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Höchste US-Maisvorräte seit 29 Jahren

02.10.2017  |  Eugen Weinberg
Energie

Der Brentölpreis handelt heute unter 57 USD je Barrel. Dies ist auch dem Kontraktwechsel geschuldet. Der ab heute als Referenz geltende Dezember-Kontrakt notierte zuvor deutlich unter dem am Freitag ausgelaufenen November-Kontrakt. Aber auch ansonsten kommt der Ölpreis gleich von mehreren Seiten unter Druck, wie z.B. eines stärkeren US-Dollar, einer höheren OPEC-Produktion und der Aussicht auf einen weiteren Produktionsanstieg in den USA. Laut Reuters ist die OPEC-Produktion im September um 50 Tsd. Barrel täglich gestiegen.

Die Umsetzung der Produktionskürzung lag bei 86%. Die recht hohe Umsetzung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass nur die Übererfüllung der Kürzungen durch Saudi-Arabien und Angola hierfür sorgt, während z.B. die V.A.E., Ecuador und der Irak die Kürzungen nur zu ca. 30% umgesetzt haben. Eine schwache Förderdisziplin innerhalb der OPEC und die Ausnahmen für Libyen und Nigeria dürften u.E. dafür sorgen, dass die viel beachteten OECD-Lagerbestände nicht ganz so schnell sinken wie erwartet. Zugleich dürfte die Produktion außerhalb der OPEC, allen voran in den USA, weiter steigen.

Dank einer stärkeren Bohraktivität - die Anzahl aktiver Ölbohrungen in den USA ist in der Vorwoche laut Baker Hughes um sechs gestiegen - dürfte die US-Ölproduktion weiter steigen. Wir gehen davon aus, dass diese noch im Herbst mit über 9,6 Mio. Barrel täglich auf den höchsten Stand seit 1970 steigen wird. Der jüngste Preisanstieg war stark spekulativ getrieben, wobei die Anzahl der Netto-Long-Positionen der Großanleger bei WTI in der Woche zum 26. September um 52 Tsd. Kontrakte bzw. 25% gestiegen ist. Daher sind die Ölpreise für weitere Gewinnmitnahmen und eine Preiskorrektur anfällig.

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Edelmetalle

Gold fällt zum Wochenauftakt auf ein 6½-Wochentief von gut 1.270 USD je Feinunze. Belastet wird es durch den festeren US-Dollar, steigende Aktienmärkte und höhere Anleiherenditen. Silber wird von Gold mit nach unten gezogen. Es rutscht auf knapp 16,6 USD je Feinunze ab, den tiefsten Stand seit 7½ Wochen. Unter den Marktteilnehmern scheint sich eine gewisse Gleichgültigkeit breit gemacht zu haben.

So wird zum Beispiel das gestrige Unabhängigkeitsreferendum in Katalonien ignoriert. Dort haben knapp 90% der Teilnehmer für eine Unabhängigkeit der Region von Spanien gestimmt, allerdings haben weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten an der Abstimmung teilgenommen. Die spanische Polizei hatte massiv in die Abstimmung eingegriffen. Die Lage könnte weiter eskalieren, denn die katalanische Regionalregierung hält offenbar an ihren Plänen fest, die Unabhängigkeit Kataloniens auszurufen. Unbeachtet bleibt auch der Konflikt mit Nordkorea.

Gestern hatte US-Präsident Donald Trump die Gespräche seines Außenministers Rex Tillerson mit Nordkorea als "Zeitverschwendung" bezeichnet und indirekt erneut mit Krieg gedroht. Sollten die Marktteilnehmer ihre Gleichgültigkeit aufgeben, dürfte Gold als sicherer Hafen und Krisenwährung wieder gefragt sein. Zuletzt wehte Gold auch seitens der spekulativen Finanzinvestoren Wind entgegen. Denn diese hatten sich gemäß CFTC-Statistik zuletzt die zweite Woche in Folge spürbar zurückgezogen - die Netto-Long-Positionen wurden auf ein 5-Wochentief abgebaut - und somit wohl zum Preisrückgang von Gold beigetragen.


Industriemetalle

Die Metallpreise starten allesamt fester in die neue Handelswoche. Kupfer handelt bei gut 6.500 USD je Tonne, Aluminium kostet etwas mehr als 2.100 USD je Tonne und Nickel notiert bei rund 10.500 USD je Tonne. Unterstützt werden sie vom am Wochenende veröffentlichten offiziellen Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) in China, der im September entgegen den Erwartungen deutlich gestiegen ist. Dieser hat mit 52,4 sogar den höchsten Wert seit April 2012 erreicht. Dagegen ist der von Caixin erhobene PMI spürbar gefallen, womit das große Ungleichgewicht in der chinesischen Wirtschaft deutlich wird.

Der offizielle PMI ist ein Maßstab für die Staatsunternehmen, der von Caixin konzentriert sich auf die privaten Unternehmen. Letztere haben offenbar Probleme. Um diesen unter die Arme zu greifen, hat die chinesische Zentralbank den Mindestreservesatz für Banken gesenkt, die Kredite an kleine Unternehmen vergeben. Die chinesischen Märkte bleiben die gesamte Woche wegen der "Golden Week" geschlossen, so dass von dort keine Impulse kommen werden.

In Chile erholt sich die Kupferproduktion von den streikbedingten Ausfällen im Februar und März mittlerweile deutlich. Im August wurden Daten des nationalen Statistikinstituts zufolge 508,6 Tsd. Tonnen Kupfer produziert, 10,2% mehr als im Vorjahr. Erstmals in diesem Jahr wurden in einem Monat mehr als 500 Tsd. Tonnen Kupfer produziert. Der Rückstand zum Vorjahr wird aber nicht mehr vollständig aufgeholt werden können.


Agrarrohstoffe

Der Weizenpreis an der CBOT ging am Freitag mit einem Minus von 1,5% aus dem Handel. Er folgte damit dem Sommerweizenpreis an der Getreidebörse Minneapolis MGEX, der nach Veröffentlichung neuer Ernteschätzungen durch das US-Landwirtschaftsministerium 3% nachgab. Das USDA revidierte seine Schätzung für die US-Sommerweizenernte überraschend um 14 Mio. auf 416 Mio. Scheffel nach oben. Angesichts der Dürre in den Sommerweizenanbaugebieten im Frühsommer und Berichten über die Aufgabe von Anbauflächen war mit einer Abwärtsrevision auf 382 Mio. Scheffel gerechnet worden. Offensichtlich waren die Auswirkungen auf die Ernte doch nicht so gravierend.

Die US-Winterweizenernte war etwas geringer als bislang unterstellt. Aufgrund der höheren Sommerweizenernte fällt auch die Schätzung für die gesamte US-Weizenernte etwas höher aus. Hier rechnet das USDA nun mit 1,741 Mrd. Scheffel (bisher 1,739 Mrd. Scheffel). Ebenfalls am Freitag veröffentlichte das USDA die US-Getreidelagerbestände zum 1. September. Bei Mais und Sojabohnen entsprechen diese den Endbeständen 2016/17 bzw. Anfangsbeständen für 2017/18.

Die Maisvorräte beliefen sich demnach auf 2,295 Mrd. Scheffel. Das war weniger als erwartet, aber deutlich mehr als im Vorjahr und das höchste Septemberniveau seit 29 Jahren. Bei Sojabohnen lagen die Bestände zum Wechsel des Erntejahres bei 301 Mio. Scheffel ebenfalls niedriger als erwartet, aber dennoch auf einem 10-Jahreshoch.



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