-Dollar, welcher aber kaum noch akzeptiert würde, denn wer einmal ausreichend dollarisiert wurde, dem dürfte an einer Wiederholung kaum noch gelegen sein.
60 Millionen Feuerwaffen und Berge von bestens passender Munition, alles im Land optimal verteilt, machen die Abzugsfinger sehr nervös, und von den 5 Millionen Sträflingen könnte sich vielleicht die Hälfte selbständig machen. Überfälle an der Tagesordnung, kein Handy, kein Internet, kein Fernsehen, ständige Wasser- und Stromsperren ... Es gilt militärisches Recht, Tauschwirtschaft ist in Kraft, viele Bürger oder Geschäfte wollen kein Papiergeld mehr annehmen. Dollar? Was war das doch gleich nochmal?
Dann endlich dürfte der nach dem arrangierten 9/11-Ereignis blitzschnell und in verdächtiger Hast beschlossene Patriot Act (Notstandsgesetz) den Wünschen der noch immer herrschenden Eliten nach totaler und absoluter Macht entsprechend, zum Zuge kommen (also die Diktatur fasst Fuß). Vielleicht erschafft man, wie schon angedeutet, einen behelfsmäßigen Schund-Dollar als temporäre Ersatzwährung? Die Vorbereitungen für Druck und Ausgabe dieser miesen Krüppelwährung sollen schon laufen, um das wirtschaftliche Leben noch einige Wochen oder Monate zu verlängern. Es hat hier keinen Sinn, sich weitere Einzelheiten des Chaos vorzustellen.
Keine Schwarzmalerei bitte, die erleben wir täglich alle als real empfundene Schwärze in der Politik! Dort wird Schwärze nicht gemalt, sondern täglich praktiziert. Ausmalen kann jeder für sich selbst. Der Euro hängt am Dollar-Tropf, genau wie Yen und Yuan, und der Franken hängt am Euro. Die Schweizer Nationalbank hat ja auftragsgemäß schön brav und gehorsam etwa 800 Milliarden Euro angesammelt (viel Glück damit!).
Vielleicht mutiert dann Amerika zum Auswanderungs- und Russland zum Einwanderungsland? Welche Auswirkungen diese Unruhen auf die Nachbarländer Kanada und Mexiko haben würden, ganz zu schweigen von den Ländern Westeuropas, steht in den Sternen. Die Exportmaschine Chinas und auch die Deutschlands werden kreischend zum Halten kommen, und dass die Ölländer ihre Exporte des flüssigen braunen Goldes vielleicht nur noch gegen Gold und Silber verkaufen, kann derzeit noch niemand erahnen.
Kurze Zusammenfassung des ersten Teils:
Alle Quellen der bisherigen Notfinanzierungen für Krisenfälle in den USA sind dortselbst versiegt. Niemand verfügt über die zu einer erneuten Krisenrettung notwendigen realen Summen, die für eine weitere Lebensrettung erforderlich wären. Die einzig verbleibende Quelle wären a) die leeren Steuertöpfe (doch Tote spenden nichts mehr) und b) der IWF mit seiner soweit noch sauberen Bilanz, und die Ausgabe des Weltgeldes (SDRs), das den Dollar und auch andere Währungen demnächst ersetzen dürfte.
Die großen Währungen der Welt werden nicht verschwinden, aber ins neue Weltgeld umgetauscht werden. Wohl dem, der am und nach dem 7. Oktober etwas Gold und viel, viel Silber besitzt. Am 7. Oktober geht die Welt nicht unter, doch ab dann ändert sie ihr Gesicht und in den USA dürfte der Gesichtsausdruck für lange Zeit stark schmerzverzerrt sein.
Doch was soll die ganze Aufregung?
Die BRICs werden den USA per Veto den Hyperkredit verweigern. Dann verbleiben Amerika zwei Alternativen:
a) den Forderungen nachzugeben und unfreiwillig die Kontrolle des Weltfinanzsystems aufzugeben, oder
b) den überlebenswichtigen IWF-Megakredit zu erhalten, unter der Auflage, die Kontrolle des Weltfinanzsystems freiwillig aufzugeben.
In beiden Fällen ist eben genau diese Kontrolle, und damit die bisher unbesiegbare Allmacht der FED, der Wall Street und des Dollars, verloren. Die Wirkungen sind schwer vorstellbar. Zunächst kann Washington ohne Kredit seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen. Der Staatsapparat würde rasch funktionsunfähig. Ende September kommen am letzten Tag des laufenden Fiskaljahres die Karten auf den Tisch.
Ohne eine weitere Erhöhung der Schuldenobergrenze hört der finanzielle Atem des Staates schlicht auf. Ob Kongress, Senat und auch der Präsident der Notbeatmung durch weitere Erhöhungen der Schuldenobergrenze so einfach zustimmen, bleibt ungewiss - immerhin würde der Dollar fallen, die Investitionsbereitschaft wegen geschrumpfter Märkte mächtig absacken, das Ausland sich erschrocken abwenden und sich hastig von Billionen von US-Schatzbriefen trennen, was die Zinsen in die Höhe triebe und eine Rezession, hoffentlich keine Depression, auslöste.
Dann verschwände das unvorstellbare Privileg der Amerikaner, ihre Auslandsschulden mit ein paar rasch gedruckten grünlichen Zettelchen, also zum Nulltarif, zu begleichen. Stattdessen muss ab sofort mit realen Waren und Werten bezahlt werden, was diesem weitgehend de-industriealisiertem Land sehr schwer fallen dürfte. Besonders die enormen Ölrechnungen dürften gewaltig auf die Finanzschlagader drücken, denn die Autodichte ist mit 803 Autos pro 100 Einwohner die höchste der Welt und die Transport-Infrastruktur kann im Notfall leider nicht krampflösend einspringen, denn sie entspricht in etwa dem eines Entwicklungslandes.
Welches Land hat die weit überhöhte Verschuldung unlängst fix und fertig gemacht? Griechenland! Das Schuldenmonster wird auch Amerika fertigmachen, es dauert nur etwas länger. Worauf also müssen sich die lieben Amis dann so alles einstellen? Griechenland ist wieder das ganz große Vorbild! Die Griechen sitzen schon lange am Katzentisch und dort ist noch ein Platz frei.
Geschlossene Banken, kein Kontenzugang, leere Geldautomaten mit Warteschlangen, genau wie vor Tankstellen und Supermärkten ...
Geldautomaten dürften ihre Höchstbezüge erst auf 50, dann auf 20 $ pro Tag beschränken, falls sie nicht völlig leer sind. Mit Straßenunruhen, Schießereien unter überreizten Menschen und Plünderungen ist zu rechnen, ebenso mit nicht mehr funktionierenden Kommunikationssystemen, teuren Importgütern, da der Dollar an Wert verlor (die Preisschilder für die Massen billiger China-Importe in den Kaufhäusern wie Wal-Mart erleben eine komplette Neugeburt in Richtung der Oberklasse), und vielleicht einem neuen Not-Ersatz-Dollar, welcher aber kaum noch akzeptiert würde, denn wer einmal ausreichend dollarisiert wurde, dem dürfte an einer Wiederholung kaum noch gelegen sein.
60 Millionen Feuerwaffen und Berge von bestens passender Munition, alles im Land optimal verteilt, machen die Abzugsfinger sehr nervös, und von den 5 Millionen Sträflingen könnte sich vielleicht die Hälfte selbständig machen. Überfälle an der Tagesordnung, kein Handy, kein Internet, kein Fernsehen, ständige Wasser- und Stromsperren ... Es gilt militärisches Recht, Tauschwirtschaft ist in Kraft, viele Bürger oder Geschäfte wollen kein Papiergeld mehr annehmen. Dollar? Was war das doch gleich nochmal?
Dann endlich dürfte der nach dem arrangierten 9/11-Ereignis blitzschnell und in verdächtiger Hast beschlossene Patriot Act (Notstandsgesetz) den Wünschen der noch immer herrschenden Eliten nach totaler und absoluter Macht entsprechend, zum Zuge kommen (also die Diktatur fasst Fuß). Vielleicht erschafft man, wie schon angedeutet, einen behelfsmäßigen Schund-Dollar als temporäre Ersatzwährung? Die Vorbereitungen für Druck und Ausgabe dieser miesen Krüppelwährung sollen schon laufen, um das wirtschaftliche Leben noch einige Wochen oder Monate zu verlängern. Es hat hier keinen Sinn, sich weitere Einzelheiten des Chaos vorzustellen.
Keine Schwarzmalerei bitte, die erleben wir täglich alle als real empfundene Schwärze in der Politik! Dort wird Schwärze nicht gemalt, sondern täglich praktiziert. Ausmalen kann jeder für sich selbst. Der Euro hängt am Dollar-Tropf, genau wie Yen und Yuan, und der Franken hängt am Euro. Die Schweizer Nationalbank hat ja auftragsgemäß schön brav und gehorsam etwa 800 Milliarden Euro angesammelt (viel Glück damit!).
Vielleicht mutiert dann Amerika zum Auswanderungs- und Russland zum Einwanderungsland? Welche Auswirkungen diese Unruhen auf die Nachbarländer Kanada und Mexiko haben würden, ganz zu schweigen von den Ländern Westeuropas, steht in den Sternen. Die Exportmaschine Chinas und auch die Deutschlands werden kreischend zum Halten kommen, und dass die Ölländer ihre Exporte des flüssigen braunen Goldes vielleicht nur noch gegen Gold und Silber verkaufen, kann derzeit noch niemand erahnen.