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David Morgan: Der Dollar ist in Schwierigkeiten - Edelmetallrally spätestens 2018

06.10.2017  |  Mike Gleason
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Die Verbreitung von Elektrofahrzeugen wird sich in Zukunft mit Sicherheit negativ auf beide Märkte auswirken. Aber bei den Platingruppenmetallen handelt es sich um extrem enge Märkte und es gibt kaum überirdische Reserven, deshalb könnte sich die Lage auch ganz schnell wieder ändern. Neue Entwicklungen könnte es eventuell noch im Bereich der Kalten Fusion unter Verwendung von Palladium geben. Zumindest wurde das vor einigen Jahren diskutiert, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob es möglich ist. Ich habe außerdem lange nichts mehr davon gehört. Jedenfalls können wir nicht wissen, ob nicht neue Technologien aufkommen, für die diese Metalle benötigt werden.

In Bezug auf Palladium bin ich letzten Endes noch immer bullisch, in Bezug auf Platin allerdings nicht. Alles in allem ist das kein Markt, in den Sie unbedingt einsteigen sollten. Mit Gold und Silber sind Sie besser beraten. Aber falls Sie sehr vermögend sind oder die Platingruppenmetalle aus dem ein oder anderen Grund besonders vielversprechend finden, ist es natürlich eine Option.

In den letzten Jahren gab es einen recht einfachen Trade, den ich mehrmals durchgeführt habe. Immer, wenn Platin günstiger ist als Gold, könnten Sie einen Spread-Trade beginnen, der die Brieftasche nicht zu stark belastet. Sie müssen eventuell etwas Geduld mitbringen, aber Sie können bei dieser Ausgangslage eine Long-Position auf Platin und eine Short-Position auf Gold eröffnen. Wenn sich der Spread wieder verringert, machen Sie einen Gewinn. Ich bin dennoch sehr froh darüber, dass ich diesen Trade dieses Mal nicht versucht habe, denn Gold ist noch immer teurer als Platin und ob das Verhältnis zwischen den beiden Metallen überhaupt zu seinem historischen Durchschnitt zurückkehrt, bleibt abzuwarten. Aktuell scheue ich mich also vor diesem Trade und betrachte ihn nicht mehr als gute Gelegenheit. Die Kursentwicklung zeigt meiner Meinung nach auch, dass derzeit kaum monetäre Nachfrage nach den beiden Platingruppenmetallen besteht.

Mike Gleason: Bevor wir zum Ende des Interviews kommen, möchte ich Sie noch fragen, welche Entwicklungen Sie in den kommenden Monaten mit Blick auf die Edelmetallmärkte besonders genau beobachten. Wir haben vorhin schon über die Aktienmärkte als potentiellen Katalysator gesprochen. Zudem gibt es zahlreiche geopolitische Faktoren, die Bewegung in den Markt bringen könnten, beispielsweise die Nordkoreakrise und die geplante Steuerreform in den USA. Worauf sollten sich die Edelmetallanleger Ihrer Meinung nach konzentrieren und wie schätzen Sie die Aussichten bis Jahresende ein?

David Morgan: Der Aktienmarkt ist definitiv ein wahrscheinlicher Katalysator. Wenn sich hier im Oktober nichts tut, werden die Edelmetallkurse zum Jahresende hin wohl eher sinken statt steigen. Sollte es an den allgemeinen Aktienmärkten, z. B. beim Dow Jones oder beim S&P 500, jedoch zu einer Korrektur von mindestens 10% kommen, wäre das sehr vorteilhaft für die Edelmetalle und Gold und Silber würden zum Jahresende voraussichtlich zulegen. Der Aktienmarkt ist der Schüssel, deshalb sollten Sie im Oktober besonders aufmerksam sein.

Wenn nichts passiert, glaube ich aber dennoch, dass die Edelmetallkurse 2018 nach oben ausbrechen werden. Falls die Aktienmärkte nicht im Oktober korrigieren, dann werden sie es wahrscheinlich im Frühjahr 2018 tun. Ich bin es fast leid, das zu sagen, aber der Aktienmarkt ist überbewertet, und zwar schon seit Langem. Eines Tages muss es zu einer Korrekturbewegung kommen und jetzt wird dieses Szenario zusätzlich von der Entscheidung der Fed begünstigt, sich um ihre Bilanz zu kümmern und die Zinsen vielleicht noch etwas weiter anzuheben.

Die US-Notenbanker setzen die allgemeinen Märkte ziemlich unter Druck, ganz gleich, ob sie wirklich wissen, was sie da tun. Darüber könnte man streiten. Sie kündigen etwas an, dann nehmen sie es wieder zurück; sie machen Andeutungen, entscheiden dann aber doch etwas anderes. Das ist verständlich. Sie sitzen in der Zwickmühle. Ihnen bleiben nicht allzu viele Optionen. Früher oder später werden sie wieder auf die praktisch einzige Strategie zurückgreifen müssen, die sie haben: quantitative Lockerungen, selbst wenn sie sich vielleicht einen neuen Namen und ein neues Programm dafür ausdenken.

Mr. Fischer, der die Fed mittlerweile verlassen hat, gehörte zu denen, die die Wahrheit gesagt haben. Zumindest weiß er, was auf uns zukommt, auch wenn er es öffentlich kaum kommentiert hat. Im Grunde genommen will er sich von all dem distanzieren, bevor die Lage weiter außer Kontrolle gerät.

Ein letzter Gedanke noch zu den Zinsen, Mike, zu den steigenden Zinsen. Historisch gesehen dienten Zinserhöhungen zur Abkühlung der Wirtschaft. Mit Hilfe von Zinssenkungen ließ sich dagegen eine Erholung der Konjunktur einleiten, d. h. mehr Arbeitsplätze, schnellerer Geldumlauf, zufriedenere Menschen, höhere Ausgaben usw. Das wäre ein echter Aufschwung, aber einen solchen haben wie seit 2008 nicht erlebt.

Warum also werden die Zinssätze jetzt angehoben? Ganz sicher nicht, weil die Wirtschaft so stark ist, egal wie oft wir das im Fernsehen hören. In Wirklichkeit werden die Zinsen erhöht, weil alle Welt dem Dollar den Rücken kehrt. Ein Großteil der Anleihemärkte außerhalb der USA weist negative Zinssätze auf, d. h. Sie müssen Geld dafür bezahlen, dass Sie Ihr Kapital verleihen. Ein positiver Zinssatz in einer anderen Währung ist da sehr attraktiv, selbst wenn es sich um den Dollar handelt. Das ist ein Grund, den viele nicht sehen. Der Dollarkurs wird durch die Tatsache unterstützt, dass die US-Währung im Gegensatz zu anderen Währungen positive Rendite bietet.

Mike Gleason: Vielen Dank, David. Wir wissen es immer zu schätzen, wenn Sie Ihre Einblicke und Gedanken zu diesen wichtigen Themen mit uns teilen. Erklären Sie unseren Lesern und Zuhörern bitte noch, wie sie mehr über den Morgan Report erfahren können, bevor wir uns verabschieden.


David Morgan: Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass wir alle Metallmärkte abdecken. Wir schreiben über Kobalt, Lithium, Vanadium, seltene Erden, Uran usw. und befassen uns besonders intensiv mit den Edelmetallen. Wir sehen darin einen einzigartigen Sektor, in dem Sie unabhängig vom aktuellen Kursniveau Gewinne machen können. Unser Erfolg ist Ihr Erfolg. Die Leute fragen mich oft, wie ich investiere. Nun, im Morgan Report finden Sie praktisch einen Überblick.

Mike Gleason: Wenn Sie Interesse an einem Abo haben oder weitere Informationen möchten, besuchen Sie einfach TheMorganReport.com. Dort können Sie sich auch in einen kostenlosen E-Mail-Verteiler eintragen, über den Sie dann regelmäßige Marktkommentare zugeschickt bekommen.

David, noch einmal vielen Dank für das Interview und bis zum nächsten Mal!


David Morgan: Danke, Mike.


© Mike Gleason
Money Metals Exchange



Hinweis: Den Morgan Report auf Deutsch können Sie unter www.morgan-report.de abonnieren.

Der Artikel wurde am 29. September 2017 auf www.moneymetals.com veröffentlicht und in Auszügen exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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