Marktcrash und Erwachen der Silberkurses: Betäubte Anleger ignorieren die Hinweise
18.10.2017 | The Gold Report
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Apropos "angenehm betäubt" - auf den ehemaligen Vizevorsitzenden der Fed, Stanley Fischer, trifft das ganz offensichtlich ebenfalls zu. Auf eine von Sara Eisen gestellte Frage zum "Vermächtnis" der Fed antwortete er, dass "ihr Handeln die Entstehung einer Großen Depression verhindert hat". Im Ernst? Eine Institution, die sich im Besitz der größten Mitgliedsbanken in New York und London befindet, und deren Aufgabe es war, das Verhalten der Banken zu kontrollieren, schaut untätig zu, während eben diese Kreditinstitute 2007-2008 das ganze Finanzsystem ins Wanken bringen, und Mr. Fischer lobt sie anschließend für ihr Handeln, weil die Fed alle gerettet hat, indem sie jedes toxische Asset aufkaufte, in das die kriminellen Banker mit dem Geld der Steuerzahler jemals investiert hatten? Das ist, als würden Sie dem Brandstifter unter den Feuerwehrmännern für das Löschen der Flammen danken, die er zuvor höchstpersönlich in Ihrem Wohnzimmer entfacht hatte.
CNBC erklärt diese akademischen Eierköpfe bei jeder Gelegenheit zu Helden, weil der S&P 500 täglich neue Rekorde verzeichnet. Dabei haben die Banker in den letzten 50 Jahren nichts anderes getan, als die Kaufkraft unserer Währungen zu vernichten und sich selbst zu bereichern. Ich würde gern ein Interview sehen, in dem Sara Eisen fragt, "Mr. Fischer, was genau haben Sie getan, als die Banken ihr eigenes Grab schaufelten?" oder "Für welche Assets, die jetzt auf der Bilanz der Fed stehen, würde sich überhaupt ein Käufer finden lassen?"
Wenn der toxische Schrott, den die Notenbank 2008 und 2009 von ihren Mitgliedsbanken kaufte, damals tödlich gewesen wäre, was ist daran dann heute besser? Es wird niemals zur "Normalisierung" der Zentralbankbilanzen kommen und die Notenbanker wissen das ganz genau. Sie reden darüber, sie schreiben darüber und sie denken darüber nach, aber am Ende ist das alles, was sie tun werden. Sie haben die Patzer der Banker "verschwinden" lassen und das heißt, dass diese Assets niemals wieder zum Vorschein kommen werden.
Der obenstehende Chart ist ein überzeugendes Argument für eine Wette auf die Rückkehr der Volatilität an die Märkte, denn seit die Investoren Mitte August die nordkoreanischen Raketentests mit einem Achselzucken abgetan haben, gab es einen auffälligen Mangel an korrigierenden Kursbewegungen.
Weder die Hurrikans noch die Raketentests noch der Massenmord in Las Vegas konnten den Märkten etwas anhaben, während der tollwütige Bulle bei seinem fast vertikalen Steigflug alle Widerstandslinien niedertrampelte. Wenn sich der Kursverlauf nach einer langen Zeit allmählich steigender Preise plötzlich steil nach oben wendet, ist das ein Anzeichen für ein bevorstehendes Top, ganz gleich an welchem Markt. An den US-Aktienmärkten ist das schon beinahe der Fall.
Ein Beispiel für eine solche Entwicklung sehen wir in diesem Chart. Zwischen 1980 und 1990 verhielt sich der Nikkei 225 ähnlich, bis es zum finalen Exhaustion Gap kam, der Kurs zu sinken begann und das Top gefestigt wurde. Es ist relativ leicht, den Zeitpunkt für ein Top auf der x-Achse zu bestimmen. Es ist allerdings unmöglich und auch sehr gefährlich, es auf der y-Achse, d. h. anhand des Preises zu verorten. Sicher ist aber: Jeder Markt, an dem es nach einem längeren Aufwärtstrend "vertikal" nach oben geht, liegt in seinen letzten Zügen.