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Pleiterisiko an den Anleihemärkten wird Gold und Silber auf neue Rekorde katapultieren

11.10.2017  |  Mark J. Lundeen
In der vergangenen Woche hat der Dow Jones von Montag bis Donnerstag zum Ende des Handelstags jeweils ein neues Allzeithoch verzeichnet und der Schlusskurs vom Freitag war nur eine Haaresbreite vom fünften Rekord in Folge entfernt. Wenn wir die Tageskurse des Dow Jones (blaue Linie im untenstehenden Chart) mit seinen 52-Wochen-Hochs (grüne Linie) vergleichen, stellen wir fest, dass beide Linien fast übereinstimmen.

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Zwölf Monate sind eine lange Zeit für einen Aufwärtstrend, in dem es nicht einmal eine kleine 5-%-Korrektur gab. Die Bullen fühlen sich offenbar prächtig, als wären sie alle überlebensgroß und kugelsicher. Die letzte vergleichbare Situation haben wir 2006-2007 erlebt, kurz bevor der Dow Jones in seinen zweitschlimmsten Bärenmarkt seit 1885 schlitterte. Wird etwas Ähnliches auch dieses Mal geschehen? Ich denke schon. Ich schätze, dass es für die US-Aktienmärkte wie schon 2007 ernsthaft bergab gehen wird, sobald der Dow Jones ausgehend vom letzten Allzeithoch erst einmal um 5-10% nach unten korrigiert.

Nachfolgend sehen Sie den Bear's Eye View (BEV) Chart des Dow Jones ab 2013. Schauen Sie sich an, wie die Kursentwicklung ab 2013 in beiden Charts dargestellt ist. Seit April dieses Jahres ist der Dow Jones nicht mehr tiefer als 2,5% unter sein jeweils letztes Allzeithoch gesunken (d. h. unter die -2,5-%-Linie im BEV-Chart bzw. 2,5% unter die grüne Linie im Chart oben).

Der BEV-Chart zeigt zudem, dass es 2013-2014 gar nicht lange dauerte, bis der Dow Jones um mehr als 5% korrigierte - nur einige Wochen oder vielleicht einen Monat. Die Tabelle unten links im Chart zeigt uns, dass der Aktienindex bei einer 5-%-Korrektur ausgehend von seinem aktuellen Niveau ganze 1.139 Punkte sinken würde. Bei einem Rückgang um 10% wären es doppelt so viele Punkte - ein ziemlich starker Verlust innerhalb eines einzigen Monats. Das wird den Leuten auffallen. Doch während der Dow Jones weiter in Richtung der 23.000-Punkte-Marke marschiert, scheinen die Bullen an den Aktienmärkten keinerlei Höhenangst zu entwickeln. Vielleicht wird sich das ändern, wenn der Index wieder unter 20.000 Punkte crasht.

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Dabei dürfen wir allerdings nicht vergessen, wer die wirklich großen Bullen an diesen Märkten sind - die Zentralbanken. Diese Institutionen verfügen über unbegrenzte Mittel, die sie im Finanzsystem "investieren" können. Aus diesem Grund wird ihnen wohl keine dieser Linien, weder aufwärts noch abwärts, wirklich Sorgen bereiten.

Es gibt aber eine Sache, die selbst die Zentralbanken fürchten: steigende Anleiherendite. Auf dieses Thema will ich daher kurz eingehen, insbesondere auf die massiven Probleme, die sich am Markt für Kommunalanleihen abzeichnen. Aktuell wissen die Rendite noch, sich zu benehmen, und so lange sie das tun, wird es am Aktienmarkt meiner Einschätzung nach so weitergehen wie im letzten Jahr. Das Gleiche gilt wohl auch für uns leidgeprüfte Investoren an den Gold- und Silbermärkten.

Wenn die unten dargestellten Rendite auf Unternehmensanleihen (rot) und Kommunalanleihen (blau) jedoch wieder zu steigen beginnen - und das müssen sie eines Tages - wird sich all das ändern. Der Dow Jones wird mindestens 10% unter seinen letzten Rekord fallen und dann werden wir sehen, welche Konsequenzen das nach sich zieht. Gold und Silber werden dagegen eine Aufwärtsbewegung starten, die uns für die lange Wartezeit seit 2011 entschädigt.

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Wie der untenstehende Chart mit der Stufensumme des Dow Jones deutlich macht, haben wir diesen Punkt Anfang Oktober 2017 allerdings noch nicht erreicht. Die überwältigende Zahl der Tage mit Kursgewinnen (steigende Stufensumme, rote Linie) spiegelt sich im allgemeinen Aufwärtstrend des Aktienindex wider. Vielleicht erleben wir hier gerade den Beginn eines historischen Kaufrausches am Aktienmarkt. Falls sich die jüngste Entwicklung fortsetzt, würde es mich nicht wundern, den Dow Jones am nächsten Freitag bei deutlich über 23.000 Punkten zu sehen - und dann vielleicht bei über 24.000 Punkten wenige Wochen später.


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