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Der unbekannte Preisfaktor: Diese Trends werden den Silberkurs nach oben katapultieren

25.10.2017  |  Steve St. Angelo
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In der Zeit, in der die Zentralbanken ihre Silberreserven reduzierten und am offenen Markt verkauften, hatte das zusätzliche Angebot eine geringere Auswirkung auf die Preisentwicklung als der plötzlich in die Höhe schießende Ölpreis. Wichtig ist vor allem die Tatsache, dass die Zentralbanken ihre Silberbestände fast vollständig liquidiert haben und diese Quelle des Angebots damit versiegt ist. Den in der World Silver Survey 2017 veröffentlichten Daten zufolge haben die Notenbanken in den vergangenen drei Jahren keine einzige Unze mehr verkauft.


Die drei wichtigsten Erkenntnisse aus dem obenstehenden Chart:

1. Die Zentralbanken haben dem Markt dringend benötigtes Silber bereitgestellt, aber mittlerweile sind ihre Bestände fast aufgebraucht.

2. Silberverkäufe durch die Notenbanken sind als Fundamentaldaten nicht geeignet, Auskunft über kurzfristige Kursentwicklungen zu geben, sondern zeigen vielmehr auf, wie das Fehlen dieses staatlichen Silberangebots den Markt in Zukunft beeinflussen wird.

3. Die Zentralbanken hielten über Jahrzehnte hinweg große Mengen an alten, offiziellen Silbermünzen als Reserven vor. Die USA verfügten über die größten Bestände, aber das meiste davon wurde schon vor vielen Jahren verkauft. Die verbleibenden Silberreserven befanden sich in den Tresoren einiger weniger Notenbanken, beispielsweise in China, Russland und Indien. Die Regierungen dieser Staaten waren die Hauptquelle der staatlichen Silberverkäufe in den letzten beiden Jahrzehnten. Doch nunmehr sind auch diese Bestände stark dezimiert und werden in Zukunft nicht mehr als Quelle des Silberangebots dienen.

Betrachten Sie die Silberverkäufe der Notenbanken also, wie oben erwähnt, am besten als fundamentalen Faktor, der für die Einschätzung langfristiger Dynamiken nützlich ist. Kurzfristige Preisentwicklungen lassen sich mit Hilfe dieser Informationen jedoch nicht erklären.


Die Fundamentaldaten des Silbermarktes in Perspektive gesetzt

Um zu verstehen, was in Zukunft am Silbermarkt geschehen und wie sich der Preis entwickeln wird, müssen wir korrekt analysieren, welche Rolle die einzelnen Fundamentaldaten spielen. Viele Analysten berufen sich auch in vergleichsweise kurzfristigen Preisprognosen auf die Entwicklung von Nachfrage und Angebot, doch ich nutze diese Faktoren nur, um langfristige Veränderungen der Marktstruktur zu erkennen.

Die Silbernachfrage der Industrie ist, wie ich schon oft erwähnt habe, kein fundamentaler Preisfaktor, sondern zeigt vielmehr den langsamen Niedergang der Weltwirtschaft an. Auch die Silberverkäufe der Zentralbanken und die jährliche Gesamtmenge des recycelten Altsilbers geben keine schlüssigen Hinweise auf kurzfristige Preisbewegungen. Allerdings handelt es sich dabei dennoch um wichtige Fundamentaldaten, die darauf schließen lassen, dass das verfügbare Silberangebot aus diesen beiden Quellen zu großen Teilen bereits erschöpft ist.

Viele meiner Leser sind frustriert, weil die fundamentalen Faktoren noch nicht zu einem starken Anstieg der Silberpreise geführt haben. Wenn ich Artikel über diese Trends und ihre Veränderung im Laufe der Zeit schreibe, werde ich oft kritisiert. Viele halten die Fundamentaldaten für bedeutungslos, da sie den Preis offensichtlich nicht beeinflussen. Zur Zeit mag das noch stimmen, doch in Zukunft wird das nicht mehr der Fall sein.

Frustrierte Edelmetallinvestoren sollten sich der folgenden drei Schlüsselfaktoren bewusst werden:

1. Die Fundamentaldaten des Silbermarktes deuten für die Zukunft auf einen "perfekten Sturm" hin, weil auf die Quellen, die in der Vergangenheit ein stetiges Silberangebot garantierten, in Zukunft kein Verlass mehr sein wird.

2. Der Großteil der physischen Silberinvestments befindet sich in den Händen überzeugter Anleger, die kein Interesse am Verkauf Ihrer Bestände haben.

3. Der Niedergang des Energiesektors ist der wichtigste und bislang weitestgehend unbekannte, fundamentale Faktor, der künftig großen Einfluss auf den Wert des weißen Metalls haben wird.

Von diesen drei Faktoren ist der dritte der ausschlaggebende, der den Silberpreis am stärksten beeinflussen wird. Doch noch immer ist den meisten Privatanlegern, Kommentatoren und anderen Marktbeobachtern im Edelmetallsektor nicht bewusst, wie sich die Lage am Energiemarkt künftig auf den Silbermarkt und -preis auswirken wird. Auch in den alternativen Finanzmedien konzentrieren sich viele hauptsächlich auf die Wechselwirkungen zwischen dem Silbermarkt und der Wirtschaft und der Finanzindustrie.

Ich werde schon bald weitere Artikel veröffentlichen, um zu zeigen, wie stark sich die Lage in der Ölindustrie verschlechtert hat, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch weltweit. Wenn der Zusammenbruch der Ölindustrie ernsthaft beginnt, wird das den Wert der meisten Aktien, Anleihen und Immobilien in den Keller sinken lassen. Die Edelmetalle und insbesondere Silber werden jedoch beispiellose, historische Preisanstiege verzeichnen.


© Steve St. Angelo
(SRSrocco)



Dieser Artikel wurde am 10. Oktober 2017 auf www.srsroccoreport.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt.



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